Deutscher Kommunal-Informationsdienst

Friedhelm Boginski: „Beim OZG müssen Bund, Länder und Kommunen an einem Strang ziehen“

Das modernisierte Onlinezugangsgesetz für mehr digitale Verwaltungsdienstleistungen ist Ende März im Bundesrat gescheitert. Der Gesetzentwurf erhielt in der Ländervertretung nicht die erforderliche Mehrheit. Die unionsgeführten Bundesländer verweigerten ihre Zustimmung. Der Bundestag hatte die Novelle Ende Februar beschlossen. Sie sollte Bürgerinnen und Bürgern von 2028 an über ein digitales Bürgerkonto einen verbindlichen Zugang zu Behördendienstleistungen des Bundes ermöglichen. Die Verwaltung sollte damit bürgernah und moderner werden.  Darüber was das Scheitern des neuen OZG für die Digitalisierung unserer Rathäuser und für digitale Bürgerservices bedeutet und welche großen Herausforderungen die Städte und Gemeinden – von der Cannabis-Legalisierung bis zum Fachkräftemangel – aktuell noch bewältigen müssen, haben wir mit dem kommunalpolitischen Sprecher der FDP – Bundestagsabgeordneten und langjährigen ehemaligen Bürgermeister der Stadt Eberswalde, Friedhelm Boginski gesprochen.

 

Herr Boginski, wie geht es nach dem Scheitern des neuen OZG jetzt weiter mit der digitalen Transformation in den Rathäusern und Amtsstuben?

 

Friedhelm Boginski: Die Digitalisierung in den Rathäusern muss kommen, das ist schon lange bekannt, auch wenn die einzelnen Rathäuser regional ganz unterschiedlich weit entwickelt sind. Es ist richtig, dass jede Kommune vor Ort nach ihrem Tempo mit der Digitalisierung fortschreitet. Das ist wichtig, denn Bürger erleben in ihren Gemeinden, wie nahbar umgesetzte Politik ihnen ist, je nachdem, wie bürgerfreundlich ihre Gemeinde auf ihre Bedürfnisse und Anforderungen reagiert. Auch für Menschen mit Einschränkungen bieten digitale Verwaltungsdienstleistungen die Möglichkeit der Teilhabe und führt ganz nebenbei für sie auch noch zu mehr Inklusion auf kommunaler Ebene. Natürlich trifft eine digitale Neustrukturierung in der kommunalen Verwaltung erst einmal auf Schwierigkeiten, denn die Umstellung erfordert Mut zur Veränderung, den Willen zur Gestaltung, Einfallsreichtum, Kreativität und erfordert auch noch einen langen Atem, um zum Erfolg zu gelangen. Ich weiß, wie schwer das ist und gegen wie viele Widerstände man dabei angehen muss, denn das habe ich in meiner Zeit als Bürgermeister in Eberswalde selbst erlebt. All das muss in den Kommunen noch zusätzlich zum Tagesgeschäft und allen anderen Problemen mit einer Unterausstattung der Verwaltung gestemmt werden. Die Kommunen stehen hier vor einer Herausforderung, die sie angehen müssen, um den Schritt in die Digitalisierung erfolgreich zu meistern. Zur digitalen Transformation gibt es aber keine Alternative.

Was muss aus Ihrer Sicht getan werden? Wie kann der Bund trotz der Negativerfahrungen mit dem OZG dazu beitragen, die Digitalisierung in den Kommunalverwaltungen zu forcieren?

Friedhelm Boginski: Aus meiner Sicht als Kommunalpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion haben Bund, Länder und Kommunen an einem Strang zu ziehen; gerade beim Onlinezugangsgesetz (OZG). Natürlich hat der Bund dabei eine Vorbildfunktion, weshalb z.B. auch unser Bundesminister der Justiz Dr. Marco Buschmann (FDP) im Justizbereich einen weiteren Schritt hin zur Erleichterung der Kommunikations- und Verwaltungsabläufe geht, indem er im Bereich des elektronischen Rechtsverkehrs und der elektronischen Aktenführung die Digitalisierung in allen Verfahrenswegen beschreitet und dieses Vorgehen stark fördert. Der Bund kann zwar beispielgebend sein und finanzielle Förderungsmöglichkeiten anbieten, den Erfahrungsaustausch und die Organisation vor Ort müssen aber die Bundesländer im Austausch mit den Kommunen selbst übernehmen. Das OZG 2.0. ist da ein gutes Beispiel. Zwar muss es erst noch durch den Vermittlungsausschuss gelangen und bezieht sich auf die Bundesverwaltung, aber es wird beispielgebend auf Länder und Kommunen wirken. Es sieht vor, dass Bund und Länder in einem gemeinsamen Gremium in den kommenden zwei Jahren Standards entwickeln, die für alle verbindlich sind und damit kostensparend und effizient für Verwaltungen vor Ort nutzbar werden.

Nicht abgelehnt hat der Bundesrat indes die Teillegalisierung von Cannabis. Auch hier zeigen sich (die Länder und) viele Kommunen sehr besorgt. Sie waren über anderthalb Dekaden auch Bürgermeister von Eberswalde. Sind die Sorgen und Nöte vieler Stadtoberhäupter im Zusammenhang mit der Teillegalisierung begründet?

Friedhelm Boginski: Die Sorgen und Nöte vieler Gemeindevertreter kann ich nicht mit guten Worten wegwischen. Aber wir müssen auch aus der anhaltenden Schockstarre des lange bestehenden Drogenproblems ausbrechen, indem wir tätig werden und nicht weiter abwarten. Sicherlich ist dieser Gesetzentwurf nicht der beste seiner Art, aber er ist immerhin ein Anfang. Nach einem Jahr haben wir uns einen Realitäts-Check verordnet, an dem wir eine Evaluation vornehmen werden, um das Gesetz um die Gegebenheiten und Erfahrungen, die vor Ort gemacht worden sind, zu bereichern und damit noch zu verbessern. Vorerst ist uns aber erst einmal wichtig, den illegalen Drogenmarkt zu entschärfen, unsere Polizeikräfte zu entlasten und Sorge dafür zu tragen, dass Kinder und Jugendliche besser vor illegalen Drogen geschützt werden.

Was wird mit der Teillegalisierung aus Ihrer Sicht auf die Städte und Gemeinden zukommen?

Friedhelm Boginski: Im Bereich Kinder- und Jugendschutz ändert sich nichts. Für Minderjährige gilt: Der Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis bleiben verboten. Die Abgabe von Cannabis an Kinder und Jugendliche ist weiterhin strafbar. Andere Handlungen, die für Erwachsene strafbar sind, sind auch für Jugendliche strafbar (z.B. unerlaubter Handel). Wenn Jugendliche gegen das Verbot verstoßen, soll die zuständige Polizei- und Ordnungsbehörde die Erziehungsberechtigten informieren, damit frühzeitig entsprechende Maßnahmen getroffen werden können (niedrigschwellige Hilfen). Einige Aspekte im Gesetzestext muten lebensfern an und deshalb ist die Evaluation, vor allem durch die Kommunen, besonders wichtig.

