Pendeln bleibt Normalfall – Großstädte ziehen weiter an

Immer mehr Beschäftigte in Deutschland arbeiten außerhalb ihres Wohnorts. Laut einer aktuellen Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) pendelten Mitte 2024 rund 20,6 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über Gemeindegrenzen hinweg – das entspricht rund 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Vor allem die großen Städte ziehen weiter Menschen aus dem Umland an. München bleibt mit Abstand das wichtigste Ziel für Berufspendlerinnen und -pendler, gefolgt von Frankfurt am Main, Berlin, Hamburg und Köln. Besonders stark stiegen die Zahlen zuletzt in Köln, Frankfurt und Berlin. „Rund 42 Prozent der Beschäftigten arbeiten inzwischen in Großstädten. Diese üben als Arbeitsmarktzentren eine enorme Anziehungskraft aus“, sagt BBSR-Experte Thomas Pütz. Das habe spürbare Folgen für Verkehr, Umwelt und Lebensqualität – insbesondere in den Verdichtungsräumen. Während die Zahl der Pendelnden in den Ballungsräumen wächst, legen Beschäftigte in ländlichen Regionen oft deutlich längere Wege zurück. Besonders hohe durchschnittliche Pendeldistanzen wurden in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Ludwigslust-Parchim und Altmarkkreis Salzwedel gemessen – jeweils über 27 Kilometer pro Strecke. Die Zahlen verdeutlichen, wie stark Wohnen, Arbeiten und Mobilität mittlerweile voneinander entkoppelt sind. Um die Belastungen durch den Pendelverkehr zu verringern, fordert das BBSR mehr Investitionen in öffentlichen Nahverkehr, sichere Radwege und Radschnellverbindungen sowie den Ausbau von Homeoffice- und Co-Working-Angeboten. Die Statistik beruht auf den Wohn- und Arbeitsorten aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zum Stichtag 30. Juni 2024. Erfasst werden keine tatsächlichen Pendelhäufigkeiten oder Verkehrsmittel, sondern strukturelle Pendelbeziehungen. Insgesamt weist die Erhebung rund 34,3 Millionen Beschäftigte aus. (BBSR, 10.10.2025) Ganzer Artikel hier…

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