Wärmewende im Norden nimmt Fahrt auf

Mit der Gründung des Wärmekompetenzzentrums Schleswig-Holstein (WKZ.SH) hat das nördlichste Bundesland jetzt eine zentrale Anlaufstelle für Kommunen geschaffen, die bei der Umsetzung ihrer kommunalen Wärmeplanung unterstützt werden sollen. Hintergrund ist die gesetzliche Verpflichtung durch das Wärmeplanungsgesetz des Bundes sowie die Novelle des schleswig-holsteinischen Energiewende- und Klimaschutzgesetzes. Demnach müssen alle Kommunen bis spätestens Mitte 2028 einen Wärmeplan vorlegen. Das neue Zentrum ist beim Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein e.V. (BKZ.SH) angesiedelt. Das BKZ.SH ist seit vielen Jahren eng mit den kommunalen Strukturen im Land verbunden, verfügt über etablierte Netzwerke zu Städten, Gemeinden und deren Werken sowie über langjährige Erfahrung in der Aufbereitung von Geodaten. Diese Expertise soll nun auch für die kommunale Wärmeplanung nutzbar gemacht werden. Insbesondere kleinere und mittlere Kommunen sehen sich vor erheblichen Herausforderungen: Die Anforderungen an Datenerhebung, Analyse und Planung sind hoch, während personelle und fachliche Ressourcen oft knapp sind. Hier setzt das WKZ.SH an. Es versteht sich als ergänzende Einrichtung zu bestehenden Akteuren und will die Kommunen von Beginn an im Planungsprozess begleiten – durch Informationsangebote, Beratung und operative Unterstützung. Geplant ist ein aktives Zugehen auf die Kommunen mit praxisnahen Hilfestellungen über den gesamten Planungszeitraum hinweg. Eine zentrale Rolle spielen dabei auch die neu veröffentlichten Wärmepotenzialkarten, die im Rahmen der Gründung vorgestellt wurden. Sie liefern eine erste Einschätzung darüber, wo ein Wärmenetz wirtschaftlich tragfähig sein könnte. Damit ermöglichen sie es Kommunen, frühzeitig zwischen vollständiger Planung und verkürztem Verfahren zu differenzieren. Die Karten stehen über den DigitalAtlasNord zur Verfügung und basieren auf den aktuell besten verfügbaren Daten zum Wärmebedarf im Land. Aus kommunaler Sicht ist die Anbindung des WKZ.SH an das BKZ.SH ein wichtiger Faktor. Jörg Bülow, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages, verweist auf die bestehenden Kontakte zu Stadt- und Gemeindewerken als „essentielle Player der Wärmewende“. Auch das Ministerium für Energiewende hebt den kooperativen Ansatz hervor. Energiewendeminister Tobias Goldschmidt betont die Bedeutung des gemeinsamen Angebots von Land und kommunaler Ebene als „Starthilfe auf dem Weg zu einer sauberen Wärmeversorgung“. Für kommunale Entscheidungsträger bietet das WKZ.SH damit eine neue, praxisorientierte Unterstützung bei einer zentralen Zukunftsaufgabe. Weitere Informationen und Zugänge zu den Potenzialkarten finden sich unter www.bkzsh.de sowie im DigitalAtlasNord. (Land Schleswig-Holstein, 12.03.2025) Ganzer Artikel hier…

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