Wie gerade erwähnt sind Sie ein erfahrener Kommunalpolitiker. Die Städte und Gemeinden stehen allein schon angesichts des Fachkräftemangels (Kitapersonal bis Müllwerker) vor enormen Herausforderungen – hinzu kommen von der Flüchtlingsunterbringung über die Wärmeplanung bis zum Strom- und Breitbandnetzausbau immer neue Aufgaben. Was sind aus Ihrer Sicht die derzeit größten Herausforderungen in den Kommunen?

Friedhelm Boginski: Kommunen stehen vor sehr vielen komplexen Herausforderungen, die das Zusammenleben und die Daseinsvorsorge betreffen. Bei der Integration geht es vor allem darum, Menschen mit Migrationsgeschichte in unser soziales und kulturelles Leben einzubinden. Das klingt zwar erst einmal abstrakt, wird aber vor Ort in den Kommunen z.B. durch die Schaffung von Begegnungszentren umgesetzt, die Hilfe in verschiedenen Sprachen anbieten. Die Migration stellt Kommunen vor die Aufgabe, Unterkünfte bereitzustellen und die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu fördern. Das ist beileibe keine einfache Aufgabe und sie wird auch nur gelingen, wenn ehrenamtlich Tätige in den Kommunen aktiv mitmachen und so der sozialen Teilhabe ein Gesicht geben. Es braucht die Hilfe von Bürgern für Bürger, um Demokratie aktiv umzusetzen, denn auch der Zugang zu Bildung und Unterstützung für bedürftige Bürgerinnen und Bürger ist hierfür notwendig. Für den Bereich der medizinischen Versorgung müssen Kommunen innovative Konzepte entwickeln, um dem Ärztemangel, besonders in ländlichen Gebieten, etwas entgegenzusetzen. Schließlich sorgt die Erhaltung der öffentlichen Ordnung, als eine zentrale Aufgabe von Sicherheit und der Einhaltung von Gesetzen dafür, dass Funktionieren der Demokratischen Ordnung zu erhalten und zu respektieren. Hierbei spielen auch wieder die Digitalisierung und die Modernisierung der Verwaltung eine wichtige Rolle.

Wie kann man die vielfältigen Aufgaben priorisieren?

Friedhelm Boginski: Die Priorisierung ihrer Aufgaben kann und muss jede Kommune für sich selbst erarbeiten, je nachdem vor welchen Aufgaben sie steht. Es ist nicht die Aufgabe des Bundes hier Vorgaben zu machen, dafür sorgt schon die durch das Grundgesetz geschützte kommunale Selbstverwaltung. Genau hier kommt sie zum Tragen. Best Practice Beispiele und Vernetzung untereinander können den Kommunen helfen, passgenaue Lösungen für ihren Weg zu einer gut funktionierenden, bürgerfreundlichen Verwaltung zu finden.

Welche Rolle können interkommunale Kooperationen einnehmen?

Friedhelm Boginski: Städte und Gemeinden müssen sich darauf einstellen, dass sie aufgrund der zunehmenden Komplexität des Digitalzeitalters auch auf liebgewonnene lokale Eigenheiten verzichten müssen. Aus meiner Sicht führt kein Weg an stärkerer interkommunaler Kooperation vorbei, wenn sich Kommunen für die Zukunft gut aufstellen wollen. Bürgerinnen und Bürger interessieren sich weniger für individuelle Portale im stadteigenen Corporate Design. Vielmehr gilt ihr Interesse einem funktionalen und digitalisierten Verwaltungszugang, der gerne auch für die Bürgerinnen und Bürger mehrerer Gemeinden zur Verfügung stehen kann.

Vielen Dank!

 

Friedhelm Boginski ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags und kommunalpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Zuvor war er von 2006 bis 2021 Bürgermeister der brandenburgischen Stadt Eberswalde. (DEKOM, 22.04.2024)  Mehr Infos hier…

 

 

Soziale Medien gezielt und strategisch einsetzen

Soziale Medien, wie Facebook, Instagram und Twitter, sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Über digitale Netzwerke wird mit Freundinnen und Freunden kommuniziert und   Alltagserlebnisse geteilt.  Es werden Veranstaltungen und Netzwerke organsiert und politische Diskussionen geführt.  Dadurch haben sich auch die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die Kommunikation mit politischen Akteuren und der öffentlichen Verwaltung verändert. Nicht nur wird vielfach vorausgesetzt, dass Städte und Gemeinden auch in den sozialen Medien vertreten sind, der Logik dieser Medien folgend werden niedrigschwellige Kommunikation, schnelle Reaktionszeiten und hohe Responsivität eingefordert. Längst verstehen sich die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nur als Adressierte, sondern wollen sich über digitale Tools aktiv beteiligen und einbringen. Behörden und Kommunen müssen dem veränderten Mediennutzungsverhalten mit entsprechenden Kommunikationsstrategien Rechnung tragen. Worauf Kommunen dabei achten sollten erklärt Felix Wesseler, Geschäftsführer der auf Social-Media-Kampagnen spezialisierten Full-Service-Agentur Magic Connection im DEKOM-Interview.

 

Herr Wesseler, nahezu 90 Prozent der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland sind inzwischen auf Social Media aktiv. Augenscheinlich können Facebook & Co. erheblich zu Transparenz und Bürgernähe beitragen…

 

Felix Wesseler: Zweifellos bieten Social-Media-Kanäle den Verwaltungen vor Ort hervorragende Möglichkeiten mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt oder zu treten, Entscheidungen transparent zu machen oder Themen aus dem Rathaus ganz allgemein an die Bürgerinnen und Bürger heranzutragen. Die inhaltliche Bandbreite ist enorm und reicht von amtlichen Bekanntmachungen und Imagekampagnen über lokale Auswirkungen globaler Krisen bis hin zur Positionierung der Verwaltung oder Stadtwerke als attraktiver Arbeitgeber oder Ausbildungsbetrieb. Kurzum; über soziale Medien können die vielen Menschen, erreicht werden, die sich täglich im Netz informieren und austauschen. 

 

Was gilt es für Kommunalverwaltungen und Behörden bei etwaigen Social-Media-Aktivitäten zu beachten?

 

Der Einsatz sozialer Medien muss sehr gezielt erfolgen und strategisch geplant werden. Die Botschaften müssen zielgruppengerecht und authentisch verbreitet werden und zwar auf den Kanälen, die von den Bürgerinnen und Bürgern auch genutzt werden. Ganz entscheidend für die erfolgreiche Social Media Kommunikation ist ein professioneller Umgang mit der hohen Dynamik in den sozialen Netzwerken. Hier bedarf es einer gewissen Reaktionsschnelligkeit, der in den Verwaltungen häufig fehlende Ressourcen, hierarchische Strukturen und zeitintensive interne Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse entgegenstehen. Nahezu jede Social-Media-Aktivität stellt gewissermaßen eine offizielle Äußerung der jeweiligen Organisation dar. Und, ganz wichtig: Social Media ist keine Einbahnstraße. Es gilt grundsätzlich, in den Dialog mit der Zielgruppe zu treten – und nicht einfach nur Botschaften zu senden.

 

Im öffentlichen Sektor ist das ein sehr sensibler Bereich. Hier bleiben offizielle Statements in der Regel ja der Behördenleitung vorbehalten…

 

Dennoch braucht es für Social Media Kommunikation kurze Freigabewege, etwa durch Ansiedlung kommunalen Social-Media-Aktivitäten bei der städtischen Pressestelle. Ich empfehle Kommunen von vornherein klare Verantwortlichkeiten, Rollen und Aufgaben schaffen und gleichzeitig Freiräume zu lassen, die eine dynamische und authentische Reaktion auf Anfragen gewährleisten.

