Mittwoch, April 2, 2025
Newsletter Ausgabe: 24. März 2025

Am 25. Und 26. September dreht sich in Marktheidenfeld alles um unsere wichtigste Ressource. Mehr als 100 Aussteller präsentieren im Rahmen der 12. Nordbayerischen Trinkwassertagung ihre Produkt- und Dienstleistungspalette speziell für den Trinkwasserbereich. Die Nordbayerische Trinkwassertagung ist Treffpunkt für Verantwortliche aus den Kommunen, Wasserwerken und Versorgungsunternehmen auf der einen – sowie Experten von Industrie, Ingenieurbüros, Fachbehörden, Gesundheitsämtern und Wissenschaft auf der anderen Seite.  Zudem richtet sich die Tagung explizit auch an Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten. Zu den Ausstellern zählt der renommierte Infrastrukturausstatter EBERO FAB. Als Partner der 12. Nordbayerischen Trinkwassertagung gewährt EBERO FAB den Kongressbesuchern einen Einblick in sein umfassendes Portfolio qualitativ besonders hochwertiger Produkte und Leistungen für Trinkwasserversorgung, einwandfreie Wasserqualität und die Sicherung der kritischen Infrastruktur. In Marktheidenfeld zeigt EBERO FAB Innovationen wie Enabling Smart Grids für smarte Trinkwasserleitungen.  Die von 3S Antriebe GmbH entwickelte Lösung für Automation und Fernbetätigung von Armaturen gewährleistet jederzeit die Versorgungssicherheit und Versorgungsstabilität und trägt im Havarie- oder Kontaminationsfall zum Schutz kritischer Infrastrukturen bei. Permanentes Monitoring gibt zu jedem Zeitpunkt Aufschluss über den aktuellen Zustand der Netze – was zu einer erheblichen Verbesserung der betrieblichen Effizienz führt. Die Netze können mit Sensorik versehen, energieautark betrieben und dezentral gesteuert werden. Erhebliche Eisparpotenziale birgt auch eine weitere von EBERO FAB auf der Trinkwassertagung präsentierte Lösung für einen unterbrechungsfreien Armaturenwechsel. Mit ArmEx Solutions können Armaturen binnen Sekunden, unterbrechungsfrei gewechselt und so bis zu 10.000 Liter Trinkwasser eingespart werden. Die personal- und zeitaufwändige Information der Anwohner sowie die langwierige Baustellensicherung entfallen mit ArmEx Solutions ebenso, wie Nacht- und Sonderschichten der Installateure.  Sie finden EBERO FAB auf der diesjährigen 12. Nordbayerischen Wassertagung an Stand A23. (DEKOM, 13.09.2024) Mehr Infos und Besucheranmeldung zur 12. Nordbayerischen Trinkwassertagung hier…  

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Beim Herbstempfang von VITAKO, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-
Dienstleister, im Haus der Bundespressekonferenz stand das Thema „KI in der Verwaltung: Governance, Rahmenbedingungen und gemeinsame Potentiale“ im Mittelpunkt des politischen Abends. Vertreter aus Politik und Verwaltung tauschten sich intensiv zu diesem zukunftsweisenden Thema aus. Als Keynote-Speaker präsentierte MdB Parsa Marvi (SPD) als Mitglied im Digital- und Finanzausschuss, relevante Einblicke in die nationale Umsetzung des AI Acts. In seinem Impuls stimmte er den Vorschlägen von BMWK und BMJ (federführend) im gemeinsamen
Thesenpapier zur Governance-Struktur für die Umsetzung des EU AI-Acts zu. Im Rahmen Fachkonferenz im Vorfeld des diesjährigen Herbstempfangs haben die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement, KGSt und die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, VITAKO erstmals die gemeinsam entwickelte KI-Leitlinie vorgestellt. Diese innovative Leitlinie soll eine praxisnahe Orientierung für den verantwortungsvollen Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Kommunalverwaltungen bieten. Das Papier wird auf der diesjährigen VITAKO-Fachkonferenz unter dem Motto „Praxisperspektive KI & Automatisierung in der kommunalen Verwaltung“ im Data Space Berlin veröffentlicht. Die Leitlinie „Generative KI in Kommunalverwaltungen – Guideline und praktische Anwendungsfälle für Large Language Modelle“ fokussiert sich auf die Integration von LLM-Tools in den kommunalen Verwaltungsalltag. KGSt und VITAKO sehen in der Nutzung von LLM-Tools im Arbeitsalltag positive Effekte: Mehr Effizienz in Verwaltungsprozessen, mehr Kreativität in der Entscheidungsfindung sowie mehr Inklusion für Bürgern und Mitarbeiter. Die positiven Effekte werden in der Leitlinie anhand von konkreten Use Cases und beispielhaften Promptings vorgestellt. Außerdem werden zentrale Rahmenbedingungen für einen verantwortungsvollen Einsatz von LLM-Tools in der Verwaltungspraxis aufgezeigt. Hier gibt die Leitlinie konkrete Empfehlungen zur organisationsinternen Regulierung – unter anderem in den Bereichen Datenschutz, Urheberrecht, Transparenzpflichten und Qualifizierung. „Die Guideline richtet sich insbesondere an Führungskräfte und Sachbearbeitende in Kommunalverwaltungen, die LLM-Tools in ihre Prozesse integrieren wollen. Sie dient als Kompass, um den Einsatz von KI im Verwaltungskontext strategisch und verantwortungsvoll zu gestalten.“ Katrin Giebel, Geschäftsstellenleiterin VITAKO „Die Nutzung von LLM-Tools bietet großes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Dienstleistungsqualität in unseren Verwaltungen“, sagt Anika Krellmann, Referentin (KGSt). „Um diese Potenziale zu heben, braucht es Experimentierräume. Mit unserer Guideline geben wir den Verwaltungen ein Werkzeug an die Hand, welches sie dabei unterstützt, Mitarbeitende zeitgemäß, sicher und verantwortungsvoll an LLM-Tools heranzuführen.“ (VITAKO, 11.09.2024) Ganzer Artikel hier…

