Freitag, September 5, 2025
Newsletter Ausgabe: 21. Juli 2025

Der Fachkräftemangel macht sich mehr und mehr auch in den Kommunalverwaltungen bemerkbar. Ob Sachbearbeiter, Pfleger oder Landschaftsgärtner – viele Kommunen können offene Stellen kaum mehr adäquat besetzen. Dabei sind Städte und Gemeinden sehr attraktive Arbeitgeber. Jobsicherheit, Gleichstellung und Familienvereinbarkeit werden im öffentlichen Dienst großgeschrieben. Dennoch müssen sich auch Arbeitgeber der öffentlichen Hand im Wettbewerb um Mitarbeitende und Talente behaupten und positionieren. In der letzten DEKOM-Ausgabe erklärte Social Media & Digital Expertin Mona Zorob von der renommierten Hürther Full-Service-Agentur Magic Connection, dass die Entwicklung einer Arbeitgebermarke für Kommunalverwaltungen nicht nur ratsam, sondern im Grunde alternativlos ist. Im zweiten Teil unseres Interviews geht es darum, wie Employer Branding in der täglichen Verwaltungspraxis aufgesetzt werden kann.

Frau Zorob, wie lässt sich eine Arbeitgebermarke in einer Kommunalverwaltung etablieren?  

Mona Zorob: Es ist ein strategischer Prozess, an dessen Beginn zunächst eine genaue Analyse des Marktes auf der einen und der Organisation auf der anderen Seite stehen muss. Im Falle einer Kommune geht es konkret um folgende Fragestellungen: Was machen vergleichbare Kommunen, wie stellen sie sich dar, was sind ihre Stärken, wo liegen Schwächen?  Wie kann man die Ergebnisse auf die eigene Kommune ummünzen, was sind eigentlich unsere Werte? Was können wir besonders gut? Wofür wollen wir stehen und wie wollen wir wahrgenommen werden? Was ist unser Versprechen an potentielle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Die Beantwortung dieser Fragestellungen legt quasi das Fundament für das Employer Branding. Auf dieser Basis entwickeln wir gemeinsam mit den Kommunen Visionen von denen wir langfristige Ziele ableiten – es sei denn es gibt ggf. schon eine grundsätzliche Vision, an die wir die Arbeitgebermarke „anlehnen“ können. Mit Verwaltungsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern – meist aus den Bereichen Personal und Marketing – erarbeiten wir in einem Workshop genau diese sogenannten SMARTen Zielen und stellen diese dann der Behörden- oder Verwaltungsleitung vor. SMART steht dabei für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert.

So ein Realitätscheck kann dann durchaus auch weniger angenehme Wahrheiten zutage fördern…!?

In der Tat. Und wir als Agentur fungieren gewissermaßen auch als Spiegel für die uns beauftragende Behörde oder Kommune. Wir können hier als externe Dienstleister natürlich deutlich offener und direkter kommunizieren als interne Beschäftigte gegenüber ihren Vorgesetzten. Schonungslos ist in diesem Zusammenhang ein großes Wort – aber nichts wäre schlimmer, als eine Wunschvorstellung zu kommunizieren, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.

Wie geht’s dann weiter?

Im nächsten Schritt arbeiten wir sogenannte Personas heraus. Eine Persona ist die Verbildlichung der Zielgruppe – im Prinzip ein fiktiver Nutzer mit spezifischen Merkmalen. Wir definieren Personas tatsächlich bis ins kleinste Detail, um ihre Bedürfnisse, Fähigkeiten und Vorlieben zu verstehen. Dann identifizieren wir die Kanäle, auf denen genau diese Zielgruppen erreicht werden. Nehmen wir mal im ersten Schritt die Generation Z.  Die Gen Z erreichen wir gut über TikTok, sie ist schneller unterwegs, ihr ist die Work-Life Balance wichtiger als ein unbefristeter Vertrag.

Die Bedürfnisse einer jeden Zielgruppe auf der richtigen Plattform in der richtigen Ansprache zu treffen, das ist wichtig. Erst wenn man seine Zielgruppe verstanden hat, also um ihre Bedürfnisse, Ängste und Herausforderungen weiß, kann man als Arbeitgeber genau das herausarbeiten und nach außen tragen. Entscheidend ist, für jede Zielgruppe die richtigen und passenden Kanäle zu identifizieren. Sogenannter Doublecontent – gleiche Inhalte und Ansprache auf allen Plattformen – zieht einfach nicht mehr. Das ist keineswegs trivial, denn hier passieren die häufigsten Fehler. Oftmals werden beispielsweise Fotos mit wahnsinnig viel Text im Bild als Jobangebot auf Facebook, Instagram und TikTok gepostet. Hauptsache auf allen Kanälen ein bisschen was machen – und wenn wir was gemacht haben, nutzen wir es überall. Das wird nicht funktionieren. Grundsätzlich sind auch wir Freunde davon, nachhaltig zu arbeiten und Inhalte zu reaktivieren- allerdings muss auch hier die Ansprache passend sein und das jeweilige Bild zielgruppengerecht aufgearbeitet werden. Wir arbeiten z. B. gern mit unterschiedlichen Schlüsselbildern, um einen Wiedererkennungswert für unterschiedliche Kategorien zu etablieren.

Welche Fehler werden häufig noch gemacht?

Etwa, nicht auf die detaillierten Jobangebote zu verweisen. Hier würden wir beispielsweise einen Link  auf die Landingpage der Kommunen mit der Stellenausschreibung setzen. Besonders schön ist es, wenn man hier eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter gewinnen kann, um ein Reel (Video) aufzunehmen, in der Beschäftigte aus ihrer Sicht kommunizieren, was Job und Arbeitgeber so besonders machen, welche Benefits Bewerber haben, etc. Mitarbeiter werben so für ihren Arbeitgeber und suchen neue Kollegen. Das ist natürlich etwas anderes als Arbeitgeber, die Mitarbeiter suchen.

Kurzum: Gesicht zeigen. Nahbarkeit schaffen nach dem Motto: In der Stadtverwaltung, Menschen wie Du und ich. Ein Kardinalfehler liegt regelmäßig in nicht vorhandenem oder nur unzulänglichem Communitymanagement. Die Menschen wollen gehört werden, erwarten gute Antworten auf ihre Fragen und Anregungen. Social Media ist keine Einbahnstraße, sondern ein schneller Kommunikationsweg, bei dem ein Dialog erwartet wird.

Welche Rolle nimmt Magic Connection bei der Entwicklung einer Arbeitgebermarke ein und warum ist es in vielen Fällen tatsächlich ratsam externe Expertise hinzuzuziehen?

Wir sehen uns als Sparringspartner und arbeiten nicht nur die Strategie aus, pitchen Content Ideen, realisieren diese, bilden Mitarbeiter aus, um langfristig und nachhaltig erfolgreiches Employer Branding zu machen, sondern unterstützen auch im so sehr unterschätzten Bereich des Communitymanagements und in der Krisenkommunikation.

Wir wollen Kommunen dazu befähigen, sich selbst zu helfen. Von den ersten kleinen Schritten, die sie mit uns an der Hand machen, sind wir da – bis sie sozusagen allein laufen können. Und natürlich stehen wir unseren Kunden auch nach der gemeinsamen Zeit als Berater zur Seite. Wir haben allerdings auch Kunden, die uns für Jahre buchen, weil es sie günstiger kommt und flexibler ist, als zwei Vollzeitkräfte einzustellen. (DEKOM, 10.06.2024) Mehr Infos hier…

Vielen Dank!

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Einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge fehlen in Deutschlands Kommunen bis 2025 allein rund 115.000 Erzieherinnen und Erzieher und rund 430.000 Betreuungsplätze – mit gravierenden Folgen für Eltern und Arbeitsmarkt. Insgesamt werden dem öffentlichen Sektor laut einer aktuellen Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland bis 2030 voraussichtlich schon eine Million Fachkräfte fehlen. Hauptgrund für den Fachkräftemangel ist der demografische Wandel mit der bevorstehenden Pensionierung der geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer. Dies erfordert gezielte, innovative und zeitgemäße Maßnahmen des kommunalen Personalmanagements. Arbeitgeber müssen unter anderem als attraktiv und einzigartig nach innen und außen wahrgenommen werden, um Mitarbeitende zu binden und neue potenzielle Beschäftigte zu gewinnen. Eine wertvolle Maßnahme hierfür ist das Employer Branding – der Aufbau und die Pflege einer authentischen Arbeitgebermarke. Die Arbeitgebermarke zahlt aktiv sowohl auf die Mitarbeitergewinnung als auch auf die -bindung ein und unterstützt die Organisation in der Sicherung der Zukunfts- und Handlungsfähigkeit. Weiterhin kann die Markenbildung dazu beitragen, ein Bewusstsein für die eigene Wahrnehmung nach innen und außen zu gewinnen und diese Erkenntnisse strategisch zu nutzen. Darüber, warum Employer Branding für immer mehr Kommunen unverzichtbar ist und wie Stadtverwaltungen und kommunale Unternehmen eine authentische Arbeitgebermarke entwickeln können, haben wir uns mit Social Media & Digital Expertin Mona Zorob von der renommierten Hürther Full-Service-Agentur Magic Connection unterhalten.  Im ersten Teil des Interviews gehen wir in dieser DEKOM Ausgabe der Frage nach, was sich hinter der Begrifflichkeit Employer Branding verbirgt und warum auch Arbeitgeber der öffentlichen Hand nicht mehr umhinkommen, sich als Arbeitgebermarke zu positionieren.  