 

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat schon vor einem Jahr die Abschaltung der Facebookseite Bundesregierung angeordnet und drängt auf ein generelles Social Media Verbot für die öffentliche Hand, weil die gängigen Plattformen seiner Auffassung nach gegen die DSGVO verstoßen würden. Derzeit beschäftigt sich das Verwaltungsgericht Köln damit. Wie bewerten Sie dieses Vorgehen?

 

Aus meiner Sicht ist das vollkommen absurd und hat nicht viel mit der Lebenswirklichkeit zu tun. Natürlich erwarten die Menschen zu Recht, dass Behörden und Kommunen in den sozialen Netzwerken aktiv sind. Gerade, wenn es um kurzfristige, schnelle Kommunikation in Krisensituationen geht, sind soziale Netzwerke für Behörden unabdingbar. Denken Sie an die Corona-Pandemie oder den Beginn des Ukraine-Kriegs, als viele Geflüchtete zu uns nach Deutschland kamen. Ich gehe davon aus, dass das Bundespresseamt Erfolg haben wird mit seiner Klage gegen das Verbot. Es wäre grob fahrlässig, auf diesen schnellen Informationskanal für die Bürgerinnen und Bürger zu verzichten.

 

Gleichwohl hat der Bundesdatenschutzbeauftrage mit seinem Vorgehen vielerorts für Verunsicherung gesorgt…

 

Das ist tatsächlich sehr bedauerlich. Wir beschäftigen uns als Agentur sehr intensiv auch mit Awareness- und Präventionskampagnen. Viele Städte, Gemeinden und Behörden aus dem Gesundheits- und Jugendschutzbereich entwickeln derzeit Aufklärungskampagnen im Zusammenhang mit der Cannabislegalisierung – natürlich vor allem auch zur Bespielung der sozialen Medien. Da wirken Datenschutzbedenken geschuldete Verbotsbestrebungen natürlich absolut kontraproduktiv. Aus meiner Sicht überwiegt hier eindeutig das öffentliche Interesse im Hinblick auf Aufklärung in puncto Risiken bei Cannabis-Konsum, sodass wir als Agentur Kommunen dringend raten, Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram aktiv zur Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern zu nutzen. Wir arbeiten als Kommunikations-Agentur mit einer auf Datenschutz spezialisierten Kölner Kanzlei zusammen und lassen zudem durch eigene Anwälte unserer Firmengruppe besonders datenschutzrechtlich herausfordernde Themen für unsere Kunden vorab prüfen. Das ist so nicht selbstverständlich in der Agentur-Landschaft, aber so schaffen wir Rechtssicherheit für Klienten auch auf Social Media.

 

Warum ist es für Städte und Gemeinden ratsam sich für die Durchführung von Social-Media-Aktivitäten und die Entwicklung entsprechender Kommunikationsstrategien externe Unterstützung von Agenturen ins Boot zu holen?

 

Es fängt bei den Verantwortlichen für die Kommunikation in Social Media an, die es für den Dialog im Netz zu schulen gilt – sofern die Arbeit denn von den Kommunen selbst erbracht werden soll. Social Media Profis bei Agenturen verbringen täglich den Großteil ihrer Zeit online und können Trends, Stimmungen und ihre Entwicklung sehr schnell erkennen und darauf reagieren, ggf. unter Zuhilfenahme von KI-Systemen. Im besten Falle haben Agenturen zudem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Zielgruppen, die angesprochen werden sollen, um eben glaubwürdig und in der angemessenen Tonalität kommunizieren zu können, ohne lächerlich zu wirken oder langweilig. Wir beschäftigen beispielsweise mehrere Online-Redakteurinnen und Redakteure, die der sogenannten Generation Z angehören, sodass wir authentisch mit der jungen Zielgruppe kommunizieren können. Nicht zuletzt können Agenturen natürlich auch Randzeiten z.B. beim Communitymanagement abdecken, etwa Wochenenden oder Abendstunden, in denen natürlich auch Kommentare gepostet werden, auf die sofort reagiert werden muss, oder z.B. zügig wertiges Bewegtbildmaterial erstellen, weil die Mitarbeiter genau darauf spezialisiert sind. Und grundsätzlich schadet ein ehrlicher Blick von außen, von einem unabhängigen Dritten, bei der Entwicklung von Kommunikationsstrategien nicht – im Gegenteil: Ein Sparringspartner hilft manchmal ungemein. (DEKOM, 22.04.2024) Mehr Infos hier…

 

Vielen Dank.

 

Felix Wesseler ist Geschäftsführer gehörenden Fullserviceagentur Magic Connection. Magic Connection ist Teil der All3Media Gruppe, zu der weltweit rund 50 Unternehmen aus dem Entertainment-Sektor zählen. Magic Connection schafft Synergien mit Kunden und Kundinnen aus der Unterhaltungsbranche, der öffentlichen Hand und der Industrie und bringt diese in den Bereichen Social Media Management, PR & Communications Consulting sowie Influencer Marketing voran.

 

cogniport: Funktionsfähige Verwaltung und Schutz hochsensibler Bürgerdaten zum kleinen Preis

In den letzten Monaten haben mehrere Cyberangriffe auf kommunale IT-Strukturen in Deutschland aufhorchen lassen. Die Attacken legten die digitale Infrastruktur von Hunderten kommunalen Verwaltungen lahm – mit teilweise gravierenden Folgen für Bürger und Behörden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) führt den zuletzt rasanten Anstieg solcher Angriffe in erster Linie auf die angespannte geopolitische Lage zurück. Zusätzliches Gefährdungspotenzial bergen vergleichsweise neue Technologien wie KI, die die Möglichkeiten von Cyberkriminellen nochmal erheblich erweitern. Um die eigene Organisation oder Verwaltung vor solchen Angriffen zu schützen, ist es entscheidend den Menschen als Hauptfaktor zu verstehen. Schließlich zielen sogenannte Social -Engineering Taktiken wie Phishing speziell auf den Menschen als Sicherheitslücke ab. Insofern ist ein gefestigtes Sicherheitsbewusstsein bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung der wichtigste Schutz vor solchen Angriffen. Vor diesem Hintergrund hat der kommunale Bildungsanbieter cogniport zusammen mit dem IT-Sicherheitsspezialisten SoSafe jetzt eine Cyber-Security-Plattform mit einem umfassenden eLearning-Programm entwickelt. „Durch Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etablieren wir dauerhaft eine grundlegende Sicherheitskultur in den Verwaltungen und Behörden. Mit unserem verhaltenspsychologisch fundierten Training setzen wir auf Storytelling, Gamification und Nudging, um die Beschäftigten für die Thematik zu gewinnen und nachhaltig sichere Verhaltensweisen zu fördern“, so cogniport Geschäftsführer Christoph Grosswardt. Das umfangreiche Einstiegspaket mit vorgefertigten Inhalten ist zu einem kleinen Preis pro Mitarbeiter auch von kleineren Städten und Gemeinden leicht zu stemmen, betont Grosswardt: „Angesichts des möglichen Schadens, den eine einzige unbedachte Handlung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters auslösen kann, ist unser Basisangebot für die Kommunen in der Tat sehr günstig. Als Mitglied der kommunalen Familie liegt eine sichere und funktionsfähige Verwaltung natürlich auch in unserem originären Interesse und sollte wie der Schutz teilweise hochsensibler persönlicher Daten der Bürgerinnen und Bürger keine Frage des Geldes sein.“  Diesem Ansatz tragen cogniport und SoSafe mit dem Einstiegspaket für kleine Verwaltungen vollumfänglich Rechnung. Darüber hinaus halten die Partner auch ein eLearning – Premiumangebot vor, dass eine eigene Instanz auf der Cyber-Security-Plattform inkludiert und individuelle Trainings mit eigenen Themen ermöglicht. Somit liefern die Partner für jede Größe der Verwaltung das passende Angebot. (DEKOM/cogniport, 22.04.2024) Mehr Infos hier…