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Sicher, schnell und zuverlässig. Und das auch noch kostengünstig – wenn es um die Digitalisierung geht, stehen gerade kommunale Unternehmen und Kommunen vor enormen Zielkonflikten. Wenn sie diese Ziele erreichen wollen, führt oft kein Weg vorbei an der Cloud. Die externen Dienstleister helfen nicht nur, Abläufe zu steuern, Rechnungen zu stellen oder die Kundinnen und Kunden zu informieren. Sie bieten auch die zunehmend knappen, dringend benötigen Fachkräfte für die Anpassung und Nutzung der Software. Und – künftig noch wichtiger – Schnittstellen für die Nutzung von „Künstlicher Intelligenz“ für die Verbesserung bestehender Leistungen oder die Entwicklung neuer Lösungen. Bereits jetzt machen die Ausgaben für die Cloud bei den meisten kommunalen Unternehmen zwischen 5 und 25 Prozent der IT-Ausgaben aus – mit steigender Tendenz. Die Kehrseite der Cloud sind jedoch wachsende Abhängigkeit und in der Folge wachsende Kosten Die Vertragsbedingungen sind in der Regel geheim, die Unternehmen dürfen sich nicht darüber austauschen. Und die Anbieter in der Regel in einer starken Position, Leistungen und Preise anzupassen. Mit erstaunlichen Konsequenzen: Mitunter führt schon der ein Wechsel von einem zu einem anderen Cloud-Anbieter zu höheren Preisen für Software-Pakete, die das Unternehmen bereits bezahlt hat und seit Jahren nutzt. Dieser unfaire „Lock-In“ lässt sich von einigen Anbietern durchsetzen, weil ein Wechsel von einem zum anderen Cloud-Anbieter sehr aufwändig wird, wenn die Migration einmal erfolgt ist. Und dieser Lock-in treibt die Kosten. Der französische Wissenschaftler Prof. Dr. Frédéric Jenny hat im Jahr 2023 privatwirtschaftliche Unternehmen ausführlich nach den Kosten der Cloud-Lösungen befragt. Ein zentrales Ergebnis: Allein der Wechsel von einem Cloud-Anbieter zum anderen erhöht die Ausgaben um bis zu 20 Prozent. Bis heute fehlen entsprechende Daten für den öffentlichen Sektor, vor allem für öffentliche Unternehmen. Dabei ist der Druck auf verlässliche Leistung und auf einen vernünftigen Umgang durch Eigentümer, Kunden und Medien noch einmal stärker. Diese Transparenz ist jedoch dringend nötig: Um einschätzen zu können, wie sich die eigenen Konditionen im Vergleich zu den Angeboten und Leistungen der Wettbewerber verhalten. Um echte Verhandlungen mit den Cloud-Providern möglich zu machen. Um die Kosten zu senken. Und um einen fairen Wettbewerb durchzusetzen, von dem alle Nutzer profitieren. Deshalb führt das „zentrum Nachhaltige Transformation“ an der Quadriga Hochschule die erste Umfrage zu den Bedingungen und Kosten von Cloud- Nutzungen der öffentlichen Unternehmen durch. Die Initiative wird unterstützt vom europäischen Verband für Cloud Dienstleister (CISPE). Die ersten Ergebnisse der laufenden Untersuchung geben bereits starke Hinweise auf Verbesserungsbedarf: Migration in die Cloud verursacht vielfach ungerechtfertigte Zusatzkosten. So können den öffentlichen Unternehmen bei einem Anbieterwechsel zu einer „Public Cloud“ bis zu 25% höhere Kosten entstehen. Zudem werden die Wahlmöglichkeiten der Kunden mitunter aktiv eingeschränkt. Aus den ersten Antworten geht hervor, dass Nutzungsmöglichkeiten von Software eingeschränkt sein können, wenn Software und Cloud nicht von einem einzigen Anbieter kommen. Auch setzen einige Software-Anbieter finanzielle Anreize durch Rabatte, zusätzlich zur Software auch die eigene Cloud-Infrastruktur zu nutzen. Diese Rabatte beeinflussen die Entscheidung für eine Cloud-Infrastruktur in einem gewissen Grad. Der Survey kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Transparenz zu erhöhen und die Verhandlungsposition öffentlicher Unternehmen gegenüber Cloud-Anbietern zu stärken.  In einer Vorstudie hat das zNT mit sechs der acht Mitglieder des 8KU, der größten kommunalen Energieversorgungsunternehmen in Deutschland, das Thema Bedingungen auf dem Cloud-Markt im April und Mai 2024 ausgelotet. Seit Mai 2024 läuft eine Befragung unter den Mitgliedsunternehmen des VKU sowie anderen öffentlichen Unternehmen in Deutschland. Unter folgendem Link können kommunale Unternehmen an der Umfrage teilnehmen: https://survey.lamapoll.de/240816_unfair_licensing_zNT (DEKOM/zNT, 02.09.2024) Ganzer Artikel hier…

Über das zNT (zentrum Nachhaltige Transformation)

Das zentrum Nachhaltige Transformation (zNT) an der Quadriga Hochschule Berlin ist Think Tank und Beratung. Seit 2022 entwickelt das zNT wissenschaftliche Interventionen, die sich mit der Lösung von Herausforderungen und Fragen beschäftigen, die die nachhaltige Transformation für Unternehmen und Politik mit sich bringen. Zudem ist zNT spezialisiert auf Strategie und Umsetzung von Stakeholder Management in Veränderungssituationen. Das zNT berät Unternehmen und Verbände dort, wo Lösungen mit messbaren Auswirkungen gebraucht werden. Mehr unter https://www.znt-berlin.com

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Der Senat der Wirtschaft Deutschland und die United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) vergeben erneut und bereits zum dritten Mal gemeinsam in enger Partnerschaft den SDG Award rund um die globalen Nachhaltigkeitsziele. Unternehmen, Städte, Initiativen, Projekte und Bildungsträger, die sich für die Sustainable Development Goals einsetzen, können sich ab sofort für den SDG Innovation Award ganz einfach hier bewerben. Bewerbungen können noch bis zum 30. September 2024 in drei Kategorien eingereicht werden:

  • Unternehmen
  • Städte, Gemeinden & Landkreise
  • Jugend & Bildung

Mit dem SDG Innovation Award zeichnen der Senat der Wirtschaft Deutschland und die United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) Pioniere und Vorreiter aus, die sich für die SDGs einsetzen und in Fortschritte in Bereichen wie Klima- und Umweltschutz, Energie, Innovation, Bildung und soziale Gerechtigkeit erzielen. Gesucht werden insbesondere Akteure, die die globalen Nachhaltigkeitsziele ganzheitlich verstehen. So liegt ein Fokus in der Kategorie „Unternehmen“ auf Bewerbern, die den Blick bei ihren Nachhaltigkeitsprojekten auch auf den globalen Süden richten. Der SDG Innovation Award zielt darauf ab, die Nachhaltigkeitsziele der UN zu fördern und vorbildliche Projekte einem breiten Publikum bekannt zu machen. Den Juryvorsitz hat der ehemalige Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn und ehemalige Präsident des internationalen Städtenetzwerks für Nachhaltigkeit ICLEI (Local Governments for Sustainability), Ashok Sridharan. Wie bereits im vergangenen Jahr wirkt Dr. Gerd Müller, Generaldirektor der UNIDO, in der Fachjury mit. Ebenso gehören Prof. Dr. Estelle Herlyn, Dieter Overath, Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg, Frithjof Finkbeiner, Max W. Römer, Prof. Dr. Jakob Rhyner, Prof. Dr. Thomas Heupel und Prof. Dr. Hendrik Müller der hochkarätigen Fachjury an. Die Preisverleihung findet am 7. Dezember 2024 im Rahmen des Jahres Convent des Senates der Wirtschaft in München statt. Alle Informationen finden Sie unter www.sdg-innovation.com. Bewerbungen können direkt und einfach im Bewerbungsportal eingereicht werden. Die Bewerbung steht allen frei. Gerne können Sie die Informationen zur Bewerbung und zum Award in Ihrem Umfeld und mit Interessierten teilen. (German-SDG-Award, 02.09.2024) Mehr Infos hier…

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Seit März 2024 ist klar: Bosnien und Herzegowina sind aus Sicht der EU-Kommission bereit für Verhandlungen über den Beitritt des Landes zur Europäischen Union. Der positive Bericht der EU-Kommission sendet ein klares Signal an die Menschen in Bosnien und Herzegowina: Die Europäische Union steht zu ihrem Versprechen, alle Staaten der Westbalkanregion in die EU aufzunehmen. Sie steht an der Seite der Bürgerinnen und Bürger, die sich von der EU-Integration Frieden und Stabilität, mehr Demokratie, eine verlässliche Justiz und die Überwindung von Korruption erhoffen. Im Rahmen der Beitrittsverhandlungen wird Bosnien und Herzegowina schrittweise tiefgreifende Reformen zur Stärkung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und auf vielen weiteren Gebieten durchführen müssen. Bis das Land eines Tages tatsächlich der EU beitreten kann, ist es noch ein weiter und anspruchsvoller Weg. Die offizielle Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen ist ein wichtiges Signal an die Menschen und die engagierte Zivilgesellschaft in Bosnien und Herzegowina. Sie sind der Motor für Reformen und für eine Zukunft ihres Landes in der Europäischen Union. Insbesondere den vorrangig auf zwischenmenschlichem und kulturellem Austausch basierenden Städtepartnerschaften kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Seit vielen Jahrzehnten unterhalten einige deutsche Kommunen regen Austausch auf unterschiedlichen Ebenen mit Städten in Bosnien-Herzegowina. Schon seit mehr als einem halben Jahrhundert besteht etwa die Partnerschaft zwischen den Städten Friedrichshafen und Sarajevo.  Darüber haben wir mit dem Ersten Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen Fabian Müller gesprochen.

Herr Müller, wie äußert sich die Partnerschaft zwischen Friedrichshafen und Sarajevo?

Fabian Müller: Die Städtepartnerschaft zwischen Friedrichshafen und Sarajevo besteht seit 1972. Was einst in wirtschaftlichen Beziehungen über die Firmen Famos und ZF seinen Anfang nahm, ist mittlerweile in freundschaftliche Verbindungen in vielen Lebensbereichen übergegangen. Von Begegnungen der beiden Gemeinderäte über den Schüleraustausch und sportliche Begegnungen bis hin zu Verbindungen im musikalischen und künstlerischen Sektor, um nur einige zu nennen. Die Partnerschaft zwischen Friedrichshafen und Sarajevo ist sehr eng und durch gegenseitige Wertschätzung geprägt.