Frau Zorob, was versteht man unter Employer Branding?

Employer Branding ist die Summe aller Maßnahmen, die ein Unternehmen trifft, um eine Arbeitgebermarke aufzubauen und zu stärken. Das Besondere ist der ganzheitliche Ansatz. Employer Branding liegt nicht nur in der Verantwortung der Personalabteilung, sondern geht idealerweise in die DNA aller Mitarbeitenden über und wird so Teil der Unternehmenskultur. Es ist ein hervorragendes, vielfach bewährtes Tool, um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für vakante Stellen zu finden und langfristig zu binden.

Warum wird Employer Branding – auch im Bereich der Kommunalverwaltung und Daseinsvorsorge so relevant?

Längst gibt es auch in den Verwaltungen und kommunalen Einrichtungen bzw. Betrieben deutlich mehr offene Stellen als Bewerber. Ging es für Personalverantwortliche früher vor allem die Frage, was Mitarbeitende bzw. künftig Mitarbeitende für das Unternehmen tun können, geht es inzwischen eher um die Fragestellung, was ein Arbeitgeber für Mitarbeitende bzw. potenziell Mitarbeitende tun kann.

Kurzum, es gilt sich im Wettbewerb um Mitarbeitende und Talente als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst gilt per se als sicher und sinnstiftend. Warum brauchen öffentliche Arbeitgeber Employer Branding trotzdem?

Sinnhaftigkeit und Sicherheit sind Merkmale für die nahezu alle Beschäftigungsverhältnisse im öffentlich Dienst. Das gilt für Verwaltungsbeamte ebenso wie für das Kitapersonal oder Beschäftigte auf Bauhöfen. Der Wettbewerb um Personal besteht nicht zuletzt deshalb gerade auch innerhalb der öffentlichen Hand. Hier geht es dann um die Qualität und Attraktivität des Arbeitgebers und die der jeweiligen Beschäftigung. Mit dem obligatorischen Obstkorb oder kostenlosem Sprudelwasser ist es natürlich nicht getan.

Vielmehr geht es um Faktoren wie eine gute Bezahlung, ein gutes Arbeitsklima, interessante Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, eine ausgewogene Work-Life-Balance, Homeoffice-Möglichkeiten usw.  Employer Branding geht aber weit über die Sammlung und Exponierung möglichst vieler Attraktivitätsfaktoren hinaus. Denn Attraktivität gibt es nie absolut. Eine Beschäftigung bei einer Gemeindeverwaltung im ländlichen Raum kann dank kurzer Wege und familiären Umgangs miteinander deutlich attraktiver sein, als ein besser bezahlter Arbeitsplatz im Stadtwerkekonzern der benachbarten Metropole. Auch eine kleine Kommune kann mit günstigem Bauland, großer Entscheidungsbefugnis im Job und weitgehenden Homeoffice-Möglichkeiten gegenüber großen Behörden mit besseren Aufstiegschancen und Kita-Plätzen punkten. Die Entwicklung und Etablierung einer Arbeitgebermarke ist ein Prozess, der zunächst innerhalb der Organisation Wirkung entfalten muss, damit die Beschäftigten die Arbeitgebermarke zuerst verstehen, verinnerlichen und nach außen hin verkörpern.  

Mehr dazu wie Kommunen eine Arbeitgebermarke entwickeln und definieren können, wie der Prozess innerhalb einer Organisation angestoßen und die Belegschaft miteinbezogen werden kann, welche Rolle Social Media spielt und warum die Hinzuziehung externer Expertise in vielen Fällen ratsam ist, geht es im zweiten Teil des Interviews in der nächsten DEKOM – Ausgabe. (DEKOM, 27.05.2024) Mehr Infos hier…

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Die Qualität politisch administrativer Entscheidungen und der daraus resultierenden Handlungen der Verwaltung hängen maßgeblich davon ab, inwieweit Akteurinnen und Akteure in der Lage sind, Wissen strategisch zu erschließen, zu vernetzen und optimal zu nutzen. Gutes Wissensmanagement verbessert und beschleunigt Prozesse innerhalb von Organisationsstrukturen nachhaltig. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltungen lernen jeden Tag – aus Erfahrungen, von Kolleginnen und Kollegen, von Bürgerinnen und Bürgern, aus Seminaren und Fortbildungen. In seiner Gesamtheit bildet dieses Wissen die Basis für eine funktionierende Verwaltung und ist die wichtigste Ressource für die tägliche (Zusammen-) Arbeit in Kommunen und für ein zukunftsfähiges Dienstleistungsangebot der Verwaltungen.  Dieses Wissen liegt jedoch immer bei den Mitarbeitern und nicht bei der Verwaltung selbst. Mittels Wissensmanagement können Verwaltungen sicherstellen, dass Erfahrungen, Expertise und Informationen, die innerhalb ihrer Strukturen vorhanden sind, nicht nur bewahrt, sondern auch aktiv genutzt werden. Dies fördert nicht nur Innovation, sondern ermöglicht auch eine schnellere Anpassung an Veränderungen in der Umgebung. Auf diese Weise kontinuierlich lernende Organisationen können so besser auf Herausforderungen reagieren und ihre Leistungsfähigkeit steigern. Der renommierte kommunale Bildungsanbieter cogniport wählt beim Wissensmanagement einen besonderen Ansatz. cogniport nutzt seine selbstentwickelte zentrale Lernplattform –   acadeMe – zur Wissensbündelung, Speicherung und Weitergabe bzw. Nutzbarmachung der Inhalte. „Wirklich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter einer Organisation kann bei dieser Lösung gleichberechtigt Inhalte auf die Plattform hochladen. Jeder Akteur ist zugleich Schüler und Lehrer. Die Wissensgeber bleiben anonym – das senkt die Hemmschwelle jedes einzelnen Akteurs, eigenständig Lerneinheiten hochzuladen und macht so die Schwarmintelligenz der gesamten Organisation für jeden Beschäftigten umfassend nutzbar“, erklärt cogniport – Geschäftsführer Christoph Grosswardt. „Bearbeitet, angepasst und regelmäßig aktualisiert werden Inhalte von einem aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Organisation bestehenden Redaktionsteam. Das trägt zur Vermeidung von Redundanzen und zur effizienteren Nutzung von Ressourcen bei. Mitarbeiter können auf bereits vorhandenes Wissen zugreifen, anstatt wiederholt dieselben Informationen zu erstellen. Dies fördert die Produktivität und reduziert Arbeitsaufwände, betont Grosswardt. Zusammengefasst: acadeMe ist eine strukturierte und sichere Plattform, um Wissensressourcen wie Dokumente, Videos, und Informationen zentral zu speichern. Sie ermöglicht einen einfachen Zugriff auf die gewünschten Inhalte und trägt zur Vermeidung von Informationsverlusten bei. Die Inhalte und Lerneinheiten lassen sich beliebig zu individuellen Lernpfaden kombinieren. Die Plattform verfügt über eine leistungsstarke Suchfunktion und Volltextindizierung – sie erlaubt das Hochladen, Speichern und Abrufen von Informationen in jedweder Form – ob Video, Foto, Audio oder Text – acadeMe – wandelt die Inhalte in das gewünschte Format um, erkennt bzw. übersetzt die Sprache und versieht die Inhalte ggf. mit Untertiteln. Kurzum, der Autor produziert den Inhalt, acadeMe erledigt den Rest. Die Nutzung von acadeMe ist vollständig browserbasiert und bedarf keinerlei Installation auf Endgeräten. Auch ist zur Produktion der Inhalte keine spezielle Software erforderlich. „In einer Zeit, in der Informationen schnell veraltet sind und die Dynamik der Geschäftswelt ständige Veränderungen erfordert, ist ein strukturiertes Wissensmanagement unerlässlich. Es ermöglicht eine anpassungsfähige Organisation, die kontinuierlich von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen profitieren kann. Letztendlich trägt effektives Wissensmanagement zur Schaffung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Kultur bei“, so Grosswardt weiter. Mehr Informationen über die cogniport-Lösungen im Bereich Wissensmanagement und die Verwaltungslernplattform acadeMe stehen auf der Webseite https://cogniport.de/wissensmanagement/ bereit. Hier kann auch eine Live-Demo vereinbart werden.