 

Über cogniport

Als der Experte für lebenslanges Lernen liegt der Fokus der cogniport darauf, kommunale Verwaltungen mit maßgeschneiderten Bildungslösungen zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern, darunter die Kommunale Datenverarbeitungszentrale Rhein-Erft-Rur, regio iT und Südwestfalen IT, bietet die cogniport ein umfassendes Produktportfolio an. Getreu dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ versteht die cogniport die Bedürfnisse der kommunalen Verwaltungen und wissen, welche Herausforderungen eine Kommune im digitalen Zeitalter zu bewältigen hat. Von Präsenz- und Online-Schulungen bis hin zu Hybrid-Formaten, eLearning und Wissensmanagement – cogniport bringt ihr Wissen auf das nächste Level.

 

Über SoSafe

Das Kölner Unternehmen SoSafe gilt als weltweit am schnellsten wachsendes Scale-up im Bereich Security Awareness. SoSafe stellt den Menschen in den Mittelpunkt – und definiert mit einem lernpsychologischen Ansatz den Status quo im Bereich digitale Sicherheit neu.

 

Der Zukunftstag 2024 bei EBERO FAB

Anlässlich des bundesweiten Zukunftstags zur beruflichen Orientierung für Jungen und Mädchen am 25. April 2024 gewährt auch einer der führenden deutschen Infrastrukturausstatter, EBERO FAB, jungen Talenten Einblicke in spannende und zukunftsfähige Berufsfelder im logistischen und kaufmännischen Bereich. Schülerinnen und Schüler können am Zukunftstag alle 15 EBERO Niederlassungen in Deutschland erkunden, sich einen Eindruck von EBERO FAB als Arbeitgeber verschaffen und sich dabei ausführlich über die Berufe Lagerlogistik und Groß- und Außenhandelsmanagement informieren. Als Ansprechpartner stehen den jungen Besuchern die  EBERO Auszubildenen an den jeweiligen Standorten zur Verfügung. Anmeldungen für den Besuch einer EBERO Niederlassung im Rahmen des diesjährigen Zukunftstags sind unter Angabe des Standortes noch per E-Mail unter folgender Adresse möglich: antje.winands@ebero-fab.com. EBERO bildet seit mehr als zwei Jahrzehnten Fachkräftenachwuchs in verschiedenen Berufen aus. Das Unternehmen ist ein anerkannter mehrfach ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb – u. a. für sein besonderes Engagement für die duale Berufsausbildung und den Fachkräftenachwuchs. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 14 Auszubildene und sucht aktuell noch Azubis für die Standorte Edewecht, Pulheim und Norderstedt – aktuelle Angebote finden Sie unter Stellenangebote | EBERO FAB. Erstmals bietet EBERO am Standort Pulheim in diesem Jahr die Ausbildung zum Berufskraftfahrer an. Hierzu sind auch Quereinsteiger und Umschüler herzlich willkommen. (DEKOM/EBERO, 22.04.2024) Mehr Infos hier…

 

Hintergrund Zukunftstag

Der Zukunftstag bietet Schülerinnen und Schülern die Chance, Berufe und Studienfelder kennenzulernen, die sie sonst noch selten für sich in Betracht ziehen. Denn nach wie vor gilt: Junge Erwachsene entscheiden sich häufig für Berufe oder Studienfächer, die den gängigen Rollenvorstellungen entsprechen. Genau um diese Klischees im Berufsleben aufzubrechen und den Horizont zu erweitern, gibt es den Aktionstag. Der Tag bietet technik-begeisterten Schülerinnen und kaufmännisch-interessierten Schülern die Chance, in spannende Berufe reinzuschnuppern und ihre Stärken herauszufinden – frei von etwaigen Vorurteilen.

 

Pilotprojekt bewilligt: Speyer erprobt vierte Reinigungsstufe auf kommunaler Kläranlage

Die rheinlandpfälzische Stadt Speyer startet auf der kommunalen Kläranlage ein Pilotprojekt zur Erprobung einer vierten Reinigungsstufe. Dr. Maria Montero-Muth, Stadträtin der Fraktion „Unabhängig für Speyer“ (UfS) hatte das Thema der vierten Klärstufe bereits 2017 in den Stadtrat eingebracht und 2022 erneut im Werksausschuss deren Einführung gefordert. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass nun nach so langer Zeit endlich zumindest ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht wird“, so Dr. Maria Montero-Muth. Dieses dürfe allerdings nicht auf ein halbes Jahr begrenzt sein. Die UfS setzt sich für eine dauerhafte Verstetigung ein. Der Anstieg sogenannter Spurenstoffe wie Arzneimittel, hormonell wirksame Substanzen, „Alltags-Chemikalien“ wie etwa Haushaltsreiniger, Duschgels etc. sind zwar in sehr geringen, aber stetig zunehmenden Mengen im Grundwasser und sogar Trinkwasser nachweisbar. Die Spurenstoffe gelangen über den Abfluss ins Abwasser. Die Rückstände können zudem erhebliche Schäden an unserem Ökosystem verursachen. So ist etwa wissenschaftlich belegt, dass Spuren von Hormonen die Fortpflanzung von Fischen beeinträchtigt und Antibiotika durch die Nahrungskette auch zu multiresistenten Keimen bei Menschen führen können. Bei anderen Spurenelementen ist noch unklar, wie schädlich sie sich auf die Umwelt auswirken. Durch die Einführung einer vierten Klärstufe mit Pulveraktivkohle werden Spurenstoffe wie Medikamente, Rostschutzmittel, Röntgenkontrastmittel etc. aus dem Wasser herausgefiltert. Zum Schutz der Umwelt, aber auch der Menschen ist die dauerhafte Einführung einer vierten Klärstufe daher dringend erforderlich, so Dr. Maria Montero-Muth im DEKOM-Interview.

 

Seit 2017 machen Sie sich für den Zubau einer 4. Reinigungsstufe in Speyer stark – letztlich erfolgreich. Dennoch hat es sieben Jahre gedauert. Warum gestaltete sich der Prozess so langwierig?