Wie wird die Städtepartnerschaft gelebt?

Fabian Müller: Bereits seit Beginn der Städtepartnerschaft gibt es regelmäßige Besuch auf allen Ebenen, sowohl im administrativen Bereich als auch im zivilgesellschaftlichen Engagement. Die Schüleraustausche fanden, außer in den Kriegsjahren und während der Coronakrise, seit 1988 regelmäßig statt. 2023 gab es zwei Besuche jeweils in Friedrichshafen und in Sarajevo, um das 50-jährige Partnerschaftsjubiläum zu feiern. Dieses Jahr wird vom Verein Pro Sarajevo wieder eine Bürgerreise organisiert.

Auf welchen Ebenen findet der Austausch statt?

Fabian Müller: Zwischen der Firma ZF in Friedrichshafen und der Firma Famos in Sarajevo bestand schon seit Jahren eine enge und gute Zusammenarbeit. Auf dieser wirtschaftlichen Ebene gab es Kontakte, die schließlich zum Vorschlag seitens Sarajevos geführt haben, eine Städtepartnerschaft zu gründen. Zusätzlich zur Verbindung über den Städtepartnerschaftsverein Pro Sarajevo e. V. und den Austausch zwischen den Schulen gab und gibt es Verbindungen in zahlreichen weiteren Bereichen: Zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Volkshochschulen, der beiden Gemeinderäte, der Gewerkschaften und Parteien. Zwischen Sportvereinen im Bereich Fußball, Handball, Volleyball, Schwimmen, Kegeln und Radfahren sowie kulturellen Gruppen wie Harmonikaorchester, Kammerorchester, Folkloregruppen, Gesangsvereinen, Theatergruppen und der Musikschulen. Zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Messen, Brauereien, Automobilclubs, Tourist-Informationen, Wirtschaftskammern und weiterer Gebiete.

Sowohl Friedrichshafen als auch Sarajevo gelten als bedeutende Gesundheits- und

Klinikstandorte. Gibt es auch auf dieser Ebene Verbindungen?

Fabian Müller: Nach dem Ende des Krieges hat Friedrichshafen mit seiner Unterstützung beim gemeinsamen Wiederaufbau des Gesundheitszentrums „Omer Maslic“ im Bezirk Novo Sarajevo im Jahr 2000 ein beständiges und lebendiges Zeichen der Freundschaft gesetzt. Seitdem wird das Gesundheitszentrum weiterhin regelmäßig durch Spenden und fachlichen Austausch unterstützt.

Was können wir auf deutscher Seite – im Kontext Städtepartnerschaften – tun, um BIH bei den

geforderten Reformen zu unterstützen?

Fabian Müller: Wir als Partnerstadt stehen unseren Freunden bei Fragen rund um das Thema Demokratie gerne unterstützend zur Seite.

Wie profitiert die Stadt Friedrichshafen von der Partnerschaft mit Sarajevo?

Fabian Müller: Friedrichshafen profitiert u. a. stark durch die kulturellen Begegnungen. Bei den Besuchen der Schülerinnen und Schüler aus Friedrichshafen aber auch im Rahmen von Bürgerreisen, kann unsere Bürgerschaft in Sarajevo ein friedliches Zusammenleben der Religionen und eine große Gastfreundlichkeit erleben.

Warum lohnt es sich für deutsche Kommunen, Partnerschaften mit Städten in BIH einzugehen?

Fabian Müller: Das Engagement und die Verbindung nach Bosnien und Herzegowina ist wichtig für ein geeintes und

friedliches Europa.

Gibt es aus Ihrer Sicht Optimierungsbedarf, z. B. Unterstützung von Land und Bund oder

Unterstützung der Partnerschaftsaktivitäten auf bosnischer Seite?

Fabian Müller: Zur Förderung von Städtepartnerschaften sind Förderprogramme, die ohne große bürokratische Hürde genutzt werden können, immer hilfreich. (DEKOM, 02.09.2024) Mehr Infos hier…

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Deutschland macht beim Ausbau der Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge große Fortschritte – aber noch ist viel zu tun. Deswegen arbeitet der Bund gemeinsam mit den Ländern und Kommunen daran, den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur weiter zu beschleunigen. Elektromobilität spielt eine große Rolle für den klimaschonenden Verkehr. Dabei sind ausreichend Lademöglichkeiten eine wichtige Voraussetzung für mehr Vertrauen und Akzeptanz in E-Fahrzeuge. Die Bundesregierung hat deshalb angekündigt, den Ausbau einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur weiter voranzutreiben. Das Ziel: eine Million öffentliche Ladepunkte bis 2030. Mit dem Hochlauf der Ladeinfrastruktur steigt natürlich auch die Stromnachfrage für Ladevorgänge. Um Kapazitätsengpässe im Stromnetzbetrieb auszugleichen, greift seit dem 1. Januar 2024 eine neue gesetzliche Regelung – die so genannte netzdienliche Steuerung von Verbraucheinrichtungen gemäß § 14a im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Die netzdienliche Steuerung ermöglicht es Netzbetreibern, die Leistung von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen (z. B. Wallboxen mit mehr als 4,2 kW) in Ausnahmefällen temporär zu dimmen – eine Vorsichtsmaßnahme, um die Stabilität des Stromnetzes zu sichern. Die Regulierung ist an enge Voraussetzungen geknüpft. Eine Mindestleistung muss immer zur Verfügung stehen, so dass Wärmepumpen betrieben und Elektroautos weiter geladen werden können. Die jeweilige Notwendigkeit dieses Eingriffs muss sich aus objektiven Kriterien der Netzzustandsermittlung ableiten. Die Netzzustandsermittlung stellt die aktuelle Netzauslastung anhand von Echtzeit-Messwerten dar. Zu diesem Zweck ist eine zügige Digitalisierung der Niederspannungsnetze inklusive Erhebung von Echtzeit-Messwerten notwendig.  Eine ebenso effektive wie komfortable Lösung für Netzbetreiber und Energieversorger, die die netzdienliche Steuerung gemäß § 14a EnWG vollumfänglich ermöglicht, hat die Hürther POSID TECHNOLOGIES GmbH mit acharge DYLAMO entwickelt. Unabhängig davon welches Signal vom Versorger zur Verfügung gestellt wird, verarbeitet acharge DYLAMO über standardisierte Schnittstellen alle gängigen Protokolle. Mit acharge DYLAMO können temporäre Leistungsspitzen reguliert oder reduziert werden, ohne dass eine komplette Abschaltung erforderlich ist. (DEKOM, 03.09.2024) Mehr Infos hier…

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Im September soll die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie final verabschiedet werden. Durch die darin enthaltenen Anforderungen zur Reduzierung von Spurenstoffen werden in Deutschland bis zum Jahr 2045 Anlagen mit einer Ausbaugröße von mehr als 150.000 Einwohnerwerten (EW) zum Ausbau einer sogenannten vierten Reinigungsstufe verpflichtet. Weitere Anlagen müssen ertüchtigt werden, wenn sie zwischen 10.000 und 150.000 EW liegen und innerhalb noch zu definierender Risikogebiete einleiten. Vor diesem Hintergrund werden bereits überall in der Republik verschiedene Verfahren und Technologien für vierte Reinigungsstufe erprobt. Ganz bemerkenswerte Ergebnisse erzielt in diesem Zusammenhang vor allem auch das Kerpener Startup BOLLBRANIC mit keramischen High-End Silizium Carbid Membranen – eine Technologie, die weltweit nur sehr wenige Unternehmen beherrschen. Die ursprünglich zur Rauchgasentschwefelung von Schiffen entwickelten Membranen eignen sich aufgrund ihrer Eigenschaften auch hervorragend für die Abwasseraufbereitung. Sie sind robust, chemisch inert, beständig gegen Säuren und Laugen und können mehrfach regeneriert werden. Was es mit dem neuartigen Verfahren auf sich hat und warum es sich für die vierte Reinigungsstufe besonders eignet, erklärt BOLLBRANIC-Geschäftsführerin und Entwicklerin Celina Brammer im DEKOM Interview:

Frau Brammer, BOLLBRANIC entwickelt Filtrationsverfahren auf Basis keramischer Silizium Carbid Membranen. Warum setzt BOLLBRANIC auf diese innovative Technologie?