Über cogniport

Als der Experte für lebenslanges Lernen liegt der Fokus der cogniport darauf, kommunale Verwaltungen mit maßgeschneiderten Bildungslösungen zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern, darunter die Kommunale Datenverarbeitungszentrale Rhein-Erft-Rur, regio iT und Südwestfalen IT, bietet die cogniport ein umfassendes Produktportfolio an. Getreu dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ versteht die cogniport die Bedürfnisse der kommunalen Verwaltungen und wissen, welche Herausforderungen eine Kommune im digitalen Zeitalter zu bewältigen hat. Von Präsenz- und Online-Schulungen bis hin zu Hybrid-Formaten, eLearning und Wissensmanagement – cogniport bringt ihr Wissen auf das nächste Level. (DEKOM, 27.05.2024) Mehr Infos hier…

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Deutschland wird Bosnien und Herzegowina auf dessen Weg zum EU-Beitritt weiter unterstützen. Das sagte Bundeskanzler Scholz beim Besuch des bosnischen Staatschefs Bećirović. Er dankte dem Balkanstaat für seine Solidarität mit der Ukraine in ihrer Verteidigung gegen die russische Aggression. Es sei ihm ein Anliegen gewesen, Denis Bećirović früh nach dessen Übernahme des Vorsitzes des Staatspräsidiums von Bosnien-Herzegowina in Berlin zu begrüßen. Das sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Gespräch im Bundeskanzleramt. Deutschland engagiere sich intensiv dafür, dass die Länder des Westlichen Balkans eine Zukunft in der EU erhalten, bekräftigte der Kanzler. „Der Beitritt ist überfällig.“ Denn das Versprechen für die Mitgliedschaft liegt nun schon mehr als 20 Jahre zurück. Der Beschluss des Europäischen Rates im März 2024, Beitrittsverhandlungen mit Bosnien-Herzegowina zu eröffnen, sei deshalb eine Anerkennung für die Fortschritte gewesen, die das Land in den vergangenen Jahren unternommen habe. Dies sende ein klares Signal an die reformorientierten Kräfte im Land und an die Bürgerinnen und Bürger in der gesamten Region: „Wir meinen es ernst mit der EU-Perspektive“, so Scholz. Gleichzeitig war diese historische Entscheidung aber auch eine Aufforderung, die weiteren vor einem EU-Beitritt nötigen Reformen nun entschlossen und rasch voranzutreiben. Schließlich sei der Erweiterungsprozess leistungsbasiert. „Es führen keine Abkürzungen oder Sonderwege in die Europäische Union“, unterstrich der Bundeskanzler. Ihm sei klar, dass dieser Weg herausfordernd, aber die Reformbemühungen lohnten sich – „am meisten für die Kandidatenländer selbst“ so Scholz. Er habe Bećirović in dem konstruktiven Gespräch die Unterstützung der Bundesregierung zugesagt. Auch der Ausbau der regionalen Zusammenarbeit auf dem Westbalkan war Thema der Unterredung der beiden Politiker. Bundeskanzler Scholz wies auf den vor zehn Jahren von Deutschland initiierten Berlin-Prozess hin, der das richtige Instrument für die regionale Zusammenarbeit sei. Vor allem den Gemeinsamen Regionalen Markt gelte es weiter zu stärken. Scholz sprach von seiner Erwartung, dass Bosnien und Herzegowina die ausstehenden Mobilitätsabkommen ratifiziere und auch die in Berlin im November 2022 beschlossene Energieerklärung annehme. Deutschland ist wichtigster Handelspartner des Westbalkanstaates und steht für rund 14 Prozent des gesamten Außenhandels Bosnien und Herzegowinas. Auch bei ausländischen Direktinvestitionen nehmen die Mitgliedsstaaten der EU eine führende Rolle ein. Sie vereinen rund 60 Prozent des Bestands an ausländischen Direktinvestitionen bis einschließlich 2022 auf sich, so die Zahlen der Zentralbank des Landes. An der Spitze der Investorenliste steht Österreich, Deutschland folgt auf Platz sechs. Um die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen und weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für Direktinvestitionen ging es zuletzt auch bei der Frankfurter Montagsgesellschaft. Unter dem Titel „Tigerstaat des Balkans: Bosnien ante portas EU“ diskutierten in der Villa Rothschild u. a. die bosnische Generalkonsulin Višnja Lončar, Konfliktforscher Dr. Thorsten Gromes, sowie der CEO der bosnischen ASA Bank, Samir Mustafić – Möglichkeiten und Chancen für Investitionen in Bosnien und Herzegowina. (Bundesregierung, 07.05.2024) Ganzer Artikel hier…

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Im Rahmen einer Web-Konferenz des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) am 4. Juni 2024 stellen die VKU – Partner EBERO FAB, ZDE und Smart City System Lösungsansätze für die Stadt von morgen vor. Mittels Digitalisierung soll eine Smart City effizienter, nachhaltiger und fortschrittlicher sein. Das kann diverse Bereiche, wie die Infrastruktur, Gebäude, Mobilität, Dienstleistungen oder die Sicherheit betreffen.  Das Webinar beleuchtet unterschiedlichste Facetten der Smart City von rechtlichen Rahmenbedingungen bis hin zu strategischen und technischen Leitplanken einer intelligenten Stadt und skizziert ganzheitliche Lösungen – insbesondere entlang der Fragestellungen, welche Herausforderungen bringen Smart Cities für Stadtwerke mit sich und welche Best-Practice Ansätze gibt es bereits? In diesem Zusammenhang werden verschiedene Projekte der drei Partner-Unternehmen des Webinars vorgestellt. Etwa die Smarte Grenzregion im Norden Schleswig-Holsteins, bei denen die drei Unternehmen gemeinsam smarte Lösungen auch für den ländlichen Raum entwickeln oder das intelligente Verkehrssteuerungsprojekt „Kreuzung frei“ der Stadtwerke Lübeck – bei dem Parkplatzsensoren die Freihaltung von Rettungswegen gewährleisten sollen. Zudem befasst sich das Webinar mit strategischen und technischen Leitplanken – also der passgenauen Dimensionierung von Smart City Projekten. Hier lauern einige Fallstricke. Häufig sind Smart City Projekte zum Scheitern verurteilt, weil sie insgesamt zu groß sind und die Umsetzung letztlich zu aufwendig ist – da spielt z B. mit hinein, dass tatsächlich nur das geliefert und installiert wird, was auch bestellt wurde. (VKU, 13.05.2024) Mehr Infos hier…