 

Dr. Maria Montero-Muth: In Deutschland besteht keine gesetzliche Verpflichtung zur Elimination von Spurenstoffen in Kläranlagen. Baden-Württemberg hat eine Vorreiterrolle eingenommen und vor rund 15 Jahren mit der Einführung der 4. Klärstufe begonnen. Es ist das Bundesland mit den anzahlmäßig meisten Kläranlagen mit einer Reinigungsstufe zur gezielten Spurenstoffentfernung. Das Bundesland hat dieses Ziel politisch und finanziell gefördert. Das Kompetenzzentrum Spurenstoffe Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart wurde aufgebaut. Es gibt Handlungsempfehlungen und Knowhow für die Umsetzung derartiger Reinigungsstufen. Das ist wichtig, denn die Kläranlagenbetreiber betreten mit der 4. Klärstufe „Neuland“. Sie benötigen zur Umsetzung finanziellen und betrieblichen Support. Das Land Rheinland-Pfalz hat kürzlich begonnen durch Finanzierung von Machbarkeitsstudien und Pilotprojekten potentielle Kläranlagebetreiber bei der Einführung der 4. Klärstufe zu unterstützen.

 

Im Hauptberuf sind Sie Internistin und kennen die Gefahren, durch verunreinigtes Wasser. Welche Stoffe sind aus Ihrer Sicht besonders problematisch für uns Menschen und was kann die 4. Klärstufe in diesem Zusammenhang bewirken?

 

Dr. Maria Montero-Muth: Die Liste der Spurenstoffe ist lang. Inhaltstoffe z.B. aus Medikamenten, Duftstoffen, Reinigungsmittel, Kosmetika, Weichmacher Industriechemikalien, Korrosionsmittel, Herbiziden zählen zu den typischen organischen anthropogenen Spurenstoffen. Viele davon gelangen über das häusliche Abwasser in die Kläranlagen. Weitere Quellen bilden in der Industrie, das Gewerbe oder auch Gesundheitseinrichtungen. In den Kläranlagen werden Spurenstoffe in den heutige gängigen Reinigungsstufen derzeit nicht oder un- vollständig abgebaut. Deshalb gelangen diese Spurenstoffe in die Gewässer und teilweise bis ins Grundwasser und möglicherweise ins Trinkwasser. Für die ökotoxikologische Beurteilung vieler Spurenstoffe fehlt das Wissen, fehlen Grenzwerte insbesondere für Transformationsprodukte. Es gibt Indizien, dass die Spurenstoffe ökotoxisch für die Tierwelt und Pflanzenwelt sind.  Für den Menschen sind derzeit keine unmittelbaren Auswirkungen zu befürchten. Es gibt aber kaum Erkenntnisse über mögliche kombinatorische Effekte der Stoffe sowie deren Langzeitwirkungen in der Umwelt. Zum allgemeinen Schutz kann der Eintrag von Spurenstoffen in die Gewässer durch die 4. Reinigungsstufe verringert werden.

 

Die Dürreperioden der letzten Jahre haben gezeigt, dass Wasser auch hierzulande endlich ist. Brauchen wir grundsätzlich ein anderes Verständnis für die Ressource Wasser?

 

Dr. Maria Montero-Muth: Wasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Diese Ressource ist ein knappes, wertvolles Gut weltweit geworden. Aufklärungskampagnen helfen den Bürgern das Wasser bewusster im Alltag einzusetzen. Unsere Stadtwerke sensibilisieren seit Jahren die Bevölkerung durch regelmäßige Aufklärungsberichte: „Wie der Wasserverbrauch gesenkt werden kann“.  Ein weiteres Instrument das Bewusstsein im Umgang mit dem Wasser zu verbessern, ist auch durch eine Erhöhung der Gebühren zu erzielen. Das sehen wir analog im Bereich Energieverbrauch.

 

Der Bau einer vierten Klärstufe ist vergleichsweise teuer und bedarf erheblicher Investitionen.

Wie können Kommunen das stemmen? Die EU- Kommunalabwasserrichtlinie hebt in der aktuellen Fassung auf das Verursacherprinzip (80/20) ab. Ist das aus Ihrer Sicht sinnvoll?

 

Oder bezugnehmend auf die vorherige Frage- wären höhere Gebühren für die Verbraucher nicht sinnvoller, um den Wert der kostbaren Ressource Wasser spürbar zu machen? Das Land muss den Kommunen mit finanziellem und betrieblichem Support bei der Umsetzung der 4. Reinigungsstufe unterstützen.  Im laufenden Unterhalt der 4. Klärstufe können Gelder aus der EU- Kommunalabwasserrichtlinie den Kommunen helfen. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit der EU-Kommunalabwasserrichtlinie ist schwer zu beantworten. Einerseits könnte es dahingehend zum Umdenken bei den Verursachern führen, die Suche nach leicht abbaubaren, umweltverträglicheren Endprodukten zu beschleunigen. Allerdings werden die Verursacher die Mehrkosten der Produkte an den Verbraucher weitergeben. Viele Medikamente werden derzeit im Ausland außerhalb der EU produziert. Wie geht die EU mit den importierten Arzneien um? Wir erleben jetzt schon Medikamentenumstellungen wegen Lieferengpässen. Laut Kläranlagenbetreiber ist diese Richtlinie noch nicht in nationales Recht übertragen worden. Es besteht noch ein großes Fragezeichen wie die Umsetzung erfolgen soll. Letztlich ist ein Umdenken bei den Verursachern und insbesondere auch bei den Verbrauchern – also uns allen – im Umgang mit dem Wasser nötig. (DEKOM/UfS/Speyer-Kurier, 26.02.2024/22.04.2024) Ganzer Artikel hier…

 

Vielen Dank!

 

ASA Hospital: Größtes privates Allgemeinkrankenhaus Südosteuropas in Sarajevo eröffnet

