Freitag, April 19, 2024
Newsletter Ausgabe September 2020

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der Strukturwandelprozess im Rheinischen Revier läuft auf Hochtouren. Bereits Anfang Juli hat auch der Bundesrat dem Kohleausstiegsgesetz zugestimmt und somit Hilfen von insgesamt 40 Milliarden Euro für die Kohleländer gebilligt.

Die Frage nach dem „Wieviel“ ist damit beantwortet. Jetzt geht es um das „Wofür“. Denn die bereitstehenden Milliarden sind freilich nur etwas wert, wenn mit ihnen tatsächlich Wertschöpfung vor Ort geschaffen wird.

Für Prestigeobjekte einzelner Bürgermeister und Landesminister sind die Fördermilliarden nicht gedacht, sondern explizit für die Schaffung möglichst vieler neuer, gleichwertiger und gut bezahlter Industriearbeitsplätze.

Dafür müssen einerseits private Investoren gefunden und andererseits die etablierten kleinen und mittelständischen Unternehmen im Revier gestärkt und in den Strukturwandelprozess einbezogen werden. Von der Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes hängt maßgeblich das Gelingen des Strukturwandels ab.

Deshalb gilt es gerade auch die KMU für neue Technologien und zukunftsweisende digitale Geschäftsmodelle zu öffnen. Dies kann z. B. durch die Einrichtung einer Art „digitalen Freihandelszone“ im Rheinischen Revier gelingen, die Investitionen und Forschungsaktivitäten durch Bürokratieentlastung und steuerliche Vorteile anreizt.

Zukunftsfähige (Industrie-) Arbeitsplätze brauchen entsprechend qualifizierte, zeitgemäß ausgebildete Beschäftigte. Ein wesentlicher Hebel für den Erhalt der Wirtschaftskraft im Rheinischen Revier liegt daher zweifellos in der Stärkung und Modernisierung der Bildungslandschaft – insbesondere im Bereich der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Für eine breite Akzeptanz des Kohleausstiegs und der Energiewende bei den betroffenen Menschen im Rheinischen Revier ist es ganz entscheidend, dass die ergriffenen Maßnahmen und geförderten Projekte auch nachhaltige und sichtbare Effekte für die Wirtschaftsentwicklung unserer Region haben.

Herzliche Grüße

Ihr

Guido Mumm

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Der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier vergab dem Projekt einen zweiten Stern. „Von allen 82 vorgestellten Zukunftsprojekten ist das ChemHub Knapsack das einzige mit industriellem Bezug. Anfang Oktober hat der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier dem Vorhaben einen weiteren Stern aus dem „Sofortprogramm PLUS“ verliehen und wir befinden uns nun auf der Zielgeraden“, freut sich Bürgermeister Dirk Breuer über den Zwischenerfolg. „Mein Dank gilt den Partnern Yncoris, nova Institut und RWE, die maßgeblich dazu beigetragen haben“, so der Bürgermeister weiter. Der ChemHub Knapsack soll auf dem Industriehügel im vorhandenen industriellen Produktionsumfeld entstehen. Er befasst sich mit den Themen Erneuerbare Kohlenstoffe, Biomasse und Recycling. Vorgesehen ist, Dienstleistungen sowie verschiedene Projektphasen auf dem Weg der Umsetzung hin zu einer Produktionsanlage und der Etablierung neuer Verfahren für die industrielle Anwendung zu entwickeln. Damit der Aufsichtsrat auch die Auszeichnung mit dem jeweils dritten Stern und somit die Einstufung als „Zukunftsprojekt des Strukturwandels im Rheinischen Revier“ vornehmen kann, ist als nächster Schritt seitens des Landes Nordrhein-Westfalen jeweils ein möglicher Förderzugang (Bundes- oder Landeskomponente des Programms) zu identifizieren. Nach Identifizierung eines möglichen Förderzugangs wird der Prozess zur Vergabe des dritten Sterns durch die Stabsstelle Strukturwandel Rheinisches Revier eingeleitet. (Stadt Hürth, 07.10.2020) Ganzer Artikel hier…