Celina Brammer: Das Thema Silizium Carbid ist im Zusammenhang mit Wasserfiltration tatsächlich eher neu und noch wenig bekannt. Standard und am weitesten verbreitet in der Membranfiltration und eben auch im Bereich der Wasseraufbereitung sind die sogenannten Polymermembrane – also Kunststoffe. Diese sind vom Durchfluss – der in der Membrantechnik auch als Flux bezeichnet wird, deutlich schlechter als keramische Membranen und haben den gravierenden Nachteil, dass durch den Verschleiß und Degeneration der Polymermembranen Mikroplastik entsteht. Um dies zu vermeiden, setzen wir auf keramische Membranen aus Silizium Carbid – unser Weg ist nachhaltiger und umweltschonender.

Für welche Art Kläranlagen eignet sich ihr Verfahren? Gibt es irgendwelche besonderen Voraussetzungen – etwa Höchst- oder Mindestgrößen der Anlagen?

Celina Brammer: Tatsächlich gibt es hier keine wirklichen Einschränkungen. Grundsätzlich sind die SiC- Membranen für Abwasseranwendungen eine gute Wahl. Natürlich muss man sich auch immer den konkreten Anwendungsfall ansehen – das kann man gut mit unseren Pilotanlagen machen – da zeigt sich relativ schnell, ob sich das Verfahren eben auch unter den jeweiligen Gegebenheiten im konkreten Szenario vor Ort eignet und kann entsprechend auch den Nachweis führen, dass es funktioniert.  

  
Viele Kommunen beschäftigt heute schon der in der EU-Kommunalabwasserrichtlinie vorgesehene Zubau einer vierten Reinigungsstufe auf ihren Kläranlagen. Das kostet viel Geld und erfordert planerischen Aufwand. Ist ihr Verfahren auch für die vierte Reinigungsstufe geeignet?

Celina Brammer: Wenn man Polymermembranen und Silizium Carbid Membranen im Vergleich anschaut – bieten letztere in Hinblick auf die 4. Reinigungsstufe tatsächlich eine Reihe von Vorteilen. Durch die höhere Fluxleistung – also den besseren Durchfluss – braucht man bei Silizium Carbid Membranen entsprechend weniger Filterfläche, wodurch die zusätzliche Reinigungsstufe effizienter und kostengünstiger realisierbar ist. Im Vergleich zu anderen Membranen weisen Silizium Carbid Membranen zudem eine sehr geringe Faulneigung sowie gewisse Abstoßungseffekte gegenüber Fetten, Ölen und anderen anhaftenden Verschmutzungen auf. Geringere Betriebskosten entlasten Kommunen und Gebührenzahler dauerhaft. Insofern ist unser Verfahren gerade auch für den Zubau einer vierten Klärstufe hochgeeignet. 

Vielen Dank!

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Batteriespeicher sind eine Schlüsseltechnologie für den Umbau des Energiesystems. Sie sind essenziell für die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien und die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Und sie ermöglichen es, überschüssige Energie aus dem Stromnetz aufzunehmen und bei Bedarf wieder einzuspeisen. Durch die Zwischenspeicherung helfen sie, Schwankungen im Stromnetz auszugleichen und die Energieversorgung zu stabilisieren. Dies ist besonders wichtig, da mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien die Schwankungen in der Stromversorgung zunehmen.  Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zu den Stromerzeugungskosten verschiedener Kraftwerke belegt zudem, dass Photovoltaik-Anlagen mittlerweile auch in Kombination mit Batteriespeichern deutlich günstiger Strom produzieren, als Kohle- oder Gaskraftwerke. „Den Batteriespeichersystemen kommt beim klimagerechten Umbau der Energie- und Wärmeversorgung große Bedeutung zu“, betont auch Carsten Schweneker, CEO des renommierten deutschen Infrastrukturausstatters EBERO FAB: „Batteriespeicher tragen dazu bei, die Netzeffizienz zu verbessern, indem sie Nachfragespitzen bewältigen und den Versorgungs- und Industrieunternehmen eine bessere Planung für künftiges Wachstum ermöglichen.“ Seit diesem Jahr kooperiert EBERO FAB in diesem Segment mit Pixii-Storage-Systems, einem führenden norwegischen Anbieter von Energiespeicherlösungen. „Pixii verfügt über umfassende technologische Expertise im Bereich Energieumwandlung und -speicherung. Durch die Entwicklung und Herstellung der komfortabelsten und zukunftssichersten Lösungen bedient Pixii den wachsenden Bedarf an Energiespeichern in Deutschland und Europa. Das modular aufgebaute Batterie-Energiespeichersystem eignet sich ideal für verschiedene Einsatzszenarien und unterschiedliche Märkte. Es ermöglicht dem Anwender, seinen Batterie-Energiespeicher mit wachsenden und sich ändernden Anforderungen zu skalieren“, so Schweneker weiter. (EBERO, 20.08.2024) Mehr Infos hier…

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Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die für viele Unternehmen erstmalig ab dem Geschäftsjahr 2025 greift, bringt auch für Krankenhäuser und Klinikgruppen neue Berichtspflichten zu Nachhaltigkeitsaspekten mit sich, wenn die Größen-Kriterien überschritten werden (zwei von drei Kriterien müssen erfüllt sein: Bilanzsumme > € 25 Mio., Umsatzerlöse > € 50 Mio., Anzahl Mitarbeitende im Jahresdurchschnitt > 250).  Dies stellt sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar. Herausforderung: Die Implementierung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie und die damit verbundene Datenerhebung und -auswertung erfordert zusätzliche, oft externe Expertise und signifikanten zeitlichen Einsatz. Chance: Die CSRD bietet Krankenhäusern die Möglichkeit, ihr ohnehin schon starkes Engagement für Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) zu dokumentieren, ihre Reputation durch enkeltaugliches Handeln zu stärken, den Informationsforderungen unterschiedlicher Anspruchsgruppen (z.B. Geldgebern) nachzukommen und somit wettbewerbsfähiger zu werden. Nachhaltigkeitsstrategie als Schlüssel: Um die CSRD-Anforderungen dauerhaft zu erfüllen und die Chancen zu nutzen, ist eine strukturierte Nachhaltigkeitsstrategie unerlässlich. Diese sollte messbare Ziele und konkrete Maßnahmen in allen wesentlichen Bereichen wie z.B. Energieeinsparung, Ressourcenschonung, Abfallmanagement, Mitarbeitergesundheit und Patientensicherheit umfassen.

Circular Economy als Treiber:

Die Circular Economy, die auf Ressourcen-Kreisläufe und Abfallvermeidung setzt, kann dabei im Gesundheitswesen eine Schlüsselrolle für nachhaltige Entwicklung spielen. Durch die weitere Reduzierung von Einwegmaterialien, die Wiederverwendung von Ressourcen in bestimmten Bereichen und die Optimierung von Recyclingprozessen können Krankenhäuser erhebliche Umweltentlastungen und Kosteneinsparungen erzielen.

Positive Effekte der Circular Economy:

Ressourcenschonung: Verringerung des Verbrauchs von Rohstoffen und Energie Abfallvermeidung: Senkung der Abfallmengen und Entsorgungskosten Umweltschutz: Reduzierung von Treibhausgasen und Umweltverschmutzung Verbesserung des Images: Stärkung durch Positionierung als nachhaltiges Unternehmen.

Fazit: Die CSRD-Berichtspflicht bietet Krankenhäusern die Chance, sich als zukunftsorientierte und verantwortungsvolle Akteure im Gesundheitswesen und darüber hinaus zu positionieren. Mit einer durchdachten Nachhaltigkeitsstrategie, die auf den Prinzipien der Circular Economy aufbaut, können sie nicht nur Umwelt und Gesellschaft entlasten, sondern auch ihre Positionierung im Wettbewerb stärken.