Das erste private Allgemeinkrankenhaus in Sarajevo öffnete am 6. April offiziell seine Türen für Patienten. Das ASA Hospital stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Bosnien und Herzegowina dar und unterstreicht das große Engagement der Hastor-Stiftung für die Wohlstands- und Gesellschaftsentwicklung in BIH. Die vor zwei Jahrzehnten ins Leben gerufene Hastor-Stiftung fördert u. a. zukunftweisende Bildungs- und Wissenschaftsprojekte, um jungen Menschen und Talenten mehr Möglichkeiten zu bieten sich und ihre Ideen in BiH zu verwirklichen. Das ASA Hospital stellt einen weiteren Schritt zur Verwirklichung dieser Mission dar. Das neue Hospital in der Hauptstadt Sarajevo hält mehr als zehn medizinische Fachbereiche vor und verfügt über rund 200 Betten. Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Realisiert wurde das Projekt von der bosnisch-herzegowinischen ASA-Group gemeinsam mit namhaften europäischen Partnern wie der Internationalen Medizinischen Universität Wien (IMUV).  „Der Antrieb und die Idee hinter der Gründung des ASA Hospital sind das Ergebnis einer langfristigen Strategie zur Entwicklung von Gesundheitsaktivitäten innerhalb der ASA-Gruppe, die darauf abzielt, die Gesundheitsversorgung für alle unsere Bürger zu verbessern und die Kapazitäten des gesamten Gesundheitssystems von Bosnien und Herzegowina zu stärken. Mit diesem Ziel vor Augen wurde ASA Medical gegründet, das alle unsere Gesundheitseinrichtungen in einer Untergruppe vereinen wird, mit dem gemeinsamen Ziel, die Kapazitäten des Gesundheitssystems von Bosnien-Herzegowina zu stärken und zu stärken und so unser Engagement für Investitionen in den Wohlstand und Fortschritt des Gesundheitssystems weiter zu demonstrieren der gesamten Gesellschaft“, betonte Prof. Dr. Rasim Jusufovic, Vorstandsvorsitzender des ASA Hospital. Mit einem erstklassigen Expertenteam mit langjähriger Erfahrung und einer strategischen Partnerschaft mit der Medizinischen Universität Wien International und dem AKH Wien bietet dieses Krankenhaus hohe Standards in der Leistungserbringung sowie Zugang zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Entwicklung gemeinsamer wissenschaftlicher Forschungsprojekte. Nicht zuletzt tragen Gemeinschaftsprojekte mit europäischen Partnern in der Größenordnung des ASA – Hospitals dem – in Hinblick auf einen möglichen EU-Beitritt – notwendigen Reformprozess Bosnien-Herzegowinas in vielerlei Hinsicht Rechnung. Sie erfordern enge Verzahnungen mit Unternehmen und Institutionen aus der EU und schaffen dadurch nicht zuletzt ein sicheres und attraktives Umfeld für ausländische Direktinvestitionen. Das ASA-Hospital in Sarajevo ist beispielhaft für die Aufbruchstimmung und hohe Dynamik, die der EU-Beitrittsprozess in Bosnien und Herzegowina entfacht – nicht nur im Gesundheitssektor, sondern auch in anderen Bereichen, wie der Energiewirtschaft. Über die Integration in die EU herrscht in Bosnien-Herzegowina breiter politischer Konsens – auch die Öffentlichkeit befürwortet mehrheitlich den Beitritt des Landes in die Gemeinschaft. Ende März wurde BiH offiziell der Status als EU-Beitrittskandidat zuerkannt und gleichsam weitere Reformschritte angemahnt. (ASA Bolinca, 10.04.2024) Ganzer Artikel hier…  Mehr Infos zum ASA Hospital hier…

Sozialer Klimaschutz in Mietwohnungen

Der Gebäudebereich hinkt beim Klimaschutz hinterher. Ohne sofortige Kurskorrektur kann die Klimaschutz-Lücke bis 2030 und darüber hinaus nicht geschlossen werden. Zeitgleich verschärft sich die Krise auf dem Wohnungsmarkt. Die Mieten steigen flächendeckend rasant an, die Wohnkostenbelastung vieler Mieterhaushalte hat besorgniserregende Ausmaße angenommen. Besonders hohe Energiekosten und klimaschädliche Treibhausgase entstehen in schlecht gedämmten Gebäuden. Energetische Modernisierungen schaffen hier Abhilfe. Doch die Sanierungsrate ist auf einem Rekordtief und Modernisierungen führen durch die von Mietenden zu zahlende Modernisierungsumlage zu steigender Warmmiete, obwohl die Heizkosten sinken. Es fehlt bislang an einem schlüssigen Konzept für sozialverträgliche, also warmmietenneutrale und energetisch effektive Sanierungen. Eine vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Deutschem Mieterbund (DMB) in Auftrag gegebene Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung Heidelberg (ifeu-Institut) zeigt, wie die Kosten der energetischen Modernisierung mit dem sogenannten Drittelmodell gerecht zwischen Mietenden, Vermietenden und öffentlicher Hand verteilt werden können. Das Modell wird seit Jahren von beiden Verbänden unterstützt und wurde jetzt an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst und weiterentwickelt. BUND und DMB: „Sozialer Klimaschutz in Mietwohnungen ist machbar. In gut sanierten Gebäuden leben Mietende in einem behaglichen Zuhause mit niedrigen Energiekosten, für Vermietende steigt der Wert der Immobilie und gleichzeitig werden schädliche Klima-Emissionen eingespart. Eine Win-win-Situation für alle – wenn die dafür notwendigen Kosten gerecht verteilt werden.“  Dazu Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes weiter: „Bereits heute ist jeder dritte Mieterhaushalt durch zu hohe Wohnkosten überlastet. Bei energetischen Modernisierungen zahlen Mietende aktuell die Hauptlast durch Mietsteigerungen über die Modernisierungsumlage. Die Bundesregierung muss das Vermieter-Mieter-Dilemma bei energetischen Modernisierungen endlich überwinden und sich durch Änderungen im Mietrecht und langfristige Förderungen stärker engagieren.“ Antje von Broock, Geschäftsführerin des BUND: „Die Klimakrise schreitet voran und die Ampel kommt beim Klimaschutz in Gebäuden nicht schnell genug nach. Sie muss nun für eine wirksame Sanierungswelle sorgen und gleichzeitig gewährleisten, dass weder Mietende noch Vermietende dabei überfordert werden. Klimaschutz im Gebäudesektor muss gelingen und zwar sozial gerecht.“ Die Studie betrachtet, inwieweit mietrechtliche und fördertechnische Rahmenbedingungen angepasst werden müssen, um Warmmietenneutralität zu erreichen, verbunden mit dem Ziel, dass sich die Wirtschaftlichkeit von umfassenden Sanierungsmaßnahmen für Vermietende verbessert. Auf der Grundlage der Studienergebnisse des ifeu-Instituts fordern BUND und DMB, die Modernisierungsumlage von acht Prozent (bzw. zehn Prozent für den Heizungstausch) auf einheitlich drei Prozent abzusenken, um Warmmietenneutralität für Mietende zu gewährleisten. Die Höhe der Modernisierungsumlage entspräche dann im Durchschnitt den Energieeinsparungen. „Wir fordern schon lange eine deutliche Absenkung der Modernisierungsumlage, um Mieterinnen und Mieter vor zu hohen Mietsteigerungen nach Sanierung zu schützen“, so Dr. Melanie Weber-Moritz. „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eine Absenkung der Modernisierungsumlage auf drei Prozent für eine sozialverträgliche Sanierung notwendig ist.“ Im Gegenzug zur Absenkung der Modernisierungsumlage sollen die Fördermittel bei den Vermietenden verbleiben können, so die Verbände. Bisher müssen sie an die Mietenden weitergereicht werden. Zugleich sollten die Fördersätze für umfassende Sanierungen angehoben werden. Antje von Broock: „Mit unserem Vorschlag profitieren Vermietende direkt von staatlichen Fördermitteln. Nur so kann der Staat wirksam Anreize setzen. Um die immense Klimaschutzlücke im Gebäudebereich zu schließen, müssen die Fördersätze für umfassende Sanierungen außerdem dringend wieder angehoben werden.“ Die beiden Verbände machen deutlich, dass es darüber hinaus weitere Maßnahmen braucht, um gleichzeitig Klimaschutz in Gebäuden und bezahlbares Wohnen langfristig sicher zu stellen. von Broock: „Die Ampel muss mit einem gesetzlich verbindlichen Sanierungsfahrplan die Klimaschutzlücke im Gebäudesektor schließen und die Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie ambitioniert umsetzen. Fördermittel dürfen nicht mehr mit der Gießkanne verteilt werden. Gerade bei umfassenden Sanierungen braucht es eine soziale Staffelung. Wer die Mieten gering hält, soll besonders bei der ökologischen Transformation unterstützt werden.“ Dr. Melanie Weber-Moritz: „Wohnen muss bezahlbar sein. Die Bundesregierung muss die im Koalitionsvertrag vereinbarte Mieterrechtsreform endlich vollständig umsetzen. Um bezahlbares Wohnen langfristig zu gewährleisten, sollte darüber hinaus die aktuell geltende Kappungsgrenze für Mieterhöhung nach Modernisierungen von 2 bzw. 3 Euro auf 1,50 Euro pro Quadratmeter abgesenkt werden.“ (DMB, 17.04.2024) Ganzer Artikel hier…   Download der Studie hier…