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Mit der neugegründeten Bollfilter France wächst die Konzernfamilie des Kerpener Weltmarktführers um eine weitere 100 prozentige Tochtergesellschaft. Gleichzeitig verschwindet damit einer der markantesten weißen Flecken von der Bollfilter Landkarte. Die Gründung ist der letzte logische und konsequente Schritt einer Entwicklung und eines Projektes, das bereits im Sommer 2017 begann, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Seinerzeit fasste man den Entschluss, sich zwei Jahrzehnte nach dem Verkauf der Minderheitsbeteiligung an einen französischen Händler wieder näher mit dem französischen Markt zu beschäftigen. Eine eingehende Marktanalyse, die kontinuierlich über zwei Jahre hinweg weiterentwickelt wurde, zeigte schnell, dass die heute sechstgrößte Volkswirtschaft der Erde als große und klassische Industrienation für Boll & Kirch in nahezu allen Bereichen mehr Potential bieten würde als bis dato abgeschöpft wurde. Der Schlüssel um eben dieses Potential zu heben, ist, wie in vielen anderen wichtigen Ländermärkten auch, eine eigene Tochtergesellschaft, welche sich um den Vertrieb der technisch sehr erklärungsbedürftigen Produkte kümmert. Nur durch einen lokalen, kundenorientierten und den Marktverhältnissen angepassten Vertrieb können stetige, langfristige und ganzheitliche Erfolge erzielt werden. Mit der Neugründung übernimmt Boll & Kirch von nun an die volle Verantwortung für das Vertriebsgebiet, welches neben Festland-Frankreich auch sämtliche französische Inseln und Überseegebiete sowie Monaco umfasst. Man schafft die nötigen Rahmenbedingungen, um den strategischen und operativen Vertrieb in Frankreich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erfolgreich gestalten zu können. Eine sorgfältige Standortanalyse im letzten Jahr zeigte, dass der Großraum Lyon am besten für die Vertriebs- und Geschäftsaktivitäten der Bollfilter France geeignet ist. Die günstige Lage inkl. bester nationaler und internationaler Verkehrsanbindung und die Nähe zu historisch wichtigen Kunden sowie die allgemeine Wichtigkeit als einer der größten Industriestandorte Frankreichs gaben den Ausschlag für die Entscheidung. Die Bollfilter France hat ihr Zuhause hier im strategisch günstig gelegenen Genas, 20 km östlich von Lyon, gefunden. Die letzten drei Monate dieses Jahres werden nun für den Aufbau der notwendigen lokalen Infrastruktur und die Schulung des Personals vor Ort benötigt, bevor man dann ab Januar 2021 vollumfänglich als eigenständige Tochtergesellschaft handeln und agieren kann. Die strategische Investition zeigt, dass Boll & Kirch auch in einem derzeit sehr schwierigen Markt- und Unternehmensumfeld weiterhin am langfristigen Unternehmenserfolg arbeitet und bereit ist, neue Wege zu gehen. (Bollfilter, 01.10.2020) Ganzer Artikel hier…

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In Deutschland lag der Bestand an Start-ups im Jahr 2019 wie im Jahr zuvor bei 70.000. Der Anstieg aus den beiden vorangegangen Jahren (2016: 54.000, 2017: 60.000, 2018: 70.000) hat sich somit nicht fortgesetzt. Deutlich gestiegen ist hingegen der Anteil der Start-ups, die zur Finanzierung ihres künftigen Wachstums auf Venture Capital zurückgreifen wollen. So will inzwischen knapp jedes fünfte Start-up (19 %) und damit doppelt so viele wie im Jahr zuvor, VC-Partner einzubeziehen. Dies zeigt der neue KfW-Start-up-Report 2020. Hier untersucht KfW Research junge Unternehmen, die vor höchstens 5 Jahren gegründet wurden, innovations- oder wachstumsorientiert sind, Markneuheiten anbieten oder Forschung und Entwicklung betreiben, um eine technologische Innovation zur Marktreife zu bringen. Bei einer durchschnittlichen Teamgröße von 1,8 stehen hinter den 70.000 Start-ups rund 127.000 aktive Gründerinnen und Gründer, wobei mit gut 24.000 Gründerinnen der Anteil von Frauen 19 % beträgt. Der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Venture Capital auf Seiten der Start-ups steht ein ebenfalls gewachsenes Kapitalangebot gegenüber. So sind die jährlichen VC-Investitionen institutioneller Investoren seit 2014 um das 2,8-fache auf rund 1,9 Mrd. EUR im Jahr 2019 gestiegen. Wie sich die Corona-Krise konkret auf die Start-up-Szene in Deutschland auswirkt, ist derzeit noch nicht absehbar. Viele Start-ups gingen im Frühsommer davon aus, dass sie aufgrund der Umsatzeinbrüche das Jahr nicht überstehen würden. Auch platzte so manche sicher geglaubte Finanzierung. Auch Venture Capital-Investoren erwarten eine höhere Ausfallrate in ihren Portfolien. Aktuell hat sich die Lage etwas entspannt. Zugleich bringt die Corona-Krise Rückenwind für digitale oder internetbasierte Geschäftsmodelle. Ob die Zahl solcher Neugründungen, die der krisenbedingt ausscheidenden Start-ups kompensieren kann, bleibt abzuwarten. Die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib, sagt zu den Ergebnissen des Start-up-Reports: „Die in den letzten Jahren gestiegene Zahl an Start-ups spiegelt die Reifung des Start-up-Ökosystems wider. Das ist eine sehr gute Entwicklung für den Innovationsstandort Deutschland. Die Corona-Krise belastet dieses Ökosystem nun erheblich, weil wohl zunächst sowohl mehr Unternehmen scheitern als auch weniger Gründungen nachkommen werden. Die Start-up-Hilfen von KfW und Bundesregierung waren deshalb wichtig, um das Start-up-Ökosystem zu stabilisieren. Die Krise kann aber auch als Katalysator wirken, insbesondere für neue digitale Geschäftsmodelle. Gründerinnen und Gründer können diese Gelegenheit nutzen, die gute Entwicklung des deutschen VC-Markts hilft ihnen sicherlich dabei. Deutschland hat international zwar noch immer Rückstand bei der Start-up-Finanzierung, wir befinden uns aber auf dem richtigen Weg.“ (KfW, 09.10.2020) Ganzer Artikel hier…   KfW Start-Up-Report hier…

