„Die Zahl der Baustellen wird zunehmen“ – EBERO CEO Carsten Schweneker im Gespräch
Das Oldenburger Rohrleitungsforum (IRO) am 5. und 6. Februar 2026 gilt als der maßgebliche Jahresauftakt für die deutsche Infrastrukturbranche. Die Veranstaltung ist weit mehr als ein Netzwerktreffen: Sie setzt die Themen, Trends und technologischen Entwicklungen, die den Markt im gesamten kommenden Jahr prägen werden. Wer wissen will, wohin sich die Branche bewegt, blickt nach Oldenburg. EBERO ist bei diesem richtungsweisenden Termin diesmal besonders prominent vertreten. Im DEKOM-Interview erklärt CEO Carsten Schweneker, welche Schwerpunkte das Unternehmen auf der IRO 2026 setzt, wo die größten Herausforderungen liegen und wie gute Planung Bauzeiten verkürzen kann.
DEKOM: Herr Schweneker, EBERO ist auf der IRO im Februar 2026 sogar mit zwei Ständen vertreten – EBERO FAB und EBERO KHK. Was hat es damit auf sich?
Schweneker: Einen Stand auf der IRO zu bekommen, ist eigentlich fast unmöglich – und wenn, dann nur für Unternehmen, die dort schon seit Jahren regelmäßig vertreten sind. Durch die Übernahme von KHK Cromm & Seiter, die ebenfalls immer auf der IRO präsent waren, verfügen wir in diesem Jahr über zwei Stände und haben uns bewusst entschieden, beide beizubehalten – und dort zwei Themenfelder abzubilden: Traditionell ist der EBERO FAB-Stand stark besucht. Dort geht es um den persönlichen Austausch, um Gespräche und Begegnung. Für Exponate oder Produktpräsentationen ist dort schlicht kein Platz.
Der zweite Stand, EBERO KHK, bietet uns jetzt auch die Möglichkeit, Innovation sichtbar zu machen. Hier zeigen wir Exponate und neue technische Lösungen: etwa den 3S-Antrieb, den Ladebordstein oder rutschfeste Schachtabdeckungen. So können wir auf der einen Seite die Kommunikation intensivieren und auf der anderen Seite Innovationen vorstellen. Beides auf einem Stand umzusetzen, wäre allein schon aus Platzgründen gar nicht möglich gewesen.
DEKOM: Das IRO-Leitthema lautet diesmal „Alt und Neu – Strategien für die Netze von morgen“. Das trifft die Lage vieler Kommunen ziemlich genau. Wo sehen Sie aktuell den größten Handlungsdruck?
Schweneker: Da gibt es mehrere Punkte. Einmal natürlich das Thema Wasser. Wir haben ja schon öfter darüber gesprochen – die Versorgung wird durch den Klimawandel belasteter und anfälliger. Wasser ist nicht mehr überall und jederzeit in gleicher Qualität und Menge verfügbar, die Temperaturen steigen, das verändert vieles.
Dann geht es um das Thema KRITIS, also um den Schutz der Infrastrukturen vor möglichen Angriffen und Störungen – und darum, diese Systeme zu überwachen. Das ist ein großes Thema. Und schließlich geht es um die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff – und um die Frage, wo künftig überhaupt noch Erdgas bereitgestellt wird. Gerade das ist ja aktuell sehr im Fluss. Wenn bestimmte Netze stillgelegt werden, braucht es andere Wärmequellen: Wärmepumpen, Fernwärme oder andere Systeme.
Wenn man dann mehr Wärmepumpen einsetzt, braucht man auch stärkere Stromnetze – das gilt ja auch für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Da kommen also gleich mehrere große Themenfelder zusammen, die die Kommunen gleichzeitig bewältigen müssen.
DEKOM: Im IRO-Programm nehmen grabenlose Verfahren diesmal viel Raum ein. Wir haben in Gesprächen mit Bürgermeistern gehört, dass gerade bei großen Baustellen im Ort der Leidensdruck wächst. Können grabenlose Verfahren hier Entlastung bringen?