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Ob Klimaresilienz, Chancen der Digitalisierung, optimierte Abwasserreinigung oder globale Wassergerechtigkeit – die Umwelttechnologiemesse IFAT Munich 2024 ist erneut ein Spiegel aktueller Themenfelder der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Zu den diesjährigen Leitthemen der Münchner Branchenschau gehören die Anpassungen an die Folgen des Klimawandels. Im Veranstaltungsprogramm der Messe finden sich dazu gleich mehrere Termine, die Teilaspekte aus dieser drängenden gesellschaftlichen Aufgabe aufgreifen. Beispielsweise richten die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfälle e.V. (DWA), der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Verband kommunaler Unternehmen am 16. Mai den „Tag der resilienten Kommunen“ aus.  Für mehr Klimaresilienz sind Städte und Gemeinden unter anderem aufgefordert, mit den Auswirkungen von zunehmenden und verschärften Trockenphasen und Starkniederschlägen zurechtzukommen. Ein hoffnungsvolles Konzept hierfür ist die wasserbewusste Stadt, auch als Schwammstadt bezeichnet. Für deren Umsetzung liefern IFAT-Aussteller hilfreiche Bausteine. Eine bedeutende marktgestaltende Wirkung können ferner neue gesetzliche Vorgaben haben – namentlich auf EU-Ebene. Ein aktuelles Beispiel ist die Europäische Kommunalabwasserrichtlinie. Diese wurde nach über 30 Jahren umfassend überarbeitet, der Kompromiss aus Brüssel liegt nun vor. „Die dabei vorgesehenen Veränderungen werden einen erheblichen Einfluss auf die Abwasserbehandlung in Europa haben, insbesondere für die Entfernung von anthropogenen Spurenstoffen, bei der Steigerung der Energieeffizienz und Eigenenergieerzeugung auf kommunalen Kläranlagen oder für die Behandlung von Mischwasser“, betont DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel. Lösungsansätze für diese anspruchsvollen Herausforderungen rücken auf der diesjährigen IFAT entsprechend in den Fokus. Weltmarktführer BOLLFILTER präsentiert maßgeschneiderte und effiziente Filtrationslösungen, die den höchsten Qualitäts- und Umweltstandards entsprechen. In Ergänzung zu den bekannten Filtrationslösungen hat BOLLFILTER in jüngster Zeit spezielle Anwendungen der Membranfiltration in unseren Kernmärkten eingeführt, die eine mehr als 100-fach feinere Filtration ermöglichen als vor diesem innovativen Konzeptwechsel. BOLLFILTER  leisten in ihren Anwendungsbereichen einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung unserer Lebensbedingungen, indem sie natürliche Ressourcen schonen, die Umweltbelastung minimieren und wertvolle Materialien möglichst effizient nutzen.  Im Zusammenhang mit der vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen erzielt das eigens von BOLLFILTER gegründete Startup BOLLBRANIC ganz bemerkenswerte Ergebnisse mit keramischen High-End Siliziumcarbid-Membranen.  Dabei handelt es sich um eine Technologie, die weltweit nur sehr wenige Unternehmen beherrschen. Die ursprünglich zur Rauchgasentschwefelung von Schiffen entwickelten Membranen eignen sich aufgrund ihrer Eigenschaften auch hervorragend für die Abwasser aufbereitung. Sie sind robust, chemisch inert, beständig gegen Säuren und Laugen und können mehrfach regeneriert werden. Darüber hinaus weisen sie einen wesentlich höheren Durchfluss (Flux) im Vergleich zu Polymermembranen auf, was sich positiv auf den Platz- und Energiebedarf auswirkt. Insbesondere in Kombination mit einer Aktivkohlestufe eignen sich keramische Membranen zur Beseitigung von Spurenstoffen in der 4. Klärstufe. In diesem Zusammenhang konnte BOLLBRANIC gemeinsam mit einem Partner für das Anlagendesign bereits eine Reihe von Referenzprojekten mit Wasseraufbereitungsanlagen – nicht nur hierzulande – sondern auch in China, Australien und Italien – mit durchaus bemerkenswertem Erfolg – umsetzen. Vor dem Hintergrund, dass die EU-Kommission den Ausbau aller Kläranlagen mit 4. Reinigungsstufen zur Entfernung von Spurenstoffen bis zum Jahr 2035 fordert, will BOLLBRANIC seine SiC- Membranen jetzt im Rahmen eines Testbetriebs der 4. Klärstufe einer kommunalen Kläranlage in Deutschland über einen längeren Zeitraum erproben. (DEKOM/IFAT, 13.05.2024) Ganzer Artikel hier…

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Soziale Medien, wie Facebook, Instagram und Twitter, sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Über digitale Netzwerke wird mit Freundinnen und Freunden kommuniziert und   Alltagserlebnisse geteilt.  Es werden Veranstaltungen und Netzwerke organsiert und politische Diskussionen geführt.  Dadurch haben sich auch die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die Kommunikation mit politischen Akteuren und der öffentlichen Verwaltung verändert. Nicht nur wird vielfach vorausgesetzt, dass Städte und Gemeinden auch in den sozialen Medien vertreten sind, der Logik dieser Medien folgend werden niedrigschwellige Kommunikation, schnelle Reaktionszeiten und hohe Responsivität eingefordert. Längst verstehen sich die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nur als Adressierte, sondern wollen sich über digitale Tools aktiv beteiligen und einbringen. Behörden und Kommunen müssen dem veränderten Mediennutzungsverhalten mit entsprechenden Kommunikationsstrategien Rechnung tragen. Worauf Kommunen dabei achten sollten erklärt Felix Wesseler, Geschäftsführer der auf Social-Media-Kampagnen spezialisierten Full-Service-Agentur Magic Connection im DEKOM-Interview.

Herr Wesseler, nahezu 90 Prozent der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland sind inzwischen auf Social Media aktiv. Augenscheinlich können Facebook & Co. erheblich zu Transparenz und Bürgernähe beitragen…

Felix Wesseler: Zweifellos bieten Social-Media-Kanäle den Verwaltungen vor Ort hervorragende Möglichkeiten mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt oder zu treten, Entscheidungen transparent zu machen oder Themen aus dem Rathaus ganz allgemein an die Bürgerinnen und Bürger heranzutragen. Die inhaltliche Bandbreite ist enorm und reicht von amtlichen Bekanntmachungen und Imagekampagnen über lokale Auswirkungen globaler Krisen bis hin zur Positionierung der Verwaltung oder Stadtwerke als attraktiver Arbeitgeber oder Ausbildungsbetrieb. Kurzum; über soziale Medien können die vielen Menschen, erreicht werden, die sich täglich im Netz informieren und austauschen. 

Was gilt es für Kommunalverwaltungen und Behörden bei etwaigen Social-Media-Aktivitäten zu beachten?

Der Einsatz sozialer Medien muss sehr gezielt erfolgen und strategisch geplant werden. Die Botschaften müssen zielgruppengerecht und authentisch verbreitet werden und zwar auf den Kanälen, die von den Bürgerinnen und Bürgern auch genutzt werden. Ganz entscheidend für die erfolgreiche Social Media Kommunikation ist ein professioneller Umgang mit der hohen Dynamik in den sozialen Netzwerken. Hier bedarf es einer gewissen Reaktionsschnelligkeit, der in den Verwaltungen häufig fehlende Ressourcen, hierarchische Strukturen und zeitintensive interne Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse entgegenstehen. Nahezu jede Social-Media-Aktivität stellt gewissermaßen eine offizielle Äußerung der jeweiligen Organisation dar. Und, ganz wichtig: Social Media ist keine Einbahnstraße. Es gilt grundsätzlich, in den Dialog mit der Zielgruppe zu treten – und nicht einfach nur Botschaften zu senden.

Im öffentlichen Sektor ist das ein sehr sensibler Bereich. Hier bleiben offizielle Statements in der Regel ja der Behördenleitung vorbehalten…

Dennoch braucht es für Social Media Kommunikation kurze Freigabewege, etwa durch Ansiedlung kommunalen Social-Media-Aktivitäten bei der städtischen Pressestelle. Ich empfehle Kommunen von vornherein klare Verantwortlichkeiten, Rollen und Aufgaben schaffen und gleichzeitig Freiräume zu lassen, die eine dynamische und authentische Reaktion auf Anfragen gewährleisten.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat schon vor einem Jahr die Abschaltung der Facebookseite Bundesregierung angeordnet und drängt auf ein generelles Social Media Verbot für die öffentliche Hand, weil die gängigen Plattformen seiner Auffassung nach gegen die DSGVO verstoßen würden. Derzeit beschäftigt sich das Verwaltungsgericht Köln damit. Wie bewerten Sie dieses Vorgehen?

Aus meiner Sicht ist das vollkommen absurd und hat nicht viel mit der Lebenswirklichkeit zu tun. Natürlich erwarten die Menschen zu Recht, dass Behörden und Kommunen in den sozialen Netzwerken aktiv sind. Gerade, wenn es um kurzfristige, schnelle Kommunikation in Krisensituationen geht, sind soziale Netzwerke für Behörden unabdingbar. Denken Sie an die Corona-Pandemie oder den Beginn des Ukraine-Kriegs, als viele Geflüchtete zu uns nach Deutschland kamen. Ich gehe davon aus, dass das Bundespresseamt Erfolg haben wird mit seiner Klage gegen das Verbot. Es wäre grob fahrlässig, auf diesen schnellen Informationskanal für die Bürgerinnen und Bürger zu verzichten.

Gleichwohl hat der Bundesdatenschutzbeauftrage mit seinem Vorgehen vielerorts für Verunsicherung gesorgt…

Das ist tatsächlich sehr bedauerlich. Wir beschäftigen uns als Agentur sehr intensiv auch mit Awareness- und Präventionskampagnen. Viele Städte, Gemeinden und Behörden aus dem Gesundheits- und Jugendschutzbereich entwickeln derzeit Aufklärungskampagnen im Zusammenhang mit der Cannabislegalisierung – natürlich vor allem auch zur Bespielung der sozialen Medien. Da wirken Datenschutzbedenken geschuldete Verbotsbestrebungen natürlich absolut kontraproduktiv. Aus meiner Sicht überwiegt hier eindeutig das öffentliche Interesse im Hinblick auf Aufklärung in puncto Risiken bei Cannabis-Konsum, sodass wir als Agentur Kommunen dringend raten, Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram aktiv zur Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern zu nutzen. Wir arbeiten als Kommunikations-Agentur mit einer auf Datenschutz spezialisierten Kölner Kanzlei zusammen und lassen zudem durch eigene Anwälte unserer Firmengruppe besonders datenschutzrechtlich herausfordernde Themen für unsere Kunden vorab prüfen. Das ist so nicht selbstverständlich in der Agentur-Landschaft, aber so schaffen wir Rechtssicherheit für Klienten auch auf Social Media.