 

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Forscher vom Volkswirtschaftlichen Institut für Mittelstand und Handwerk (IFH) haben den Digitalisierungsgrad in deutschen Handwerksbetrieben untersucht und dazu die Daten von mehr als 1.000 Betrieben ausgewertet, die bis April 2020 den sogenannten Digitalisierungs-Check vom Kompetenzzentrum Digitales Handwerk durchführten. Das ist ein Test, bei dem Betriebe online unter www.bedarfsanalyse-handwerk.de den Digitalisierungsgrad ihres Unternehmens ermitteln und Weiterentwicklungspotenziale aufdecken können. Bei der Auswertung der Daten stellten die Forscher regionale Unterschiede im Grad der Digitalisierung fest. In Bundesländern wie Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen und den Stadtstaaten Berlin und Hamburg ist die Umsetzung von Digitalisierungs-Maßnahmen demnach besonders vorangeschritten. Einen geringen Digitalisierungsgrad weisen laut Studie Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachsen und Bayern auf. Die Ergebnisse für die ostdeutschen Bundesländer konnten wegen der geringen Fallzahlen nur vorsichtig interpretiert werden. Dort scheine die Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen allerdings geringer und Betriebe scheinen der Digitalisierung laut IFH eine geringere Relevanz beizumessen. Über alle Gewerbegruppen hinweg bewerten Betriebe die Relevanz von Digitalisierungsmaßnahmen ähnlich, so die IFH-Studie. Doch zwischen der geschätzten Relevanz und tatsächlicher Umsetzung von Maßnahmen klafft in allen Gewerbegruppe eine Lücke. Daraus lässt sich das Digitalisierungspotenzial ableiten. Laut Studie ist das Digitalisierungspotenzial im Ausbauhandwerk sowie bei den Handwerken des gewerblichen Bedarfs und in den Lebensmittelhandwerken am größten. Bei den Gesundheitshandwerken und den Handwerken für den privaten Bedarf hingegen, gebe es nur eine geringe Lücke zwischen empfundener Relevanz und Umsetzung. Wie es um die Digitalisierung in einzelnen Gewerken steht, zeigt die IFH-Studie ebenfalls – allerdings nur für einige größere Gewerke. Demnach ist die Digitalisierung bei den Dachdeckern, Elektrotechnikern und Installateuren/Heizungsbauern „in geringerem Maße vorangeschritten“ als bei den Metallbauern, Tischlern und Zimmerern. Hohes Digitalisierungspotenzial hätten die Gewerke der Metallbauer und Zimmerer, heißt es in der Studie. Die Dachdecker hingegen schätzten ihr Digitalisierungspotenzial als niedriger ein. Auch einzelne Digitalisierungsmaßnahmen haben die IFH-Forscher auf ihr Potenzial im gesamten Handwerk geprüft. Ergebnis: Die Maßnahmen „interne Kommunikation über mobile Endgeräte“ und „Arbeitseinsätze digital koordinieren und planen“ werden von Betrieben als überdurchschnittlich relevant eingeschätzt. Auf diesen beiden Handlungsfeldern gebe es auch das höchste Handlungspotenzial, da hier die Umsetzung vergleichsweise niedrig sei. Ebenfalls hohes Potenzial hätten die Maßnahmen „Digitale Verfügbarkeit von Prozessdaten“ und „Mitarbeiterschulung IT-Sicherheit“. Mittlere Relevanz messen Betriebe „digitalen Information über Produkte/Dienstleistungen“ bei, so ein weiteres Studienergebnis. Nach Einschätzung der Wissenschaftler erfolgt die Umsetzung dieser Maßnahme wahrscheinlich über eine eigene Website oder Social Media. Allerdings sehen sie in diesem Punkt kein weiteres Digitalisierungspotenzial, da dieses Thema „weitestgehend abgeschlossen zu sein“ scheine. Manche Handwerksbetriebe seien kaum digitalisiert, andere hingegen stark. Die IFH-Forscher haben bei der Studie insgesamt vier betriebliche Digitalisierungstypen ausgemacht. Auf der niedrigsten Stufe sehen sie Betriebe, die bisher erst wenige Schritte in Richtung Digitalisierung unternommen haben. Erste Digitalisierungsansätze gebe es dort bei der IT-Sicherheit. Mit aufsteigendem