Schweneker: Sie können helfen, ja – aber sie lösen das Problem nicht vollständig. Grabenlose Verfahren können die Situation abmildern, aber nicht ersetzen. Denn man kann nicht alles grabenlos machen, bei weitem nicht. Ich kenne sogar Kommunen, die schon darüber nachdenken, wie sie künftig den Verkehr rund um Baustellen neu regeln wollen, weil die Zahl der Baustellen insgesamt weiter zunehmen wird. Das wird nicht weniger werden, ganz im Gegenteil – allein wegen der Themen, die ich eben angesprochen habe.
DEKOM: Wie kann man Bauvorhaben trotzdem beschleunigen? Gerade innerstädtisch ist Zeit ja ein entscheidender Faktor.
Schweneker: Gute Planung ist das A und O – und die rechtzeitige Bereitstellung des gesamten Materials. Da können wir mit unserer Logistik helfen. Wichtig ist, dass man erst anfängt, wenn wirklich alles da ist, was gebraucht wird.
Gerade im innerstädtischen Bereich bietet es sich an, Baustellen sequenziell zu beliefern, statt alles Material gleichzeitig vor Ort zu lagern. Das spart Platz und macht die Baustelle beweglicher. Wir haben Kommunen sogar schon nächtliche Belieferung angeboten: Das Material für den nächsten Tag kommt nachts an, damit morgens alles bereitliegt. So bleibt der Bauraum klein und die Baustelle läuft schneller.
DEKOM: Wird das von Kommunen angenommen?
Schweneker: Das ist noch in der Diskussionsphase. Natürlich entstehen zusätzliche Kosten – aber umgekehrt reduziert man auch die Beeinträchtigungen deutlich. Viele Kommunen sehen den Vorteil darin sehr klar.
DEKOM: Warum lohnt es sich, auf jeden Fall zur IRO zu kommen – und wenn man schon da ist, auch bei Ihnen vorbeizuschauen?
Schweneker: Die IRO findet in einer Zeit statt, in der wetterbedingt noch nicht viele Baumaßnahmen laufen. Das ist ideal, um sich in Ruhe einen Überblick über die gesamte Branche zu verschaffen, sich über neue Trends zu informieren und mit frischen Ideen in die Bausaison zu starten. Und warum bei uns? Ganz einfach: Weil wir auf unserem Innovationsstand Neuigkeiten zeigen, die das Bauen einfacher, effizienter und sicherer machen – und damit direkt zur Infrastruktur der Zukunft beitragen.
DEKOM: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schweneker. (DEKOM, 15.12.2025)
Über die EBERO FAB GmbH – Partner für kommunale Infrastruktur, Breitband und Smart City:
Die EBERO FAB GmbH ist ein spezialisierter Anbieter für Beschaffung und Logistik im Bereich kommunaler Infrastruktur. Das Unternehmen unterstützt Städte, Gemeinden und kommunale Betriebe bei der Auswahl, Bereitstellung und Umsetzung praxisorientierter Technologien – von der Planung bis zur operativen Umsetzung – in enger Zusammenarbeit mit etablierten Partnern. Mit umfassender Erfahrung in Beratung, Produktmanagement und Logistik gilt EBERO FAB als führender Fachhändler für erdverlegte Leitungs- und Breitbandinfrastrukturen. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen aktiv in den Bereichen Smart City, kritische Infrastruktur, Logistik und E-Business und zählt hier zu den anerkannten Ansprechpartnern für Kommunen und Versorgungsunternehmen. Das Leitmotiv „Wissen. Können. Liefern.“ steht für den Anspruch, technisches Know-how, praxisnahe Lösungen und zuverlässige Lieferketten zu verbinden – zum Nutzen einer zukunftsfähigen kommunalen Infrastruktur.
Oldenburger Rohrleitungsforum
38. Oldenburger Rohrleitungsforum am 05. und 06. Februar 2026 in Oldenburg. „Alt und Neu – Strategien für Netze von morgen“. Das Oldenburger Rohrleitungsforum ist eine zweitägige Weiterbildungsveranstaltung mit großer begleitender Fachausstellung. In sechs parallelen Vortragsreihen referieren ca. 120 Fachleute zu aktuellen Themen rund um den erdverlegten Rohrleitungsbau. 440 Aussteller präsentieren sich im Innen- und Außenbereich der Weser-Ems-Hallen.