Warum ist es für Städte und Gemeinden ratsam sich für die Durchführung von Social-Media-Aktivitäten und die Entwicklung entsprechender Kommunikationsstrategien externe Unterstützung von Agenturen ins Boot zu holen?

Es fängt bei den Verantwortlichen für die Kommunikation in Social Media an, die es für den Dialog im Netz zu schulen gilt – sofern die Arbeit denn von den Kommunen selbst erbracht werden soll. Social Media Profis bei Agenturen verbringen täglich den Großteil ihrer Zeit online und können Trends, Stimmungen und ihre Entwicklung sehr schnell erkennen und darauf reagieren, ggf. unter Zuhilfenahme von KI-Systemen. Im besten Falle haben Agenturen zudem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Zielgruppen, die angesprochen werden sollen, um eben glaubwürdig und in der angemessenen Tonalität kommunizieren zu können, ohne lächerlich zu wirken oder langweilig. Wir beschäftigen beispielsweise mehrere Online-Redakteurinnen und Redakteure, die der sogenannten Generation Z angehören, sodass wir authentisch mit der jungen Zielgruppe kommunizieren können. Nicht zuletzt können Agenturen natürlich auch Randzeiten z.B. beim Communitymanagement abdecken, etwa Wochenenden oder Abendstunden, in denen natürlich auch Kommentare gepostet werden, auf die sofort reagiert werden muss, oder z.B. zügig wertiges Bewegtbildmaterial erstellen, weil die Mitarbeiter genau darauf spezialisiert sind. Und grundsätzlich schadet ein ehrlicher Blick von außen, von einem unabhängigen Dritten, bei der Entwicklung von Kommunikationsstrategien nicht – im Gegenteil: Ein Sparringspartner hilft manchmal ungemein. (DEKOM, 22.04.2024) Mehr Infos hier…

Vielen Dank.

Felix Wesseler ist Geschäftsführer gehörenden Fullserviceagentur Magic Connection. Magic Connection ist Teil der All3Media Gruppe, zu der weltweit rund 50 Unternehmen aus dem Entertainment-Sektor zählen. Magic Connection schafft Synergien mit Kunden und Kundinnen aus der Unterhaltungsbranche, der öffentlichen Hand und der Industrie und bringt diese in den Bereichen Social Media Management, PR & Communications Consulting sowie Influencer Marketing voran.

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Anlässlich des bundesweiten Zukunftstags zur beruflichen Orientierung für Jungen und Mädchen am 25. April 2024 gewährt auch einer der führenden deutschen Infrastrukturausstatter, EBERO FAB, jungen Talenten Einblicke in spannende und zukunftsfähige Berufsfelder im logistischen und kaufmännischen Bereich. Schülerinnen und Schüler können am Zukunftstag alle 15 EBERO Niederlassungen in Deutschland erkunden, sich einen Eindruck von EBERO FAB als Arbeitgeber verschaffen und sich dabei ausführlich über die Berufe Lagerlogistik und Groß- und Außenhandelsmanagement informieren. Als Ansprechpartner stehen den jungen Besuchern die  EBERO Auszubildenen an den jeweiligen Standorten zur Verfügung. Anmeldungen für den Besuch einer EBERO Niederlassung im Rahmen des diesjährigen Zukunftstags sind unter Angabe des Standortes noch per E-Mail unter folgender Adresse möglich: antje.winands@ebero-fab.com. EBERO bildet seit mehr als zwei Jahrzehnten Fachkräftenachwuchs in verschiedenen Berufen aus. Das Unternehmen ist ein anerkannter mehrfach ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb – u. a. für sein besonderes Engagement für die duale Berufsausbildung und den Fachkräftenachwuchs. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 14 Auszubildene und sucht aktuell noch Azubis für die Standorte Edewecht, Pulheim und Norderstedt – aktuelle Angebote finden Sie unter Stellenangebote | EBERO FAB. Erstmals bietet EBERO am Standort Pulheim in diesem Jahr die Ausbildung zum Berufskraftfahrer an. Hierzu sind auch Quereinsteiger und Umschüler herzlich willkommen. (DEKOM/EBERO, 22.04.2024) Mehr Infos hier…

Hintergrund Zukunftstag

Der Zukunftstag bietet Schülerinnen und Schülern die Chance, Berufe und Studienfelder kennenzulernen, die sie sonst noch selten für sich in Betracht ziehen. Denn nach wie vor gilt: Junge Erwachsene entscheiden sich häufig für Berufe oder Studienfächer, die den gängigen Rollenvorstellungen entsprechen. Genau um diese Klischees im Berufsleben aufzubrechen und den Horizont zu erweitern, gibt es den Aktionstag. Der Tag bietet technik-begeisterten Schülerinnen und kaufmännisch-interessierten Schülern die Chance, in spannende Berufe reinzuschnuppern und ihre Stärken herauszufinden – frei von etwaigen Vorurteilen.

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Die rheinlandpfälzische Stadt Speyer startet auf der kommunalen Kläranlage ein Pilotprojekt zur Erprobung einer vierten Reinigungsstufe. Dr. Maria Montero-Muth, Stadträtin der Fraktion „Unabhängig für Speyer“ (UfS) hatte das Thema der vierten Klärstufe bereits 2017 in den Stadtrat eingebracht und 2022 erneut im Werksausschuss deren Einführung gefordert. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass nun nach so langer Zeit endlich zumindest ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht wird“, so Dr. Maria Montero-Muth. Dieses dürfe allerdings nicht auf ein halbes Jahr begrenzt sein. Die UfS setzt sich für eine dauerhafte Verstetigung ein. Der Anstieg sogenannter Spurenstoffe wie Arzneimittel, hormonell wirksame Substanzen, „Alltags-Chemikalien“ wie etwa Haushaltsreiniger, Duschgels etc. sind zwar in sehr geringen, aber stetig zunehmenden Mengen im Grundwasser und sogar Trinkwasser nachweisbar. Die Spurenstoffe gelangen über den Abfluss ins Abwasser. Die Rückstände können zudem erhebliche Schäden an unserem Ökosystem verursachen. So ist etwa wissenschaftlich belegt, dass Spuren von Hormonen die Fortpflanzung von Fischen beeinträchtigt und Antibiotika durch die Nahrungskette auch zu multiresistenten Keimen bei Menschen führen können. Bei anderen Spurenelementen ist noch unklar, wie schädlich sie sich auf die Umwelt auswirken. Durch die Einführung einer vierten Klärstufe mit Pulveraktivkohle werden Spurenstoffe wie Medikamente, Rostschutzmittel, Röntgenkontrastmittel etc. aus dem Wasser herausgefiltert. Zum Schutz der Umwelt, aber auch der Menschen ist die dauerhafte Einführung einer vierten Klärstufe daher dringend erforderlich, so Dr. Maria Montero-Muth im DEKOM-Interview.

Seit 2017 machen Sie sich für den Zubau einer 4. Reinigungsstufe in Speyer stark – letztlich erfolgreich. Dennoch hat es sieben Jahre gedauert. Warum gestaltete sich der Prozess so langwierig?

Dr. Maria Montero-Muth: In Deutschland besteht keine gesetzliche Verpflichtung zur Elimination von Spurenstoffen in Kläranlagen. Baden-Württemberg hat eine Vorreiterrolle eingenommen und vor rund 15 Jahren mit der Einführung der 4. Klärstufe begonnen. Es ist das Bundesland mit den anzahlmäßig meisten Kläranlagen mit einer Reinigungsstufe zur gezielten Spurenstoffentfernung. Das Bundesland hat dieses Ziel politisch und finanziell gefördert. Das Kompetenzzentrum Spurenstoffe Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart wurde aufgebaut. Es gibt Handlungsempfehlungen und Knowhow für die Umsetzung derartiger Reinigungsstufen. Das ist wichtig, denn die Kläranlagenbetreiber betreten mit der 4. Klärstufe „Neuland“. Sie benötigen zur Umsetzung finanziellen und betrieblichen Support. Das Land Rheinland-Pfalz hat kürzlich begonnen durch Finanzierung von Machbarkeitsstudien und Pilotprojekten potentielle Kläranlagebetreiber bei der Einführung der 4. Klärstufe zu unterstützen.