Digitalisierungsgrad zeige sich, dass Betriebe vor allem die Mitarbeitersensibilisierung und -fortbildung vorantreiben. Auf der höchsten Stufe – also bei den stark digitalisierten Betrieben – werde schließlich besonderer Wert auf die Digitalisierung interner Prozesse gelegt. Die Forscher vermuten, dass Mitarbeiter bei der betrieblichen Digitalisierung ein Kern-Element darstellen könnten. Denn wenn Mitarbeiter geschult seien und ihnen die Möglichkeiten der Digitalisierung bekannt seien, „entfaltet sich womöglich eine Sogwirkung in allen Bereichen des Unternehmens“, heißt es in der Studie. Welchen Einfluss hat der Umsatz auf die Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen? Auch das hat das IFH untersucht. Zentrales Ergebnis aus Sicht der Forscher: Kleine Unternehmen interessieren sich für die Umsetzung von kundenbezogenen Digitalisierungs-Maßnahmen. Die Digitalisierung interner Prozess hingegen sei erst für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 250.000 Euro interessant. (IFH, 01.09.2020) Ganzer Artikel hier…    Studie „Digitalisierungsmuster im Handwerk“ hier…

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Mit dem Einsatz von Wasserstoff will die nordrhein-westfälische Industrie auf Klimakurs kommen. Firmen wie Rheinmetall, RWE und Thyssenkrupp stellten Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) 13 Projekte vor, in die sie insgesamt vier Milliarden Euro investieren. Die Vorhaben sind Schritte hin zu einer CO -neutralen Industrie, die für 2050 angepeilt wird. Thyssenkrupp will klimaschonend Stahl fabrizieren, RWE arbeitet an effizienter Wasserstofferzeugung und Eon an der Umrüstung von Gasnetzen für den Transport. Der Stahlverarbeiter C.D. Wälzholz will mit Wasserstoff seinen CO –Ausstoß in der Produktion senken. Rheinmetall wiederum beschäftigt sich unter anderem mit der Datensicherheit der Infrastruktur. Nach dem Gespräch mit den Managern betonte Laschet die Dringlichkeit einer Umstellung auf klimaschonende Abläufe, damit die hiesige Industrie im globalen Wettbewerb bestehen könne. Es gehe auch um Arbeitsplätze: „Wir werden den hohen Beschäftigungsstand im Industrieland Nordrhein-Westfalen nur erhalten, wenn wir uns hier transformieren und die notwendigen Technologien nutzen“, sagte der CDU-Politiker. „Die Wettbewerber in der Welt schlafen nicht, es liegt eine große Dynamik in dem Thema“, betonte Laschet. „Stück für Stück könnte, wenn wir es falsch machen, das Industrieland Deutschland und das Industrieland NRW hier verlieren.“ Aus Sicht des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministers Pinkwart hat NRW gute Voraussetzungen, um beim Thema Wasserstoff künftig eine führende Rolle zu spielen. Offen ist, wie stark der Staat die Industrie bei ihrer Umwandlung unterstützen muss. Nach Darstellung von Pinkwart sind zunächst die EU und der Bund gefragt, zusätzlich dazu könnten zukünftig auch Landesmittel fließen. Mitte November will die Landesregierung ihre Wasserstoff-Strategie vorstellen und ihre Haltung konkretisieren. Klar ist, dass die Einführung von Wasserstoff in Produktionsabläufe viel Geld kostet. „Die Transformation ist sehr teuer, es kostet uns allein bei heutigem Volumen etwa 10 Milliarden Euro in den Jahren bis 2050“, sagte Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz. Man brauche hierfür staatliche Unterstützung. Zurzeit gibt es in Nordrhein-Westfalen nach Angaben der Staatskanzlei 240 Kilometer lange Wasserstoff-Pipelines. Zudem nutzen die hiesigen Firmen jährlich eine halbe Million Tonnen Wasserstoff und damit fast ein Drittel des industriellen Verbrauchs von ganz Deutschland. (Land NRW, 12.10.2020) Ganzer Artikel hier…  Projektpapier „Aufbruch in die Zukunft: Transformationspfade für nachhaltige industrielle Projekte in Nordrhein-Westfalen” hier…

