Liebe Leserinnen und Leser,

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der Strukturwandelprozess im Rheinischen Revier läuft auf Hochtouren. Bereits Anfang Juli hat auch der Bundesrat dem Kohleausstiegsgesetz zugestimmt und somit Hilfen von insgesamt 40 Milliarden Euro für die Kohleländer gebilligt.

Die Frage nach dem „Wieviel“ ist damit beantwortet. Jetzt geht es um das „Wofür“. Denn die bereitstehenden Milliarden sind freilich nur etwas wert, wenn mit ihnen tatsächlich Wertschöpfung vor Ort geschaffen wird.

Für Prestigeobjekte einzelner Bürgermeister und Landesminister sind die Fördermilliarden nicht gedacht, sondern explizit für die Schaffung möglichst vieler neuer, gleichwertiger und gut bezahlter Industriearbeitsplätze.

Dafür müssen einerseits private Investoren gefunden und andererseits die etablierten kleinen und mittelständischen Unternehmen im Revier gestärkt und in den Strukturwandelprozess einbezogen werden. Von der Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes hängt maßgeblich das Gelingen des Strukturwandels ab.

Deshalb gilt es gerade auch die KMU für neue Technologien und zukunftsweisende digitale Geschäftsmodelle zu öffnen. Dies kann z. B. durch die Einrichtung einer Art „digitalen Freihandelszone“ im Rheinischen Revier gelingen, die Investitionen und Forschungsaktivitäten durch Bürokratieentlastung und steuerliche Vorteile anreizt.

Zukunftsfähige (Industrie-) Arbeitsplätze brauchen entsprechend qualifizierte, zeitgemäß ausgebildete Beschäftigte. Ein wesentlicher Hebel für den Erhalt der Wirtschaftskraft im Rheinischen Revier liegt daher zweifellos in der Stärkung und Modernisierung der Bildungslandschaft – insbesondere im Bereich der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Für eine breite Akzeptanz des Kohleausstiegs und der Energiewende bei den betroffenen Menschen im Rheinischen Revier ist es ganz entscheidend, dass die ergriffenen Maßnahmen und geförderten Projekte auch nachhaltige und sichtbare Effekte für die Wirtschaftsentwicklung unserer Region haben.

Herzliche Grüße

Ihr

Guido Mumm