Zum Autor:

Sven Fischer ist als Geschäftsführer der LUWE GmbH in Erftstadt sowie im Vorstand von dasselbe in grün e.V., Verband der nachhaltigen Unternehmen tätig und hat seinen Fokus in der Beratung zum enkeltauglichen Wirtschaften. Er unterstützt mit weiteren LUWE-Akteuren kleine und mittelständische Unternehmen sowie Institutionen in den Bereichen Nachhaltigkeitsstrategie, Berichtspflichten (u.a. CSRD, LSME, VSME), Circular Economy, nachhaltige Produktentwicklung und nachhaltiges Personalmanagement. (LUWE-GmbH, 19.08.2024) Mehr Infos hier…

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Der Innovation Hub Bergisches RheinLand e. V. (InnoHub) bietet mit dem StädteTalk ein regelmäßiges Austauschformat an, um die Digitalisierung in den Kommunen und Kreisen des Bergischen RheinLands zu unterstützen. Durch den Wissenstransfer untereinander und mit Experten zu Fachgebieten wie e-Akte, dem Onlinezugangsgesetz oder Smart City fördert InnoHub die Zusammenarbeit und unterstützt die Mitarbeiter in den Verwaltungen. Daher richtet sich der StädteTalk vor allem an die Digitalisierungsbeauftragten und IT-Mitarbeiter der Kommunen. Der nächste StädteTalk findet am 24. September 2024 in Lindlar statt. Im Mittelpunkt steht dabei das Thema E-Akte. Am Beispiel der Stadt Siegburg, die bereits 2018 mit der Digitalisierung der Aktenbestände begonnen hat wird aufgezeigt, wie sich digitale Aktenlösung effizient umsetzen lassen. Jan Beilmann von der Stabstelle Digitalisierung bei der Stadt Siegburg erläutert das strategische Vorgehen und veranschaulicht Wege zur papierfreien Verwaltung.  Der InnoHub e. V. bildet den zentralen Knotenpunkt des Netzwerkes aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Regionen, den wissenschaftlichen Einrichtungen für Forschung und Lehre, den Interessenvertretungen der Kreise Oberberg, Rhein-Berg und Rhein-Sieg sowie der lokalen Politik. Ziel dieses Knotens ist es, als zentrales Element zur Steigerung der Innovationsfähigkeit regionaler Unternehmen und Organisationen beizutragen und ein starkes Netzwerk für die zukünftigen Herausforderungen der digitalen Transformation und Industrie 4.0 zu schmieden. (InnoHub/DEKOM, 20.08.2024) Mehr Infos hier…

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Smart City Konzepte verwandeln Städte und Gemeinden in vernetzte und effiziente Ökosysteme. Mit intelligenter Infrastruktur, verbesserter Lebensqualität, Nachhaltigkeit und aktiver Bürgerbeteiligung haben Smart Cities fraglos das Potenzial, unsere urbanen Lebensräume nachhaltig zu transformieren und die Lebensqualität ihrer Bewohner zu verbessern. Darüber wie Kommunen zu Smart Cities werden können, haben wir uns mit Carsten Schweneker, dem CEO von Deutschlands führendem Smart City Anbieter EBERO FAB unterhalten.

Herr Schweneker, kaum ein anderer Anbieter in Branche hat das Thema Smart City schon heute so konkret im Angebot, wie EBERO FAB. Ihr Unternehmen gilt als eine Art Vorreiter in diesem Segment.

Von Ihrer ausgewiesenen Expertise profitieren auch Kommunen und Stadtwerke…

In der Tat. Wir sind tief im Thema drin, denken es vor und weiter. Wir kennen die Potenziale und wissen, wie man sie am besten erschließt. Wir wissen wo man mit dem Aufbau einer Smart City beginnt und kennen die nächsten und übernächsten Schritte – und wir haben die richtigen Produkte und Lösungen für einen einfachen Einstieg in die Smart City. 

Wie kann der gelingen?

Wichtig ist erstmal die passende Dimensionierung – eine Stadt oder Gemeinde wird Schritt für Schritt zur Smart City – nicht durch große unerreichbare Projekte, sondern durch agile Fortschritte. Dazu bedarf es zunächst einer gründlichen und realistischen Analyse der Ziele und Möglichkeiten.

Dabei unterstützt EBERO die Kommunen?

Richtig – und zwar von Anfang an. Im ersten Schritt führen wir mit den jeweiligen Partnern – also Stadtverwaltungen und/oder Stadt- bzw. Gemeindewerken einen Workshop durch, um die Zielrichtung festzulegen und ein passgenaues Konzept zu entwickeln.

Die Anforderungen der Kommunen unterscheiden sich wahrscheinlich erheblich…

Natürlich. Großstädte brauchen sicher eher Parkraumüberwachungs- und Verkehrsleitsysteme als ländliche Gemeinden, die möglicherweise stattdessen zunächst einmal eine ausreichende WLAN-Abdeckung benötigen. All das erarbeiten wir in den Workshops, die für die meisten Kommunen tatsächlich auch deshalb hochspannend sind, weil bereits große Teile der Konzeptionsphase gefördert werden und für die Städte und Gemeinden in der Regel nur geringe Kosten anfallen.

Wie geht es dann weiter?

Dann geht es in die konkrete Planungs- und Umsetzungsphase. Das ist durchaus kleinteilig und nicht zuletzt abhängig von der bereits vorhandenen oder noch zu schaffenden Infrastruktur. Wenn nötig und möglich, kombinieren wir z. B. den Aufbau einer Smart City mit dem Breitbandausbau. So verschieden die Städte und Gemeinden sind, so unterschiedlich sind letztlich auch die jeweiligen Bedarfe und Wünsche. Wir lernen jeden Tag dazu, identifizieren und realisieren immer neue Anwendungsfelder und haben bzw. optimieren die dafür passenden Produkte.  Vielen Dank! (DEKOM/EBERO, 29.07.2024) Mehr Infos hier…

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Als Smart City im ländlichen Raum ist das Amt Süderbrarup zweifellos ein digitaler Vorreiter. Der insgesamt nur knapp 12.000 Einwohner zählende aus mehr als einem Dutzend Ortschaften bestehende Gemeindeverbund (Amt) im Norden Schleswig-Holsteins wurde im Jahr 2019 als eines von 13 Modellprojekten für das Förderprogramm Smart Cities des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie der KfW Bank ausgewählt. Seither wurden unter breit angelegter Bürgerbeteiligung bereits viele Projekte auf dem Weg zu einer ländlichen Smart City realisiert, viele weitere sind in der Umsetzung bzw. geplant. Davon konnte sich zuletzt auch die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, im Rahmen ihrer Sommertour direkt vor Ort überzeugen. Vom Digitalzentrum, einem zentralen Ort der digitalen Teilhabe mit einem Maker Space und Coworking-Arbeitsplätzen über die von Feuerwehrleuten selbst entwickelte Open-Source-Alarmierungssoftware Firemon112 bis hin zu einer bereits von anderen Kommunen übernommenen Buchungsplattform für kommunale Räume, verschaffte sich die CDU-Politikerin einen Überblick verschiedenster Möglichkeiten und Ansätze von Smart City Anwendungen für den ländlichen Raum. Besonders relevant für Smart City Konzepte auf dem Land ist naturgemäß der Bereich Mobilität.  Deshalb stand das Smarte Dorfshuttle ebenfalls im Fokus des Besuchs. Dieses Projekt wurde in Kooperation zwischen dem Smart City Projekt, dem Kreis Schleswig-Flensburg und der NAH.SH initiiert und ist inzwischen in das Bundesförderprogramm SMILE24 integriert. Das Smarte Dorfshuttle zeigt eindrucksvoll, wie innovative Mobilitätslösungen im ländlichen Raum umgesetzt werden können und dabei zur Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger beitragen. (SMA Süderbrarup/DEKOM, 29.07.2024) Ganzer Artikel hier…

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Smart City Konzepte basieren auf der Nutzung neuer Technologien, die mithilfe intensiver Generierung, Verarbeitung und Nutzung digitaler Daten sowie Vernetzung unterschiedlicher Akteure und Systeme zum einen bekannte Tätigkeiten effizienter und schneller machen und zum anderen neue Handlungsspielräume und Möglichkeiten eröffnen. So können übergeordnete ökologische, soziale und ökonomische Ziele erreicht bzw. deren Zielerreichungsgrad überwacht werden. In Smart Cities fallen eine enorme Menge zusätzlicher Daten und Informationen an, die das Fundament für digitale Wertschöpfung darstellen und entsprechend nutzbar gemacht werden müssen.  Darüber haben wir uns mit Christoph Grosswardt, Geschäftsführer des kommunalen Bildungsanbieters cogniport, unterhalten.

Herr Grosswardt, warum ist effektives Wissensmanagement gerade für die Umsetzung von Smart City Konzepten wichtig?