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Kabinett beschließt neue Leitentscheidung für das Rheinische Braunkohlerevier
Den Entwurf einer neuen Leitentscheidung für das Rheinische Braunkohlerevier hat Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart jetztdem Landtag vorgestellt. Damit übersetzt die Landesregierung nach intensiven Gesprächen mit den Beteiligten das Kohleausstiegsgesetz des Bundes in die räumliche Planung des Landes und schafft den Rahmen für die bevorstehenden Veränderungen in den rheinischen Tagebauen. Bürgerinnen und Bürger, Städte und Gemeinden sowie die vielen anderen Interessierten im Revier können den Entwurf bis Anfang Dezember in einer digitalen Beteiligung kommentieren. Wirtschafts- und Energieminister Pinkwart: „In den vergangenen Monaten haben wir intensiv am Entwurf der neuen Leitentscheidung gearbeitet. Die Landesregierung hat sich klar positioniert: Der Erhalt des Hambacher Forstes und der Ortschaft Morschenich finden sich in der Leitentscheidung ebenso wieder wie die angekündigten Verbesserungen für die Tagebauranddörfer von Garzweiler II durch größere Abstände zum Tagebaurand. Für eine gesicherte Energieversorgung bleiben Abbau und Verstromung von Braunkohle in Nordrhein-Westfalen bis zum gesetzlichen Abschlussdatum 2038 – möglichst schon 2035 – erforderlich. Der Bund hat dazu insbesondere die energiewirtschaftliche Notwendigkeit des Tagebaus Garzweiler II im Kohleausstiegsgesetz festgestellt. Die Umsiedlungen in Erkelenz müssen deshalb fortgeführt werden. Um den Belangen der Menschen wo immer möglich Rechnung zu tragen, geben wir mit der Leitentscheidung vor, dass für den Abbau zunächst die bereits weitgehend unbewohnten Ortschaften im Süden des Tagebaus in Anspruch genommen werden. So gewinnen wir einige Jahre Zeit, um auch für das letzte Umsiedlungsverfahren sozialverträgliche Lösungen zu finden.“ Die neue Leitentscheidung ist die Grundlage für die nun anstehenden Plan- und Fachverfahren. Erst durch diese wird sie dann unmittelbar auch für die bergbautreibende RWE Power AG verbindlich. Mit der Unterrichtung des Landtags startet die Beteiligung der Öffentlichkeit. Minister Pinkwart: „Wir setzen alles daran, dass mit der Unterstützung aller Beteiligten der Wandel im Rheinischen Revier gelingt und die sich daraus ergebenden Chancen für die Region genutzt werden.“