Im Hauptberuf sind Sie Internistin und kennen die Gefahren, durch verunreinigtes Wasser. Welche Stoffe sind aus Ihrer Sicht besonders problematisch für uns Menschen und was kann die 4. Klärstufe in diesem Zusammenhang bewirken?

Dr. Maria Montero-Muth: Die Liste der Spurenstoffe ist lang. Inhaltstoffe z.B. aus Medikamenten, Duftstoffen, Reinigungsmittel, Kosmetika, Weichmacher Industriechemikalien, Korrosionsmittel, Herbiziden zählen zu den typischen organischen anthropogenen Spurenstoffen. Viele davon gelangen über das häusliche Abwasser in die Kläranlagen. Weitere Quellen bilden in der Industrie, das Gewerbe oder auch Gesundheitseinrichtungen. In den Kläranlagen werden Spurenstoffe in den heutige gängigen Reinigungsstufen derzeit nicht oder un- vollständig abgebaut. Deshalb gelangen diese Spurenstoffe in die Gewässer und teilweise bis ins Grundwasser und möglicherweise ins Trinkwasser. Für die ökotoxikologische Beurteilung vieler Spurenstoffe fehlt das Wissen, fehlen Grenzwerte insbesondere für Transformationsprodukte. Es gibt Indizien, dass die Spurenstoffe ökotoxisch für die Tierwelt und Pflanzenwelt sind.  Für den Menschen sind derzeit keine unmittelbaren Auswirkungen zu befürchten. Es gibt aber kaum Erkenntnisse über mögliche kombinatorische Effekte der Stoffe sowie deren Langzeitwirkungen in der Umwelt. Zum allgemeinen Schutz kann der Eintrag von Spurenstoffen in die Gewässer durch die 4. Reinigungsstufe verringert werden.

Die Dürreperioden der letzten Jahre haben gezeigt, dass Wasser auch hierzulande endlich ist. Brauchen wir grundsätzlich ein anderes Verständnis für die Ressource Wasser?

Dr. Maria Montero-Muth: Wasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Diese Ressource ist ein knappes, wertvolles Gut weltweit geworden. Aufklärungskampagnen helfen den Bürgern das Wasser bewusster im Alltag einzusetzen. Unsere Stadtwerke sensibilisieren seit Jahren die Bevölkerung durch regelmäßige Aufklärungsberichte: „Wie der Wasserverbrauch gesenkt werden kann“.  Ein weiteres Instrument das Bewusstsein im Umgang mit dem Wasser zu verbessern, ist auch durch eine Erhöhung der Gebühren zu erzielen. Das sehen wir analog im Bereich Energieverbrauch.

Der Bau einer vierten Klärstufe ist vergleichsweise teuer und bedarf erheblicher Investitionen. Wie können Kommunen das stemmen? Die EU- Kommunalabwasserrichtlinie hebt in der aktuellen Fassung auf das Verursacherprinzip (80/20) ab. Ist das aus Ihrer Sicht sinnvoll?

Oder bezugnehmend auf die vorherige Frage- wären höhere Gebühren für die Verbraucher nicht sinnvoller, um den Wert der kostbaren Ressource Wasser spürbar zu machen? Das Land muss den Kommunen mit finanziellem und betrieblichem Support bei der Umsetzung der 4. Reinigungsstufe unterstützen.  Im laufenden Unterhalt der 4. Klärstufe können Gelder aus der EU- Kommunalabwasserrichtlinie den Kommunen helfen. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit der EU-Kommunalabwasserrichtlinie ist schwer zu beantworten. Einerseits könnte es dahingehend zum Umdenken bei den Verursachern führen, die Suche nach leicht abbaubaren, umweltverträglicheren Endprodukten zu beschleunigen. Allerdings werden die Verursacher die Mehrkosten der Produkte an den Verbraucher weitergeben. Viele Medikamente werden derzeit im Ausland außerhalb der EU produziert. Wie geht die EU mit den importierten Arzneien um? Wir erleben jetzt schon Medikamentenumstellungen wegen Lieferengpässen. Laut Kläranlagenbetreiber ist diese Richtlinie noch nicht in nationales Recht übertragen worden. Es besteht noch ein großes Fragezeichen wie die Umsetzung erfolgen soll. Letztlich ist ein Umdenken bei den Verursachern und insbesondere auch bei den Verbrauchern – also uns allen – im Umgang mit dem Wasser nötig. (DEKOM/UfS/Speyer-Kurier, 26.02.2024/22.04.2024) Ganzer Artikel hier…

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Das erste private Allgemeinkrankenhaus in Sarajevo öffnete am 6. April offiziell seine Türen für Patienten. Das ASA Hospital stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Bosnien und Herzegowina dar und unterstreicht das große Engagement der Hastor-Stiftung für die Wohlstands- und Gesellschaftsentwicklung in BIH. Die vor zwei Jahrzehnten ins Leben gerufene Hastor-Stiftung fördert u. a. zukunftweisende Bildungs- und Wissenschaftsprojekte, um jungen Menschen und Talenten mehr Möglichkeiten zu bieten sich und ihre Ideen in BiH zu verwirklichen. Das ASA Hospital stellt einen weiteren Schritt zur Verwirklichung dieser Mission dar. Das neue Hospital in der Hauptstadt Sarajevo hält mehr als zehn medizinische Fachbereiche vor und verfügt über rund 200 Betten. Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Realisiert wurde das Projekt von der bosnisch-herzegowinischen ASA-Group gemeinsam mit namhaften europäischen Partnern wie der Internationalen Medizinischen Universität Wien (IMUV).  „Der Antrieb und die Idee hinter der Gründung des ASA Hospital sind das Ergebnis einer langfristigen Strategie zur Entwicklung von Gesundheitsaktivitäten innerhalb der ASA-Gruppe, die darauf abzielt, die Gesundheitsversorgung für alle unsere Bürger zu verbessern und die Kapazitäten des gesamten Gesundheitssystems von Bosnien und Herzegowina zu stärken. Mit diesem Ziel vor Augen wurde ASA Medical gegründet, das alle unsere Gesundheitseinrichtungen in einer Untergruppe vereinen wird, mit dem gemeinsamen Ziel, die Kapazitäten des Gesundheitssystems von Bosnien-Herzegowina zu stärken und zu stärken und so unser Engagement für Investitionen in den Wohlstand und Fortschritt des Gesundheitssystems weiter zu demonstrieren der gesamten Gesellschaft“, betonte Prof. Dr. Rasim Jusufovic, Vorstandsvorsitzender des ASA Hospital. Mit einem erstklassigen Expertenteam mit langjähriger Erfahrung und einer strategischen Partnerschaft mit der Medizinischen Universität Wien International und dem AKH Wien bietet dieses Krankenhaus hohe Standards in der Leistungserbringung sowie Zugang zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Entwicklung gemeinsamer wissenschaftlicher Forschungsprojekte. Nicht zuletzt tragen Gemeinschaftsprojekte mit europäischen Partnern in der Größenordnung des ASA – Hospitals dem – in Hinblick auf einen möglichen EU-Beitritt – notwendigen Reformprozess Bosnien-Herzegowinas in vielerlei Hinsicht Rechnung. Sie erfordern enge Verzahnungen mit Unternehmen und Institutionen aus der EU und schaffen dadurch nicht zuletzt ein sicheres und attraktives Umfeld für ausländische Direktinvestitionen. Das ASA-Hospital in Sarajevo ist beispielhaft für die Aufbruchstimmung und hohe Dynamik, die der EU-Beitrittsprozess in Bosnien und Herzegowina entfacht – nicht nur im Gesundheitssektor, sondern auch in anderen Bereichen, wie der Energiewirtschaft. Über die Integration in die EU herrscht in Bosnien-Herzegowina breiter politischer Konsens – auch die Öffentlichkeit befürwortet mehrheitlich den Beitritt des Landes in die Gemeinschaft. Ende März wurde BiH offiziell der Status als EU-Beitrittskandidat zuerkannt und gleichsam weitere Reformschritte angemahnt. (ASA Bolinca, 10.04.2024) Ganzer Artikel hier…  Mehr Infos zum ASA Hospital hier…