 

Energiewende: Fonds-Sparen für die Windkraft

Der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft in Europa ist teuer. Die Staaten können die benötigten Investitionen etwa im Energiesektor nicht allein stemmen. Die Finanzierung neuer Windkraftanlagen kann und sollte daher auch über Investmentfonds erfolgen. Um die Wirtschaft bis zum Jahr 2050 gemäß den EU-Klimazielen zu dekarbonisieren, sind vor allem im Energiesektor, aber auch in der Industrie, dem Verkehr sowie im Gebäudebereich hohe Investitionssummen nötig. Pro Jahr müssen nach IW-Berechnungen in der EU zwischen 758 und 1.055 Milliarden Euro investiert werden, der größte Brocken entfällt auf Deutschland.  Um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, sind allein in Deutschland mittelfristig Investitionen von 195 Milliarden Euro jährlich nötig. Im Vergleich zur Bundesrepublik hat beispielsweise Frankreich wegen seiner kleineren Industrie und viel CO2-freier Atomenergie weniger Investitionen vor der Brust. Fast die Hälfte des gesamten deutschen Investitionsbedarfs, nämlich 94 Milliarden Euro, entfällt auf den Energiesektor. Dort spielt die Windkraft eine entscheidende Rolle. Deutschland will seine Windenergieproduktion bis zum Jahr 2027 um 21.000 Megawatt ausbauen. Um die finanziellen Mittel dafür aufzubringen, sollten die Kapitalmärkte eingebunden werden: Kleinanleger mit einem Vermögen von weniger als 100.000 Euro können sich in der als risikoarm geltenden Betriebsphase beteiligen. Institutionelle Anleger können bereits in der Entwicklungs- und Bauphase investieren. Um bis 2050 klimaneutral zu werden, muss Deutschland jährlich rund 195 Milliarden Euro investieren. Die EU hat mit den European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) bereits ein entsprechendes Anlagevehikel geschaffen. Ein solcher Fonds kann in ein Portfolio von Energie- oder Infrastrukturanlagen investieren und ist auch für Privatanleger attraktiv, denn er lässt sich für eine steuerbegünstigte Altersvorsorge nutzen. Die ELTIFs in der Europäischen Union bieten institutionellen Anlegern allerdings nicht im selben Umfang Investitionsanreize, wie es sie in den Vereinigten Staaten gibt. Dort gewährt der Inflation Reduction Act, der unter anderem die Dekarbonisierung fördern soll, eine Reihe von Steuervorteilen. So belohnen die USA beispielsweise das Bereitstellen von Eigenkapital durch den Entwickler eines Windparks oder durch Investoren mit einer Steuergutschrift. Die EU-Staaten sollten vergleichbare steuerliche Anreize einführen, um noch mehr Kapitalmarktinvestoren und Kleinanleger mit ins Boot zu holen. (IWD, 18.04.2024) Ganzer Artikel hier…

 

Forscher:  Wohnsitzauflagen und Gemeinschaftsunterkünfte dämpfen Job-Chancen für Geflüchtete

Mit der Aufenthaltsdauer steigen die Erwerbstätigenquoten der 2013 bis 2019 zugezogenen Geflüchteten: Sieben Jahre nach ihrem Zuzug belaufen sie sich auf 63 Prozent, acht Jahre nach dem Zuzug auf 68 Prozent. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten. Für die 2015 zugezogene Kohorte lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2022 bei 64 Prozent. Unter den 2015 zugezogenen geflüchteten Frauen waren 31 Prozent erwerbstätig, unter den Männern 75 Prozent. 90 Prozent aller beschäftigten Geflüchteten gingen dabei 2022 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer stiegen nicht nur die Erwerbstätigenquoten, auch die Beschäftigungsqualität verbesserte sich. So waren 76 Prozent der beschäftigten Geflüchteten, die 2015 zugezogen sind, 2022 in Vollzeit beschäftigt. Die mittleren Bruttomonatsverdienste lagen für Vollzeiterwerbstätige der 2015 zugezogenen Kohorte bei 2.570 Euro, für alle erwerbstätigen Geflüchteten bei 2.250 Euro. Mit einem mittleren Bruttostundenlohn von 13,70 Euro lagen die mittleren Verdienste der 2015er-Kohorte im Jahr 2022 über der Niedriglohnschwelle von 12,50 Euro in Deutschland. „Die institutionellen und politischen Rahmenbedingungen sind entscheidend für die Arbeitsmarktintegration. So geht die Beschleunigung der Asylverfahren und schrittweise Reduzierung der Fristen für Beschäftigungsverbote mit einem Anstieg der Erwerbstätigenquoten der Geflüchteten einher“, sagt IAB-Forschungsbereichsleiter Herbert Brücker. Die Ergebnisse zeigen, dass Wohnsitzauflagen die Erwerbsaufnahme beeinträchtigen und eine Unterbringung in Aufnahmeeinrichtungen in einem besonders starken negativen Zusammenhang mit der Arbeitsmarktintegration steht. Für Männer, die in solchen Gemeinschaftsunterkünften leben, ist die Wahrscheinlichkeit erwerbstätig zu sein um 5 Prozentpunkte geringer, für Frauen um 3 Prozentpunkte. „Insbesondere Frauen profitieren von den Integrationskursen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und vom Abschluss berufsbezogener Sprachkurse. Ebenso steht die Arbeitsmarkt- und Berufsberatung der Jobcenter und Arbeitsagenturen in einem positiven Zusammenhang mit den Erwerbstätigenquoten. Ein früherer Beginn dieser Maßnahmen könnte die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten beschleunigen“, so IAB-Forschungsbereichsleiterin Yuliya Kosyakova. Die IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten wird jährlich vom IAB gemeinsam mit dem Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am DIW Berlin durchgeführt. Die Stichprobe wird aus dem Ausländerzentralregister gezogen. Mithilfe statistischer Hochrechnungsverfahren können repräsentative Aussagen über Schutzsuchende getroffen werden, die zwischen dem 1. Januar 2013 und dem 30. Juni 2019 nach Deutschland gekommen sind sowie über ihre Haushaltsmitglieder. (IAB, 18.04.2024) Ganzer Artikel hier…

 