Hintergrund und weiterer Fahrplan
Das Wirtschafts- und Energieministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hat den Entwurf der neuen Leitentscheidung auf Basis der Regelungen im Kohleausstiegsgesetz des Bundes entwickelt. Die Landesregierung hat sich dazu von Februar bis Juni 2020 intensiv mit zahlreichen Akteuren im Rheinischen Revier ausgetauscht. Über ein öffentliches Online-Beteiligungsverfahren können sich Bürgerinnen und Bürger, Städte und Gemeinden, Kreise und alle Interessierten nun bis zum 1. Dezember 2020 zu der neuen Leitentscheidung äußern und den Entwurf im Internet kommentieren.  www.leitentscheidung-perspektiven-nrw.de Die Leitentscheidung ist auch Thema zweier Dialogveranstaltungen im Revier, die live im Internet übertragen werden. Sie finden statt in Erkelenz (15. Oktober 2020) und Kerpen (29. Oktober 2020). Die abschließende Entscheidung wird 2021 gefasst. Danach muss auf Grundlage der Leitentscheidung insbesondere der Braunkohlenausschuss bei der Bezirksregierung Köln die Braunkohlenpläne anpassen und dabei die Vorgaben der Leitentscheidung umsetzen. Auch die konkreten neuen Abbaugrenzen und die Rekultivierungsziele werden hier festgelegt. Auch dazu wird die Öffentlichkeit beteiligt werden. (PM MWIDE, 08.10.2020) Ganzer Artikel hier…                    Der beschlossene Gesetzentwurf hier…

 

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Der digitale Wandel verändert die Arbeitswelt. Technologische Entwicklungen sowie neue Geschäftsmodelle bedeuten für Erwerbstätige und Unternehmen und in vielen Branchen einen permanenten Wandel, der in manchen Bereichen auch disruptiv verlaufen wird, zeigt ein Bericht der Enquetekommission für den Landtag Nordrhein-Westfalen. Durch die zunehmenden und verstärkt verfügbaren technischen Möglichkeiten werden einerseits neue Arbeitsplätze und Berufe geschaffen, andererseits aber auch verloren gehen. Es ist davon auszugehen, dass die Digitalisierung insgesamt einen neutralen bis positiven Effekt auf das quantitative Niveau an Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen haben wird. Eine große gesellschaftliche Aufgabe besteht darin, den durch die Digitalisierung ausgelösten Veränderungsprozess zu gestalten, damit Chancen der Digitalisierung vollumfänglich genutzt und Risiken bestmöglich reduziert werden können. Die Enquetekommission hat sich daher zentral mit den folgenden Fragen beschäftigt: Wie sind Nordrhein-Westfalens Branchen und Sektoren vor dem Hintergrund des digitalen Wandels aufgestellt? Was sind in diesem Kontext spezifische Chancen und Risiken? Wie können Erwerbstätige die Veränderungen ihrer beruflichen Aufgaben mit Mehrwert für sich und andere mitgestalten? Welche arbeitsmarktpolitischen und arbeitsrechtlichen Maßnahmen und ggf. Anpassungen erfordert die digitale Transformation der Arbeitswelt? Wie können Unternehmen die wirtschaftlichen Chancen der Digitalisierung bestmöglich nutzen? Der Anpassungsprozess wird neue Anforderungen an die Akteure in unserem Bundesland stellen, da sich die Tätigkeiten und Berufsbilder vieler Menschen teilweise grundlegend verändern werden – und damit ihre Berufe und Aufgaben. Diese Verschiebungen innerhalb von Betrieben und Professionen erfordern gezielte Aus-, Fort- und Weiterbildungsanstrengungen. Für viele Beschäftigte kann die Verwendung neuer digitaler Anwendungen sowohl zahlreiche Arbeitsschritte als auch die Vereinbarkeit von privater Lebensführung und Arbeitswelt erleichtern; dies erfordert von den Beschäftigten allerdings einen fortwährenden Lernprozess. Für Unternehmen bedeutet die Digitalisierung sowohl neue Möglichkeiten, um durch die Digitalisierung von Arbeitsprozessen Produktivitätssteigerungen zu erzielen, als auch neue Konkurrenz, da Digitalunternehmen zuvor analoge Branchen grundlegend verändern bzw. verändert haben. Auf diesem Wege entstehen neue Geschäftsfelder und -modelle, welche neue Möglichkeiten mit sich bringen. Zudem verändert die Digitalisierung auch die Ausübung von Arbeit in vielerlei Hinsicht. Durch die Möglichkeit der Automatisierung von körperlich belastenden Routinetätigkeiten sowie eine in räumlicher und zeitlicher Hinsicht flexiblere Arbeitsausübung kann die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag zur nachhaltig positiven Ausgestaltung der Arbeitswelt leisten. (IW Köln, 12.10.2020) Ganzer Artikel hier…   Bericht der Enquete-Kommission hier…