NRW-Kommunalwahlen: CDU bleibt stärkste Kraft, höhere Wahlbeteiligung, AfD legt deutlich zu

Nordrhein-Westfalen hat gewählt – und die Kommunalwahlen am 14. September 2025 gelten als deutlicher Stimmungstest. Nach dem vorläufigen Ergebnis behauptet sich die CDU trotz leichter Verluste als stärkste Kraft. Sie erreichte landesweit 33,3 Prozent und bleibt damit auch auf kommunaler Ebene klar vor der SPD, die mit 22,1 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei Kommunalwahlen in NRW einfuhr. Beide Volksparteien liegen damit zwar über ihren derzeitigen bundesweiten Umfragewerten, müssen die Resultate aber als Warnsignal werten.

Die Grünen verloren deutlich und fielen auf 13,5 Prozent, die AfD konnte ihren Stimmenanteil fast verdoppeln und kam auf 14,5 Prozent. Damit liegt sie vielerorts in Stichwahlen um Bürgermeister- und Landratsposten. Die FDP landete bei 3,7 Prozent, die Linke verbesserte sich leicht auf 5,6 Prozent. Auffällig ist die deutlich gestiegene Wahlbeteiligung: Mit 56,8 Prozent wurde der beste Wert seit 1994 erreicht. Rund 13,7 Millionen Menschen waren in NRW wahlberechtigt, vielerorts griffen sie verstärkt zur Briefwahl.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland standen rund 20.000 Mandate und kommunale Spitzenämter zur Wahl. Besonders in den Großstädten – darunter Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Bonn – kommt es in zwei Wochen zu Stichwahlen um die Oberbürgermeisterämter. Insgesamt werden am 28. September 147 Stichwahlen erwartet, deutlich mehr als noch vor fünf Jahren.

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wertete das Ergebnis als Bestätigung, warnte jedoch vor wachsendem Zuspruch für die AfD. SPD-Vertreter zeigten sich enttäuscht, betonten aber, ein „Desaster“ sei ausgeblieben. Grünen-Bundeschef Felix Banaszak sprach von einer fundamentalen Verschiebung der politischen Lage, während die AfD die Wahl als ihren größten Erfolg auf kommunaler Ebene in NRW feierte.

Die Kommunalwahlen 2025 sind nicht nur politischer Stimmungstest, sondern auch eine organisatorische Bewährungsprobe für die Kommunen. Neben der Vielzahl an Wahlgängen und parallelen Abstimmungen standen Fragen der digitalen Infrastruktur, Datensicherheit und Ergebnisübermittlung im Fokus. Technische Probleme bei der Ergebnisübertragung haben erneut gezeigt, wie wichtig moderne, belastbare Wahl-IT ist – eine Herausforderung, die Verwaltungen und kommunale IT-Dienstleister gleichermaßen betrifft und die in den kommenden Jahren noch stärker in den Mittelpunkt rücken dürfte. (DEKOM/Landeswahlleiterin-NRW, 15.09.2025) Mehr Infos hier…

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