Christoph Grosswardt: Wissensmanagement spielt eine entscheidende Rolle in modernen Organisationen, da es dazu dient, die effektive Nutzung und Entwicklung von Wissen innerhalb einer Institution zu fördern. Der Wert von Wissen als strategischem Vermögen ist unbestritten, und Verwaltungen erkennen zunehmend, dass die effiziente Handhabung dieses Wissens einen klaren Vorteil darstellen kann. Durch Wissensmanagement können Verwaltungen sicherstellen, dass Erfahrungen, Expertise und Informationen, die innerhalb ihrer Strukturen vorhanden sind, nicht nur bewahrt, sondern auch aktiv genutzt werden. Dies fördert nicht nur die Innovation, sondern ermöglicht auch eine schnellere Anpassung an Veränderungen in der Umgebung. Organisationen können so besser auf Herausforderungen reagieren und ihre Leistungsfähigkeit steigern.

Zentrales Ziel des Förderprogramm Modellkommunen Smart Cities (MPSC) ist es, Ergebnisse und Erkenntnisse innerhalb der MPSC-Community und auch mit anderen deutschen Städten zu teilen. Die Arbeitsergebnisse der MPSC-Kommunen „dienen als vielfältige Lernbeispiele, deren Erkenntnisse und Ergebnisse im Rahmen eines umfassenden Wissenstransfers in die Breite aller Kommunen getragen werden.“, heißt es in der Projektbeschreibung. Lässt sich Wissensmanagement (von cogniport) auch interkommunal aufsetzen und ist effektives Wissensmanagement per se zur Erreichung erwähnter Förderziele geeignet?

Christoph Grosswardt: Unsere Bildungsplattform acadeMe wurde für den interkommunalen Austausch entwickelt. Nicht nur beim Wissensmanagement ist die Teilung des eingestellten Wissens mit anderen Verwaltungen möglich, auch die anderen Pakete sind interkommunal nutzbar. Effektives Wissensmanagement kann wesentlich zur Erreichung der Förderziele beitragen, denn dadurch, dass personenunabhängig das Wissen für ein Projekt weiterhin vorhanden wäre, entstehen keine oder nur marginale Zeitverzögerungen in der Erreichung der Projektziele. Die Arbeitsprozesse bleiben ungehindert in der Fortführung.

Bei Smart City Konzepten ist oft unklar, wie sich Maßnahmen auf den öffentlichen Raum auswirken. Es ist wichtig, die Auswirkungen von Smart-City-Maßnahmen im räumlichen Kontext eines Quartiers, einer Stadt oder einer Region zu erfassen, zu messen und zu bewerten. Kann und ggf. wie kann – Wissensmanagement zur Bewertung von Smart City Maßnahmen beitragen?

Christoph Grosswardt: Ja, unbedingt. Die einzelnen angestoßenen Projekte im Rahmen der Smart City Maßnahmen, können mit Hilfe der Online-Plattform acadeMe von cogniport jederzeit skaliert werden und bieten daher die Möglichkeit, die Weiterführung eines Projektes zu jedem Zeitpunkt auf der Basis fundamentaler Daten zu gewährleisten. Das Wissensmanagement der cogniport schafft dadurch die Gewissheit, ökonomische und ökologische Ziele in Einklang bringen zu können, wie sie in der Charta für eine Smart City definiert wird. Vielen Dank! (DEKOM, 29.07.2024) Mehr Infos zu cogniport hier…

Über cogniport

Als der Experte für lebenslanges Lernen liegt der Fokus der cogniport darauf, kommunale Verwaltungen mit maßgeschneiderten Bildungslösungen zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern, darunter die Kommunale Datenverarbeitungszentrale Rhein-Erft-Rur, regio iT und Südwestfalen IT, bietet die cogniport ein umfassendes Produktportfolio an. Getreu dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ versteht die cogniport die Bedürfnisse der kommunalen Verwaltungen und wissen, welche Herausforderungen eine Kommune im digitalen Zeitalter zu bewältigen hat. Von Präsenz- und Online-Schulungen bis hin zu Hybrid-Formaten, eLearning und Wissensmanagement – cogniport bringt ihr Wissen auf das nächste Level.

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In der Gemeinde Bosanski Petrovac im Nordosten Bosnien-Herzegowinas entsteht derzeit ein großer Solarpark. Errichtet und betrieben wird der „Park of PV power plants“ von ASA Energija, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der ASA Group, dem größten privatwirtschaftlichen Unternehmen und mit 7.500 Beschäftigten bedeutendsten Arbeitgeber in Bosnien und Herzegowina. Das Projekt ist in zwei Bauabschnitte gegliedert. In der jetzt abgeschlossenen ersten Phase wurden zwei PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 8 MW (2 x 4 MW) errichtet, die jetzt ans Netz gehen. In der zweiten Bauphase werden dann zwei weitere PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 60 MW (2 x 30 MW) errichtet, die voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2026 an das Übertragungsnetz angeschlossen werden. Entsprechende Genehmigungen und Raumordnungspläne liegen bereits vor.  Während die erste Phase bereits vollständig finanziert ist, steht die zweite Phase mit einem Investitionsvolumen von rund 43 Millionen EUR für Investoren offen. Die Vorteile von Photovoltaiksystemen in Bosnien und Herzegowina sind vielfältig: Eine günstige geografische Lage, erneuerbare und umweltfreundliche Energieerzeugung, hohe Zuverlässigkeit, relativ niedrige Betriebskosten und ein gut entwickelter Strommarkt machen das Land zu einem attraktiven Standort für Solarenergie. Mit diesem Großprojekt unterstreicht die ASA Group einmal mehr ihr großes gesellschaftliches Engagement in Bosnien und Herzegowina. Die ASA Group steht für nachhaltige Energielösungen und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende in Bosnien und Herzegowina. (asa-energija/DEKOM, 16.07.2024) Ganzer Artikel hier…

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Immer mehr vernetzte Technologien erobern den urbanen Raum. Sogenannte Smart Cities sind dazu geeignet die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, knappe Ressourcen wie Strom, das Personal in der Stadtverwaltung oder die Kapazität des öffentlichen Nahverkehrs effizienter einzusetzen und mehr Resilienz zu schaffen. Über die wichtigsten und grundlegendsten Smart City Anwendungen haben wir uns ausführlich mit dem CEO des führenden deutschen Infrastrukturausstatters EBERO AG, Carsten Schweneker, unterhalten. In unserem zweiteiligen Interview erklärt Schweneker, warum die Smart City das Stadtkonzept der Zukunft ist und wie auch der ländliche Raum von Smart City Lösungen profitiert.

Herr Schweneker in den Städten und Gemeinden werden immer neue Anwendungsfelder für Smart City Technologien identifiziert und erprobt. Ihr Unternehmen die EBERO AG konnte bereits viel Erfahrung bei Konzeption und Installation von Smart City Anwendungen sammeln. Was sind zurzeit die Topseller bei Ihnen?

Carsten Schweneker: Tatsächlich modulare Speichersysteme, die abhängig von der gerade benötigten Speicherkapazität zusammengeschaltet werden können. Die Leistungsfähigkeit solcher Speichersysteme ist mittlerweile enorm. Inzwischen lassen sich sogar Batterieladsäulen mit so viel Energie aufladen, dass mehrere Autos gleichzeitig daran geladen werden können. Die Batterieladesäulen können dann zu Zeiten wiederaufgeladen werden, in denen weniger Strom nachgefragt wird – z. B. über Nacht. Diese Batteriespeicher werden zurzeit gerade auch in Kombination mit Verteilerstationen für Telekommunikationsverbindungen – sogenannte PoP-Stationen stark nachgefragt, die dann im Not- oder Katastrophenfall netzunabhängig weiterbetrieben werden können. 

Hoch im Kurs stehen bei Kommunen aktuell auch Anwendungen für intelligentes Parkraummanagement. Also Kameras und Bodensensoren, die Verkehrsdaten und Parkraumbelegung erfassen und freie Parkplätze oder solche mit freien E-Ladesäulen anzeigen. Die Parkraumüberwachung kann zudem dabei helfen Flucht- und Rettungswege freizuhalten. Die dort installierten Sensoren melden, wenn sich ein widerrechtlich geparktes Fahrzeug über oder neben ihnen befindet. Diese Messdaten werden (datenschutzkonform) z. B. an den kommunalen Ordnungsdienst geleitet. Die Verantwortlichen können dann ggf. geeignete Maßnahmen einleiten, um diese Bereiche zu räumen. Die Stadt Lübeck setzt diese Lösung im Rahmen des Projekts „Kreuzung Frei“ bereits in die Praxis um.  