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Während in anderen Wirtschaftszweigen Tausende von Arbeitsplätzen abgebaut werden, kämpft der Energiesektor verzweifelt um qualifiziertes Personal. Eine aktuelle Analyse von LinkedIn enthüllt, dass es sowohl in Deutschland als auch weltweit an qualifizierten Fachkräften mangelt, um die vereinbarten Klimaziele zu verwirklichen. Inmitten der Energiekrise gewinnt der Ausbau erneuerbarer Energien zunehmend an Bedeutung. Doch stellt sich die Frage, ob ausreichend Fachkräfte dafür verfügbar sind. Um die Ziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bereich Wind- und Solarenergie bis zum Jahr 2030 zu erreichen und einen beschleunigten Ausbau dieser Energiequellen voranzutreiben, ist es unerlässlich, auch die Anzahl der qualifizierten Fachkräfte in diesen Bereichen zu erhöhen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren, die den hohen Anforderungen gerecht werden können. Dies kann zu Verzögerungen bei Projekten und höheren Kosten führen. Der Fachkräftemangel führt teilweise dazu, dass entscheidende Projekte nicht umgesetzt werden können, was wiederum die Fortschritte in Richtung Energiewende beeinträchtigen könnte. „Die Auswertung unserer Daten zeigt, dass weltweit und in allen Branchen grüne Fachkräfte fehlen. Unternehmen schaffen zwar zunehmend grüne Arbeitsplätze, aber es gibt schlicht nicht genügend qualifizierte Fachkräfte, um diese Stellen zu besetzen und unseren Bedarf langfristig zu decken. Unsere Daten zeigen zwar, dass LinkedIn Mitglieder ihren Profilen zunehmend grüne Kompetenzen hinzufügen, aber dies geschieht nicht schnell genug. Damit wir unsere Klimaziele erreichen können, müssen klimapolitische Maßnahmen von umfassenden Schulungs- und Ausbildungsprogrammen begleitet werden, die von Unternehmen aktiv gefördert werden“, kommentiert Barbara Wittmann, Country Managerin bei LinkedIn DACH Ergebnisse der Untersuchung. Grundsätzlich weist Deutschland im Bereich grüner Fachkräfte eine solide Basis auf: Mit einem Anteil von 16,8 % aller Berufstätigen gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Anteilen an grünen Talenten – nur Österreich (17,6 %) weist einen höheren Anteil auf. Dennoch ist der Anteil der grünen Talente in Deutschland in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt nur um 5,0 % pro Jahr gestiegen. Im Vergleich dazu verzeichneten andere Länder wie Frankreich (7,4 %), das Vereinigte Königreich (5,7 %) oder die USA (5,4 %) einen etwas stärkeren Anstieg. Das bedeutet, dass, obwohl der Anteil grüner Talente weltweit kontinuierlich wächst, dieser Fortschritt nicht schnell genug erfolgt, um der steigenden Nachfrage der grünen Wirtschaft gerecht zu werden. Gleichzeitig verdeutlichen Daten von LinkedIn, dass es in der grünen Wirtschaft nicht nur an qualifizierten Fachkräften mangelt, sondern auch eine Unterrepräsentation von Frauen im sogenannten grünen Talentpool besteht. Weltweit machen Frauen lediglich ein Drittel (33 %) der grünen Talente aus, wobei der Frauenanteil in Deutschland mit 25 % sogar noch geringer ist. Im Gesamten verfügt in Deutschland nur etwa jede achte Frau (12,3 %) unter allen Arbeitnehmern über grüne Fähigkeiten oder Berufserfahrung, verglichen mit gut einem Fünftel der Männer (21,8 %). Mit einem Unterschied von 9,5 Prozentpunkten ist der grüne Gender Gap in Deutschland nicht nur der größte (gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 8,4 %), sondern wächst auch besonders schnell. Seit 2016 ist der grüne Gender Gap in Deutschland um 2,9 Prozentpunkte gestiegen, verglichen mit einem Wachstum von 2,7 Prozentpunkten in Frankreich und 1,4 Prozentpunkten im Vereinigten Königreich. Die Kluft zwischen den Geschlechtern in Führungspositionen sei dieser Untersuchung zufolge sogar noch ausgeprägter – es bildet sich eine sogenannte „Green Ceiling“. In den Erneuerbaren Energien, einer der Branchen, die die grüne Transformation maßgeblich vorantreiben, liegt der Frauenanteil in Führungspositionen weltweit bei 25 %, im Vergleich zu 31 % in anderen Branchen. Deutschland hinkt mit einem Frauenanteil von 18 % in Führungspositionen im Bereich Erneuerbare Energien deutlich hinter dem weltweiten Durchschnitt zurück. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Bereich erneuerbare Energien liegt in Frankreich bei 33 %, im Vereinigten Königreich bei 22 % und in den USA bei 25 %.  „Die grüne Wirtschaft bietet bereits jetzt und langfristig sehr gute Karrierechancen, an denen auch Frauen und andere marginalisierte Gruppen auf dem Arbeitsmarkt teilhaben sollten. Um die Green Ceiling einzureißen und zu verhindern, dass der Gender Gap langfristig gesamtgesellschaftlich wieder stärker wächst, müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dringend Barrieren abbauen und allen Arbeitnehmer*innen Zugang zur grünen Wirtschaft und zu grünen Jobs ermöglichen”, sagte die Expertin. Eine immer bedeutendere Rolle bei der Erhöhung des Frauenanteils in den Unternehmensführungen kommt Headhuntern und Personalberatungsfirmen zu – und in allen Branchen und Bereichen in denen Frauen immer noch unterrepräsentiert sind. Dazu zählt zweifellos die Energiewirtschaft. Die weitaus überwiegende Zahl der Stadtwerke und kommunaler Versorgungsunternehmen sind hierzulande noch fest in Männerhand, weiß Jonathan Lichter, Geschäftsführer der auf die Personalberatung im Energiesektor spezialisierten Callidus Energie: „Vorstände in EVU sind häufig Ingenieure und das Studium der Ingenieurswissenschaften ist nach wie vor männerdominiert – gerade in der Elektrotechnik, auch wenn sich da ein bisschen was tut.“ Bei Callidus Energie legen wir deshalb ein besonderes Augenmerk darauf, Frauen für Führungspositionen im Bereich der Energiewirtschaft zu gewinnen, so Lichter weiter: „Wir sind mittendrin in einer gigantischen Transformation, die nicht zuletzt auch tief in die Unternehmenskultur hineinwirkt. Da geht es um Themen wie Hierarchieabbau, Offenheit für Innovationen und Empathie, um Talente zu entwickeln. Das sind alles sind alles Themen, die gerade Frauen sehr gut voranbringen können. Sowohl unterschiedliche Studien, als auch unsere Erfahrungen aus der Vermittlungspraxis belegen eindeutig, dass Unternehmen nachhaltig erfolgreicher sind, wenn mehr Frauen Führungsverantwortung innehaben und so den Ausbau von Infrastruktur und Geschäft maßgeblich prägen. So können weibliche Führungskräfte den Abbau starrer Hierarchien fördern und gleichzeitig die intrinsische Motivation der Mitarbeiterinnen wie Mitarbeiter entfachen.“ Mit anderen Worten: Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, der nicht allein in der Verantwortung der Regierungen liegt, die Förderung von Ausbildung, Umschulung und Weiterbildungen zu intensivieren. Auch Unternehmen und Arbeitnehmer sind aufgefordert, aktiv zu werden. Unternehmen sollten genau evaluieren, welche grünen Fähigkeiten sie für die Realisierung ihrer Klimaziele benötigen, und potenzielle Qualifikationslücken durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen sowie kompetenzbasiertes Recruiting gezielt schließen. (Ingenieur/DEKOM, 11.02.2024/22.04.2024) Ganzer Artikel hier…

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Deutschland verliert durch die globale Erwärmung jedes Jahr etwa 2,5 Kubikkilometer Wasser. Das geht aus dem neuen Monitoringbericht zur „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ hervor, den Umweltbundesamt (UBA) und Bundesumweltministerium Ende November vorgestellt haben. Hochgerechnet auf 20 Jahre entspricht das der Wassermenge im Bodensee. Die Ressource Wasser wird auch in unseren Breiten zunehmend knapp. Nachhaltiges Wassermanagement und Wassersparsamkeit werden immer wichtiger. Umso dramatischer erscheinen die enormen Trinkwasserverluste von 1,3 Milliarden Litern, die hierzulande tagtäglich durch marode Leitungen und kaputte Rohre ungenutzt im Erdreich versickern. Darüber haben wir uns mit Carsten Schweneker, CEO der auf Infrastrukturtechnologie, Logistik- und Smartcity – Lösungen spezialisierten EBERO AG, unterhalten. Im zweiten Teil unseres Interviews erklärt Schweneker, welche Maßnahmen jetzt von Nöten sind und was zuerst getan werden sollte.

Was muss eine Kommune jetzt machen, um die Trinkwasserversorgung in den Griff bekommen?

