Feuerwehren setzen auf Erfahrung: Altersgrenze für den aktiven Dienst angehoben

Viele Feuerwehren in Deutschland stehen vor der gleichen Herausforderung: Der demografische Wandel erschwert die Einsatzbereitschaft, besonders in kleineren Gemeinden. Immer häufiger fehlen tagsüber genügend Kräfte, weil viele Mitglieder außerhalb arbeiten. Um diesen Engpass zu mildern, dürfen Feuerwehrleute in Bayern nun länger aktiv bleiben – bis zum 67. Lebensjahr. Die neue Regelung gilt seit Juli und ist ein wichtiges Signal für das Ehrenamt. Bislang endete der aktive Dienst mit 65 Jahren. Für viele Wehren bedeutete das den Verlust erfahrener Einsatzkräfte, die jahrzehntelang Verantwortung getragen und Routine in schwierigen Situationen entwickelt hatten. Mit der angehobenen Altersgrenze können diese Kräfte nun zwei Jahre länger bleiben. Künftig wird das Höchstalter zudem flexibel an das gesetzliche Rentenalter gekoppelt – eine Anpassung an veränderte Lebensläufe und höhere Fitness im Alter. In vielen ländlichen Regionen – etwa im Landkreis Bad Kissingen – zeigt sich, wie wertvoll erfahrene Feuerwehrleute im Einsatzalltag sind. Sie geben ihr Wissen an Jüngere weiter, behalten in stressigen Lagen den Überblick und übernehmen häufig Aufgaben, die spezielles Know-how erfordern. Dazu gehört auch das Fahren bestimmter Einsatzfahrzeuge, das mit neuen Führerscheinen nicht mehr ohne weiteres möglich ist. Ältere Feuerwehrleute schließen damit gleich mehrere Lücken. Gleichzeitig betonen Feuerwehrverbände, dass Weiterbildung und Nachwuchsförderung zentrale Säulen bleiben. Auch erfahrene Einsatzkräfte müssen sich regelmäßig fortbilden, um mit neuer Technik und Einsatzkonzepten vertraut zu bleiben. Viele Feuerwehrschulen bieten daher Lehrgänge an, die generationsübergreifend angelegt sind – von der Jugendbetreuung bis zu realistischen Einsatzübungen für erfahrene Kräfte. Die Anhebung der Altersgrenze ist ein Schritt, der über Bayern hinaus Bedeutung hat. Sie zeigt, dass flexible Strukturen im Ehrenamt entscheidend sind, um Einsatzbereitschaft und Sicherheit langfristig zu sichern. Erfahrung bleibt ein zentraler Faktor – nicht nur im Brandfall, sondern auch für den Zusammenhalt in den Gemeinden. (DEKOM/StMi Bayern 24.11.2025) Mehr Infos hier…

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