Ungebrochen hoch ist die Nachfrage auch Bereich intelligenter Straßenbeleuchtung. Durch Umrüstung auf LED-Technologie und – wenn möglich – bedarfsgerechter Lichtsteuerung – kann der Energiebedarf enorm gesenkt werden. Gleichzeitig bietet die Straßenbeleuchtung eine hervorragende Basis für den Aufbau einer Smart City tauglichen Infrastruktur.

Inwiefern?

Carsten Schweneker: Die Laternen sind in der Regel ja vorhanden und stehen im Abstand von 30 bis 50 Metern eigentlich in jeder Stadt. Wird die Beleuchtung auf LED umgestellt, müssen die Leuchtenköpfe ohnehin ausgetauscht werden. Die kann man dann natürlich auch direkt mit intelligenter Technik versehen. Dafür bieten wir bei EBERO einen freien Bauraum an, in dem je nach Bedarf verschiedenste Komponenten installiert werden können. Etwa eine 5G-Antenne, ein WLAN-Gateway, Umweltsensorik oder eben auch Sensoren für die Verkehrszählung.

Smart City Anwendungen verortet man eigentlich eher in Großstädten und Ballungszentren. Anfang des Jahres hat allerdings das Projekt „Smarte Grenzregion“ hoch im Norden Schleswig-Holsteins mit einem von EBERO installierten Parkraumüberwachungs- und Verkehrsleitsystem bundesweit von sich reden gemacht. Worum genau geht es da?  

Carsten Schweneker: Besucher und Bürger der Region und der Stadt Flensburg werden über ihr Smartphone frühzeitig über freie Parkplätze ggf. mit freien E-Ladesäulen informiert und zielgerichtet in Echtzeit dort hingeleitet. Das ist ja nicht nur für die Großstadt Flensburg interessant, sondern auch für die Besucher touristischer Zentren der Region – z. B. des Weltkulturerbes Haithabu. Kurzum; überall dort wo zu Stoßzeiten hohes Verkehrsaufkommen in der Region anfällt wird der Verkehr intelligent geleitet. Die Anwendung minimiert den Parkplatzsuchverkehr, optimiert den Verkehrsfluss insgesamt und trägt so erheblich zur Reduktion von CO2-Emissionen bei.

Warum sollten sich Bürgermeister und kommunale Entscheider unabhängig von der jeweiligen Gemeindegröße unbedingt mit den Möglichkeiten von Smart City Anwendungen befassen?

Carsten Schweneker: Ich fasse das gerne in drei Überschriften zusammen: Der wichtigste Punkt dabei ist immer die Erhöhung der Lebensqualität. Und zwar der Lebensqualität für Bürger und Gäste. Dazu gehören ausreichende Parkplätze und Voraussetzungen für Arbeiten im Homeoffice – also flächendeckendes WLAN, 5G – Telefonnetz, usw. Also alles was das Leben erleichtert und einen gewissen Komfort verheißt.

Der zweite große Bereich sind Energieversorgung und Reduktion von CO2-Emissionen. Wenn wir es wirklich ernst meinen mit der Energiewende und der CO2-Reduzierung, dann müssen sämtliche Verbräuche und Einspeisungen in das Netz sekundengenau erfasst und verarbeitet werden. Und das geht eben nur über ein schnelles Internet, Smartphone und intelligente Anwendung der Daten.

Und der dritte Punkt lässt sich unter Resilienz im Sinne von Katastrophenfähigkeit und dem Schutz kritischer Infrastrukturen zusammenfassen. Allen voran die Aufrechterhaltung des Notrufs und wichtiger Kommunikationskanäle – auch wenn alles andere nicht mehr funktioniert. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal z. B. wäre erheblich weniger Schaden entstanden, wenn die Kommunikationsnetze funktionstüchtig geblieben wären.  

Vielen Dank!

Im zweiten Teil unseres Smart City Interviews geht es in der nächsten DEKOM-Ausgabe darum, wie Smart City Konzepte zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land beitragen können, wie EBERO-Experten die Kommunen Schritt für Schritt bei Planung und Realisation von Smart City Anwendungen unterstützen können und wie die kleine schleswig-holsteinische Gemeinde Süderbrarup zum vielleicht digitalsten Dorf der Republik wird. (DEKOM, 08.07.2024) Mehr Infos hier…

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Seit Anfang des Jahres läuft auf der kommunalen Kläranlage der rheinlandpfälzischen Stadt Speyer ein Pilotprojekt zur Erprobung einer vierten Reinigungsstufe. Bei dem Projekt testen die Entsorgungsbetriebe der Stadt Speyer gemeinsam mit der Firma Zahnen Technik GmbH ein innovatives Verfahren zur Entfernung anthropogener Spurenstoffe aus dem Abwasser. Worum es dabei genau geht und warum eine vierte Reinigungsstufe überhaupt notwendig ist, erklärt Werksleiter Jürgen Wölle von den Entsorgungsbetrieben Speyer im DEKOM Interview: 

Herr Wölle, die EU-Kommunalabwasserrichtlinie sieht die sukzessive Einführung einen vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen vor. Warum braucht es die vierte Stufe eigentlich?

In den letzten Jahren sind die Anforderungen an die Abwasserreinigung kontinuierlich gestiegen. Bis in die zweite Hälfte desvergangenen Jahrhunderts hatte man vor allem den Kohlenstoffabbau im Blick – in den 80er und 90er Jahren sind die Elemination von Nährstoffen, Stickstoff und Phosphor dazugekommen. Jetzt gehen wir sozusagen – nicht zuletzt dank sensiblerer Analyseverfahren – den nächsten logischen Schritt und rücken den Spurenstoffen zu Leibe. Untersuchungen von Ab- und Trinkwässern fördern erhebliche Mengen anthropogener Spurenstoffe zu Tage, die eben nicht vollständig von kommunalen Kläranlagen abgebaut werden können und so in den Wasserkreislauf und letztlich in die Nahrungskette gelangen. Hier reden wir dann von Medikamentenrückständen und Alltagschemikalien.

In Speyer ist das Thema vierte Klärstufe schont seit 2017 auf der Agenda. Vor einem halben Jahr wurde das Pilotprojekt auf den Weg gebracht. Warum hat das so lange gedauert?

Das ist sicher auch ein wenig der Situation in Rheinland-Pfalz geschuldet. Andere Bundesländer sind da schon weiter. Beispielsweise NRW und Baden-Württemberg bauen schon lange Anlagen mit einer vierten Reinigungsstufe. RLP hat in letzten Jahren eine ganz Reihe von Forschungsprojekten gefördert, um eine möglichst effiziente Mittelverwendung beim ggfs. flächendeckenden Ausbau der vierten Reinigungsstufe sicherzustellen.

Wir müssen uns da natürlich absichern und im Vorfeld einige Fragen beantworten. Etwa nach der Gebührenwirksamkeit – bzw. nach der Gebührenfähigkeit – welche Kosten können wir über Abwassergebühren auf die Bürgerinnen und Bürger umlegen?

Nachdem klar war, dass die vierte Reinigungsstufe gebührenfähig ist, haben wir uns beim Land um eine Förderung zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie bemüht und diese auch erhalten. Die Studie wird aktuell fertiggestellt und dann unseren Gremien präsentiert.

Vor dem Hintergrund der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie und deren Umsetzung in nationales Recht werden dann auch noch ein paar Gespräche mit unserer Genehmigungsbehörde notwendig sein.

Warum eine Pilotanlage?

Im Rahmen des vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz geförderten Pilotprojekts geben wir einem rheinland-pfälzischen Technologieunternehmen auch die Möglichkeit, seine Verfahrenstechnik bei uns zu demonstrieren. In unserem Fall handelt es sich um eine sogenannte Aktivkohleadsorptionsstufe – das ist erstmal unspektakulär. Was diese Anlage von anderen unterscheidet, ist der nachgeschaltete Filter. Der basiert auf kleinen Kunststoffbällchen, die im Filterbetrieb zusammengedrückt werden und dadurch ihre Wirkung entfalten. Das ist ein sehr kompaktes Verfahren und deshalb gerade auch für kleine oder mittlere Anlagen sehr interessant, weil es als Containerlösung möglich und das Verfahren leicht skalierbar ist.