Carsten Schweneker: Aus meiner Sicht sind zunächst zwei Dinge wichtig. Erstens muss der Frage nachgegangen werden, wo die Verluste entstehen. Das ist nicht so einfach wie es klingt.  Dafür benötigt man Sensoriken und Analysegeräte. Wir haben diese Instrumente auch im Programm aber sie werden sehr wenig nachgefragt.

Woran liegt das?

Carsten Schweneker: Man muss sehen, dass Wasserknappheit hierzulande bislang kein nennenswertes Problem war. In anderen Ländern rund um den Erdball sieht das deutlich anderes aus. Südeuropäische Länder etwa, die ohnehin über wenig Wasser verfügen, haben längst permanente Monitorings etabliert. Wo Wasser knapp ist, werden Wasserverluste restriktiver beobachtet und analysiert. Defekte Leitungen werden schnell instandgesetzt – oder wo notwendig durch neue ersetzt.

Also mehr Transparenz?

Carsten Schweneker: Es gibt Leitungen – etwa in Köln – die sind zum Teil weit über 100 Jahre alt und immer noch dicht und funktionstüchtig. Da besteht dann tatsächlich kein Grund die auszuwechseln. Aber auch das weiß man natürlich nur, wenn man Kenntnis über den aktuellen Zustand des Leitungsnetzes hat. Aufschluss darüber erhält man eben nur durch regelmäßiges Monitoring.

Laut Umweltbundesamt ist der relative Wasserverlust in Deutschland im weltweiten Vergleich am größten und schnellsten…

Carsten Schweneker: Ein ganz wichtiger Punkt, der die Frage nach dem künftigen Wasserbedarf und der künftig verfügbaren Wassermenge aufwirft. Hier wird es schon in naher Zukunft erhebliche Verwerfungen geben. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) geht davon aus, dass die klimatischen Bedingungen in der Region Unterweser in 30 Jahren denen der Stadt Toulouse in Südfrankreich ähneln.

Welche Maßnahmen macht das erforderlich?

Carsten Schweneker: Der OOWV baut dort tatsächlich Transportleitungen in neue Brunnen. Einfach vor dem Hintergrund, dass es das heute noch zur Verfügung stehende Wasser in dieser Region in Zukunft nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden sein wird.  Deshalb werden heute schon neue Quellen erschlossen, aus denen das Wasser dann über längere Distanzen dorthin transportiert werden kann, wo es gebraucht wird.

Werden Ressourcen knapp, ist Sparsamkeit von Nöten…

Carsten Schweneker: In der Tat liegt in Einsparungen natürlich ein weiterer wichtiger Hebel. Nicht für alle Anwendungsfälle wird Trinkwasser benötigt. Man kann sehr wohl Regenwasser nehmen, um zu duschen und man kann Regenwasser nehmen, um die Toilettenspülung zu betreiben, den Garten zu bewässern und das Auto zu waschen usw. Für solcherlei Nutzungen braucht es schlicht kein Trinkwasser. Das lässt sich prima über den Preis steuern. Höhere Preise für teureres Trinkwasser lassen sich durch sparsame Nutzung kompensieren.

Das gilt nicht nur für die einzelnen Haushalte, sondern z. B. auch für die Bewässerung öffentlicher Grünanlagen und Bäume.

Carsten Schweneker: Letztere spenden Schatten und sorgen für ein gutes Mikroklima in den Innenstädten. Allerdings stellt die Bewässerung während Hitzeperioden eine Herausforderung dar. Hier gibt es eine Vielzahl technologsicher Möglichkeiten – z. B. automatische Tröpfchenbewässerung – die gegenüber der herkömmlichen Bewässerung mit Gießwägen, Stativregnern oder dem Schlauch, erhebliches Einsparpotenzial haben.

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Marode Leitungen, kaputte Rohre, veraltete Versorgungsnetze: Täglich versickern in Deutschland etwa 1,3 Milliarden Liter Trinkwasser ungenutzt im Boden. Angesichts zunehmender Dürreperioden auch in unseren Breitengraden und den damit einhergehenden allsommerlichen Wassersparapellen vieler Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – eigentlich nur schwer nachvollziehbar.  Dazu, wie es so weit kommen konnte, was jetzt dringend getan werden muss und wie Kommunen künftig nachhaltiger mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen können, haben wir ein zweiteiliges Interview mit Carsten Schweneker, CEO der auf Infrastrukturtechnologie, Logistik- und Smartcity – Lösungen spezialisierten EBERO AG, geführt.

Herr Schweneker, jeden Tag versickert hierzulande Trinkwasser in einer Menge mit der fünf Millionen Haushalte versorgt werden könnten. Das klingt nach enormen Verlusten. Hat das bisher niemand gemerkt?

Vor dem Hintergrund, dass Deutschland immer ein sehr wasserreiches Land war hat das im Grunde genommen nie jemanden groß interessiert. Die Verbraucher nicht, weil die Wasserpreise bislang eher moderat und bezahlbar waren und die Entscheidungsträger in den Kommunen nicht, weil die Sanierung des Trinkwassersystems einfach sehr teuer ist und es ja auch ohne weiterhin funktioniert. Letztlich hat ja nie jemand gesagt, ich kriege kein Wasser.

Im Sommer wird Wasser zunehmend knapp – da hat sich offenbar etwas verändert in den letzten Jahren?

Ja, das ändert sich ja gerade massiv durch die Klimaveränderung und die damit einhergehende Verschiebung des Regenaufkommens. Auf lange Trockenphasen folgen Starkregenereignisse. Das viele Wasser in den Niederschlagsphasen können wir gar nicht halten, wobei das auch Teil der Lösung wäre. Stattdessen muss das Wasser weggeleitet werden. Dafür braucht es auch Pumpen. Ein wichtiger Punkt, der mir in der öffentlichen Diskussion häufig zu kurz kommt.

Inwiefern?

Ohne Pumpen funktionieren Wasserleitungen nicht. Hinter jedem Liter Wasser der in einen Haushalt fließt steht eine Pumpleistung und damit ein Energieverbrauch in nicht unerheblichem Maße. Wenn ich das Wasser einfach verrieseln lasse laufen meine Pumpen für verlorenes Wasser. Das ist dann doppelt umweltschädigend. Zum einen ist das wertvolle Wasser verloren und zum anderen habe ich enormen Energieverbrauch für null Leistung.

Sie haben eingangs schon mal die Entscheidungsträger in den Kommunen angesprochen. Wer ist denn überhaupt für die Trinkwasserversorgungsnetze in Deutschland zuständig?

Die Wasserversorgungsnetze und die Aufsicht darüber sind in kommunaler Hand. Die Kommunen haben im Rahmen der Daseinsvorsorge die Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung Wasser erhält. Wie sie das löst ist ihr weitgehend selbst überlassen. Sie kann die Wasserversorgung über ein Stadtwerk lösen, sie kann einen Wasserversorgungsverband gründen oder sich einem solchen Verband anschließen. Gelder für Instandhaltung und Ertüchtigung der Wasserleitungen müssen natürlich die Kommunalpolitiker bewilligen und bereitstellen. Sie entscheiden am Ende auch über die Höhe des Wassergeldes – und da beginnt dann eigentlich auch immer schon die Problematik.

Warum?

Ich kenne wenig Politiker, die sich trauen die Gebühren für Wasser zu erhöhen. Entgelterhöhungen sind unpopulär und kommen bei den Wählern selten gut an. Politiker suggerieren der Bevölkerung lieber, dass sie die Preise im Griff haben. Wenn aber Investitionen in die Versorgungsnetze dauerhaft ausbleiben, kommt es eben zu Schäden und Wasserverlusten in den enormen Ausmaßen, über die wir hier gerade reden. Insofern müssen Wasserverbände und Versorgungsunternehmen in die Lage versetzt werden so zu wirtschaften, dass sie auch investieren können.

Also höhere Gebühren…?

Will man die maroden Leitungen wieder auf Vordermann bringen, wird man nicht umhinkommen, die auch die Wassergelder auf den Prüfstand zu stellen und ggf. zu erhöhen. Wobei man sich hier im marginalen Bereich bewegt. Die Rede ist von vielleicht zwei, drei Cent pro Kubikmeter Wasser, die dafür schon ausreichen würden.

Welche konkreten Maßnahmen Kommunen und Wasserverbände jetzt ergreifen und umsetzen müssen, welche Technologien und Verfahren dafür zur Verfügung stehen und wie der Wasserbedarf der Gegenwart gedeckt werden kann, ohne den Wasserbedarf künftiger Generationen zu gefährden – erfahren Sie im zweiten Teil unseres Interviews mit EBERO AG – CEO Carsten Schweneker in der nächsten Ausgabe des DEKOM Anfang Dezember.  (DEKOM, 20.11.2023) Mehr Infos hier…

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