Wohnungen für Studenten bleiben knapp und teuer

Auf dem studentischen Wohnungsmarkt ist weiter keine Entspannung in Sicht. In nahezu allen Hochschulstädten Deutschlands sind die Mieten im vergangenen Jahr erneut gestiegen – wenn auch etwas moderater als in den Jahren zuvor. Von Entwarnung kann dennoch keine Rede sein: Bezahlbarer Wohnraum für Studierende bleibt Mangelware. Eine aktuelle Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass nur in Bochum, Magdeburg und Chemnitz die BAföG-Wohnkostenpauschale von 380 Euro pro Monat ausreicht, um eine typische Studentenwohnung in Uninähe zu finanzieren. In allen anderen untersuchten 38 Hochschulstandorten liegen die Mieten darüber – häufig deutlich. Besonders teuer ist das studentische Wohnen in München, wo eine 30-Quadratmeter-Wohnung im ersten Halbjahr 2025 durchschnittlich rund 840 Euro warm kostete. Dahinter folgen Frankfurt am Main (730 Euro), Köln (690 Euro) und Heidelberg (670 Euro). Selbst in Berlin, einst für moderate Preise bekannt, lag die Warmmiete zuletzt bei etwa 660 Euro. Die hohen Mieten führen dazu, dass immer mehr Studierende in größerer Entfernung zu ihrer Hochschule wohnen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts benötigten 2024 rund 16 Prozent der Studierenden eine Stunde oder länger für den einfachen Weg zur Hochschule. Das betrifft mittlerweile fast jeden sechsten Studierenden. Finanziell belastet die Wohnsituation die Studierenden überdurchschnittlich stark: Im Durchschnitt gaben sie rund 53 Prozent ihres monatlichen Einkommens für Miete und Nebenkosten aus. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung liegt dieser Anteil bei etwa 25 Prozent. Zwar fiel der Mietanstieg im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 2,3 Prozent etwas geringer aus, doch die Ursachen für die Knappheit bleiben bestehen. Steigende Baukosten, hohe Zinsen und langwierige Genehmigungsverfahren bremsen die Neubautätigkeit. Nach Berechnungen des ifo Instituts könnten im Jahr 2027 bundesweit nur noch rund 170.000 Wohnungen fertiggestellt werden – der Bedarf wäre jedoch etwa doppelt so hoch. Damit droht sich die studentische Wohnungsnot in den kommenden Jahren weiter zu verschärfen. Fachleute fordern, dass die Politik kurzfristig den Neubau von Wohnheimplätzen stärker fördert und die Programme von Bund und Ländern ausbaut. Mittel- und langfristig gehe es darum, Planungs- und Bauprozesse zu vereinfachen, Flächen effizienter zu nutzen und die Wohnraumförderung an die realen Mietniveaus in Hochschulstädten anzupassen. Denn klar ist: Ohne gezielte Anstrengungen von Hochschulträgern, Ländern und Kommunen droht das studentische Wohnen in vielen Städten zum sozialen Risiko zu werden – und damit auch die Attraktivität der Hochschulstandorte zu schwächen. (IWD, 07.10.2025) Ganzer Artikel hier…

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