Datenraum Kultur unterstützt digitale Transformation im Kulturbereich

Das Projekt Datenraum Kultur ist als nationales Leuchtturmvorhaben Teil der deutschen Digitalstrategie und soll die digitale Transformation im Kulturbereich vorantreiben. Ausgangspunkt war die Corona-Pandemie, in der große Institutionen digitale Angebote ausbauen konnten, während kleinere Einrichtungen mit fehlender IT-Infrastruktur und eingeschränktem Zugang zum Publikum zu kämpfen hatten. Auf Initiative des Deutschen Städtetages förderte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien das Vorhaben, das von acatech, dem Fraunhofer-Institut FIT und der Hamburger Kulturbehörde gemeinsam mit weiteren Partnern umgesetzt wird. Im Kern geht es darum, eine dezentrale Infrastruktur für den Austausch von Kulturdaten zu schaffen, bei der jede Einrichtung die Kontrolle über ihre Daten behält. Grundlage ist die Open-Source-Software Eclipse Dataspace Components, die es ermöglicht, Daten über sogenannte Konnektoren sicher und verschlüsselt zu teilen. Nutzungsrechte werden vorab vertraglich geregelt, die Daten verbleiben stets bei den jeweiligen Institutionen. Ziel des Projekts ist es, vorhandene Insellösungen zu überwinden, den Zugang zu und die Wiederverwendung von Kulturdaten zu verbessern und insbesondere kleinere Einrichtungen mit kostengünstigen Basisdiensten zu unterstützen. Erste Anwendungsfälle zeigen den praktischen Nutzen: So wurden anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich Inhalte verschiedener Museen virtuell verknüpft und in einem Portal aufbereitet, das einen umfassenden Zugang zur Epoche der Romantik ermöglicht. Ein weiteres Beispiel ist die Plattform MUSIQ des Hamburger Konservatoriums, die Musikschulen, Lehrkräfte und Musikerinnen und Musiker digital vernetzt und gemeinsames Musizieren unterstützt. Weitere Use Cases wurden im Bereich regionaler Kulturplattformen und smarter Theaterdienste erprobt. Für Kommunen eröffnet das Projekt zwei zentrale Perspektiven. Zum einen können lokale Kulturangebote in überregionale digitale Strukturen eingebunden werden, was Reichweite und Sichtbarkeit erhöht. Zum anderen erhalten gerade kleinere Kultureinrichtungen Unterstützung beim Zugang zu neuen digitalen Möglichkeiten, ohne selbst in komplexe IT-Infrastrukturen investieren zu müssen. Der Datenraum Kultur wird damit zu einem wichtigen Baustein, um kulturelle Angebote auch auf kommunaler Ebene zukunftsfähig aufzustellen und digitale Teilhabe zu sichern. (DEKOM, 29.09.2025) Mehr Infos hier…

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