DWA zur Bundestagswahl 2025 „Verantwortung für die Lebensgrundlagen übernehmen“
„Klima- und Umweltschutz sind von der bundespolitischen Agenda gestrichen. Ob Wahlplakate oder Kanzlerduelle, umweltpolitische Themen werden weder diskutiert noch werden Lösungen angeboten. Klimaschutz und Klimaanpassung dulden aber keinen Aufschub. Wir brauchen eine Gemeinschaftsaufgabe Klimaanpassung, um Deutschland klimasicher aufzustellen. Wasser spielt dabei eine Schlüsselrolle. Wir brauchen bundesweite verbindliche Regeln für eine Hochwasser- und Starkregenvorsorge, um Überflutungsschäden zu vermeiden oder mindestens deutlich zu vermindern. Und wir brauchen eine pragmatische Umsetzung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie, um unsere Gewässer bestmöglich und effizient vor Schadstoffeinleitungen zu schützen. Klima- und Umweltschutz sind keine zweitrangigen Themen, Klima- und Umweltschutz müssen im Fokus der Wahlentscheidung und im Fokus der folgenden Koalitionsgespräche stehen“, betont Dr. Lisa Broß, Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung. Die DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall fordert die Bundespolitik auf, Verantwortung für die Lebensgrundlagen zu übernehmen. Die wasserpolitischen Kernforderungen enthält das gleichnamige DWA-Positionspapier. Unterdessen forcieren viele Abwasserverbände bereits den in der EU – Kommunalabwasserrichtlinie für bestimmte Anlagen vorgesehenen Zubau einer vierten Reinigungsstufe. Weit vorne ist hier der im Rheinland ansässige Erftverband, der vier seiner 29 Anlagen bereits mit einer vierten Klärstufe versehen hat. Welche Verfahren sich unter welchen Voraussetzungen für eine zusätzliche Reinigungsstufe am besten eignen, wird zurzeit in verschiedenen Pilotprojekten erprobt. Dabei kommen bewährte Technologien ebenso zum Tragen, wie vollkommen neuartige. Ganz bemerkenswerte Ergebnisse erzielt in diesem Zusammenhang vor allem auch das Kerpener Startup BOLLBRANIC mit keramischen High-End Silizium Carbid Membranen – eine Technologie, die weltweit nur sehr wenige Unternehmen beherrschen. Die ursprünglich zur Rauchgasentschwefelung von Schiffen entwickelten Membranen eignen sich aufgrund ihrer Eigenschaften auch hervorragend für die Abwasseraufbereitung. Sie sind robust, chemisch inert, beständig gegen Säuren und Laugen und können mehrfach regeneriert werden. Wenn man Polymermembranen und Silizium Carbid Membranen im Vergleich anschaut – bieten letztere in Hinblick auf die 4. Reinigungsstufe tatsächlich eine Reihe von Vorteilen, so Entwicklerin und BOLLBRANIC-Geschäftsführerin Celina Brammer: „Durch die höhere Fluxleistung – also den besseren Durchfluss – braucht man bei Silizium Carbid Membranen entsprechend weniger Filterfläche, wodurch die zusätzliche Reinigungsstufe effizienter und kostengünstiger realisierbar ist. Im Vergleich zu anderen Membranen weisen Silizium Carbid Membranen zudem eine sehr geringe Faulneigung sowie gewisse Abstoßungseffekte gegenüber Fetten, Ölen und anderen anhaftenden Verschmutzungen auf. Geringere Betriebskosten entlasten Kommunen und Gebührenzahler dauerhaft. Insofern ist unser Verfahren gerade auch für den Zubau einer vierten Klärstufe hochgeeignet.“ (DWA/DEKOM, 17.02.2025) Ganze DWA-Meldung hier…