Energiewende auf der Kippe: Fachkräfte werden zum Engpass

Während in anderen Wirtschaftszweigen Tausende von Arbeitsplätzen abgebaut werden, kämpft der Energiesektor verzweifelt um qualifiziertes Personal. Eine aktuelle Analyse von LinkedIn enthüllt, dass es sowohl in Deutschland als auch weltweit an qualifizierten Fachkräften mangelt, um die vereinbarten Klimaziele zu verwirklichen. Inmitten der Energiekrise gewinnt der Ausbau erneuerbarer Energien zunehmend an Bedeutung. Doch stellt sich die Frage, ob ausreichend Fachkräfte dafür verfügbar sind. Um die Ziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bereich Wind- und Solarenergie bis zum Jahr 2030 zu erreichen und einen beschleunigten Ausbau dieser Energiequellen voranzutreiben, ist es unerlässlich, auch die Anzahl der qualifizierten Fachkräfte in diesen Bereichen zu erhöhen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren, die den hohen Anforderungen gerecht werden können. Dies kann zu Verzögerungen bei Projekten und höheren Kosten führen. Der Fachkräftemangel führt teilweise dazu, dass entscheidende Projekte nicht umgesetzt werden können, was wiederum die Fortschritte in Richtung Energiewende beeinträchtigen könnte. „Die Auswertung unserer Daten zeigt, dass weltweit und in allen Branchen grüne Fachkräfte fehlen. Unternehmen schaffen zwar zunehmend grüne Arbeitsplätze, aber es gibt schlicht nicht genügend qualifizierte Fachkräfte, um diese Stellen zu besetzen und unseren Bedarf langfristig zu decken. Unsere Daten zeigen zwar, dass LinkedIn Mitglieder ihren Profilen zunehmend grüne Kompetenzen hinzufügen, aber dies geschieht nicht schnell genug. Damit wir unsere Klimaziele erreichen können, müssen klimapolitische Maßnahmen von umfassenden Schulungs- und Ausbildungsprogrammen begleitet werden, die von Unternehmen aktiv gefördert werden“, kommentiert Barbara Wittmann, Country Managerin bei LinkedIn DACH Ergebnisse der Untersuchung. Grundsätzlich weist Deutschland im Bereich grüner Fachkräfte eine solide Basis auf: Mit einem Anteil von 16,8 % aller Berufstätigen gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Anteilen an grünen Talenten – nur Österreich (17,6 %) weist einen höheren Anteil auf. Dennoch ist der Anteil der grünen Talente in Deutschland in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt nur um 5,0 % pro Jahr gestiegen. Im Vergleich dazu verzeichneten andere Länder wie Frankreich (7,4 %), das Vereinigte Königreich (5,7 %) oder die USA (5,4 %) einen etwas stärkeren Anstieg. Das bedeutet, dass, obwohl der Anteil grüner Talente weltweit kontinuierlich wächst, dieser Fortschritt nicht schnell genug erfolgt, um der steigenden Nachfrage der grünen Wirtschaft gerecht zu werden. Gleichzeitig verdeutlichen Daten von LinkedIn, dass es in der grünen Wirtschaft nicht nur an qualifizierten Fachkräften mangelt, sondern auch eine Unterrepräsentation von Frauen im sogenannten grünen Talentpool besteht. Weltweit machen Frauen lediglich ein Drittel (33 %) der grünen Talente aus, wobei der Frauenanteil in Deutschland mit 25 % sogar noch geringer ist. Im Gesamten verfügt in Deutschland nur etwa jede achte Frau (12,3 %) unter allen Arbeitnehmern über grüne Fähigkeiten oder Berufserfahrung, verglichen mit gut einem Fünftel der Männer (21,8 %). Mit einem Unterschied von 9,5 Prozentpunkten ist der grüne Gender Gap in Deutschland nicht nur der größte (gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 8,4 %), sondern wächst auch besonders schnell. Seit 2016 ist der grüne Gender Gap in Deutschland um 2,9 Prozentpunkte gestiegen, verglichen mit einem Wachstum von 2,7 Prozentpunkten in Frankreich und 1,4 Prozentpunkten im Vereinigten Königreich. Die Kluft zwischen den Geschlechtern in Führungspositionen sei dieser Untersuchung zufolge sogar noch ausgeprägter – es bildet sich eine sogenannte „Green Ceiling“. In den Erneuerbaren Energien, einer der Branchen, die die grüne Transformation maßgeblich vorantreiben, liegt der Frauenanteil in Führungspositionen weltweit bei 25 %, im Vergleich zu 31 % in anderen Branchen. Deutschland hinkt mit einem Frauenanteil von 18 % in Führungspositionen im Bereich Erneuerbare Energien deutlich hinter dem weltweiten Durchschnitt zurück. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Bereich erneuerbare Energien liegt in Frankreich bei 33 %, im Vereinigten Königreich bei 22 % und in den USA bei 25 %.  „Die grüne Wirtschaft bietet bereits jetzt und langfristig sehr gute Karrierechancen, an denen auch Frauen und andere marginalisierte Gruppen auf dem Arbeitsmarkt teilhaben sollten. Um die Green Ceiling einzureißen und zu verhindern, dass der Gender Gap langfristig gesamtgesellschaftlich wieder stärker wächst, müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dringend Barrieren abbauen und allen Arbeitnehmer*innen Zugang zur grünen Wirtschaft und zu grünen Jobs ermöglichen”, sagte die Expertin. Eine immer bedeutendere Rolle bei der Erhöhung des Frauenanteils in den Unternehmensführungen kommt Headhuntern und Personalberatungsfirmen zu – und in allen Branchen und Bereichen in denen Frauen immer noch unterrepräsentiert sind. Dazu zählt zweifellos die Energiewirtschaft. Die weitaus überwiegende Zahl der Stadtwerke und kommunaler Versorgungsunternehmen sind hierzulande noch fest in Männerhand, weiß Jonathan Lichter, Geschäftsführer der auf die Personalberatung im Energiesektor spezialisierten Callidus Energie: „Vorstände in EVU sind häufig Ingenieure und das Studium der Ingenieurswissenschaften ist nach wie vor männerdominiert – gerade in der Elektrotechnik, auch wenn sich da ein bisschen was tut.“ Bei Callidus Energie legen wir deshalb ein besonderes Augenmerk darauf, Frauen für Führungspositionen im Bereich der Energiewirtschaft zu gewinnen, so Lichter weiter: „Wir sind mittendrin in einer gigantischen Transformation, die nicht zuletzt auch tief in die Unternehmenskultur hineinwirkt. Da geht es um Themen wie Hierarchieabbau, Offenheit für Innovationen und Empathie, um Talente zu entwickeln. Das sind alles sind alles Themen, die gerade Frauen sehr gut voranbringen können. Sowohl unterschiedliche Studien, als auch unsere Erfahrungen aus der Vermittlungspraxis belegen eindeutig, dass Unternehmen nachhaltig erfolgreicher sind, wenn mehr Frauen Führungsverantwortung innehaben und so den Ausbau von Infrastruktur und Geschäft maßgeblich prägen. So können weibliche Führungskräfte den Abbau starrer Hierarchien fördern und gleichzeitig die intrinsische Motivation der Mitarbeiterinnen wie Mitarbeiter entfachen.“ Mit anderen Worten: Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, der nicht allein in der Verantwortung der Regierungen liegt, die Förderung von Ausbildung, Umschulung und Weiterbildungen zu intensivieren. Auch Unternehmen und Arbeitnehmer sind aufgefordert, aktiv zu werden. Unternehmen sollten genau evaluieren, welche grünen Fähigkeiten sie für die Realisierung ihrer Klimaziele benötigen, und potenzielle Qualifikationslücken durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen sowie kompetenzbasiertes Recruiting gezielt schließen. (Ingenieur/DEKOM, 11.02.2024/22.04.2024) Ganzer Artikel hier…