Die Ergebnisse des Pilotbetriebs werden wir bei unseren weiteren Planungen berücksichtigen.

Für uns ist die effiziente Verwendung von Gebührengeldern sehr wichtig. Daher versuchen wir eine möglichst gute Grundlage für unsere Investitionsentscheidungen zu schaffen.

Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Filtrationsverfahren. Wie wissen Sie, welches für Ihre Anlage in Speyer passt?

Zunächst muss man die Zusammensetzung des Cocktails aus Medikamentenrückständen und Chemikalien, der uns entgegenfließt, kennen. Da es jedoch unmöglich ist das Abwasser auf alle Spurenstoffe zu untersuchen orientiert man sich an sogenannten Spurenstofflisten, die von den Kompetenzzentren der Bundesländer erarbeitet wurden. Auf Grundlage dieses Screenings können dann Fachplaner Vorschläge für die wahrscheinlich beste Verfahrenstechnik erarbeiten.  Kern einer vierten Reinigungsstufe bildet üblicherweise eine Aktivkohle-Adsorptionsstufe. Die eliminiert relativ unspezifisch Spurenstoffe aus dem Abwasser. Ggfs. kann z.B. zur Verbesserung der Eliminationsleistung oder bei speziellen Spurenstoffen eine Oxidationsstufe vorgeschaltet werden.

Der Bau einer vierten Klärstufe ist vergleichsweise teuer und bedarf erheblicher Investitionen. Wie können Kommunen das stemmen?

Zum einen gibt es in RLP und einigen anderen Bundesländern bereits beachtliche Förderkulissen. Der andere Hebel sind natürlich die Gebühren – auch da wird man über Anpassungen nachdenken müssen – wenn der Zubau einer vierten Reinigungsstufe realisiert werden soll.

Die aktuelle Fassung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie hebt aufs Verursacherprinzip ab…  

Grundsätzlich klingt so etwas erstmal immer gut. Wie sich das dann tatsächlich in der Praxis darstellt, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Wie werden die Kosten an welche Verursacher aufgeteilt? Wo werden die Gelder verwaltet? Wie können durch wen Ansprüche geltend gemacht werden? Wenn man das alles etwas genauer betrachtet, ahnt man schon, welch bürokratisches Ungetüm da aus dem Boden gestampft werden könnte. Wie effektiv und hilfreich das dann tatsächlich ist, wird sich zeigen. Ich bin gespannt. Vielen Dank! (DEKOM, 08.07.2024) Ganzer Artikel hier…

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Über alle Bereiche hinweg zahlt die öffentliche Hand jedes Jahr einen dreistelligen Milliardenbetrag für die Beschaffung. Das ist sehr viel Geld – und ein großer Hebel, um Einfluss auf die Produktionsbedingungen zu nehmen. Insbesondere im kommunalen Beschaffungswesen rücken Nachhaltigkeitsaspekte als Auswahlkriterium für Produkte und Dienstleistungen zunehmend in den Vordergrund. Entscheider bei Landkreisen und Kommunen benötigen als Beschaffungsgrundlage aussagekräftige Daten zur Nachhaltigkeit. Etwa transparente Informationen über reduzierte CO2-Emissionen bei Produktionsprozessen, recycelte Materialien in Vorprodukten sowie klar formulierte und konsequent umgesetzte Nachhaltigkeitsstrategien. Nachhaltige Beschaffung zahlt sich sehr schnell aus – sie dient nicht nur dem Umwelt- und Klimaschutz, sondern führt häufig auch zu erheblicher Kostenreduktion und schont knappe Ressourcen. Vor große Herausforderungen stellt Kommunen und Stadtwerke derzeit der Bereich Leitungsbau. Zum einen muss das bestehende deutsche Gasnetz für den Transport von Wasserstoff und für die Nutzung von Fernwärme umgerüstet werden – zum anderen besteht erheblicher Sanierungsbedarf bei den Trinkwasserversorgungsnetzen. Im DEKOM-Interview wies Carsten Schweneker, Vorstandsvorsitzender des renommierten Infrastrukturausstatters EBERO AG, bereits vor einigen Monaten darauf hin, dass hierzulande aufgrund maroder Leitungen und Rohre täglich die unfassbare Menge von rund 1,3 Milliarden Litern Trinkwasser ungenutzt im Boden versickern. „Zweifellos müssen in die Zukunftsfähigkeit der Versorgungsnetze in den kommenden Jahren viele Milliarden Euro investiert werden. Bei den entsprechenden Vergabeverfahren werden neben der Wirtschaftlichkeit vor allem Nachhaltigkeitskriterien entscheidend sein. Danach richten wir natürlich auch unser Sortiment aus“, so Schweneker. Im Bereich Leitungsbau setzt EBERO deshalb auf modernste Rohrleitungssysteme von GF-Piping-Systems. Die GF – Produkte und Systeme verbinden Konstruktionseffizienz mit digitalen Innovationen und der verlässlichen Erfüllung strenger Umweltstandards. Um die Verantwortlichen bestmöglich zu unterstützen, gehören bei GF entsprechende Zertifikate und Umweltkennzahlen zum Gesamtpaket dazu. Viele Stadtwerke und Kommunen profitieren schon lange von den energie- und kosteneffizienten Kunststofflösungen von GF Piping Systems. Diese Rohrleistungssysteme sind im Gegensatz zu Metallsystemen korrosionsfrei, wartungsarm, langlebiger, verursachen bei der Produktion weniger CO2-Emissionen und sind somit auch nachhaltiger. GF-Piping-Systems ist als Partnerunternehmen in der kommunalen Familie etabliert und verfolgt eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie bei der nicht nur die gesamte Lieferkette von der Materialbeschaffung bis hin zum Recycling optimiert, sondern auch durch transparente Zertifizierungen unterlegt wird. So wurde das Unternehmen für die „verantwortungsvolle Lieferkette“ mit dem EcoVadis Gold Zertifikat ausgezeichnet. (DEKOM, 24.06.2024) Mehr Infos hier…

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Der Fachkräftemangel macht sich mehr und mehr auch in den Kommunalverwaltungen bemerkbar. Ob Sachbearbeiter, Pfleger oder Landschaftsgärtner – viele Kommunen können offene Stellen kaum mehr adäquat besetzen. Dabei sind Städte und Gemeinden sehr attraktive Arbeitgeber. Jobsicherheit, Gleichstellung und Familienvereinbarkeit werden im öffentlichen Dienst großgeschrieben. Dennoch müssen sich auch Arbeitgeber der öffentlichen Hand im Wettbewerb um Mitarbeitende und Talente behaupten und positionieren. In der letzten DEKOM-Ausgabe erklärte Social Media & Digital Expertin Mona Zorob von der renommierten Hürther Full-Service-Agentur Magic Connection, dass die Entwicklung einer Arbeitgebermarke für Kommunalverwaltungen nicht nur ratsam, sondern im Grunde alternativlos ist. Im zweiten Teil unseres Interviews geht es darum, wie Employer Branding in der täglichen Verwaltungspraxis aufgesetzt werden kann.

Frau Zorob, wie lässt sich eine Arbeitgebermarke in einer Kommunalverwaltung etablieren?  

Mona Zorob: Es ist ein strategischer Prozess, an dessen Beginn zunächst eine genaue Analyse des Marktes auf der einen und der Organisation auf der anderen Seite stehen muss. Im Falle einer Kommune geht es konkret um folgende Fragestellungen: Was machen vergleichbare Kommunen, wie stellen sie sich dar, was sind ihre Stärken, wo liegen Schwächen?  Wie kann man die Ergebnisse auf die eigene Kommune ummünzen, was sind eigentlich unsere Werte? Was können wir besonders gut? Wofür wollen wir stehen und wie wollen wir wahrgenommen werden? Was ist unser Versprechen an potentielle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Die Beantwortung dieser Fragestellungen legt quasi das Fundament für das Employer Branding. Auf dieser Basis entwickeln wir gemeinsam mit den Kommunen Visionen von denen wir langfristige Ziele ableiten – es sei denn es gibt ggf. schon eine grundsätzliche Vision, an die wir die Arbeitgebermarke „anlehnen“ können. Mit Verwaltungsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern – meist aus den Bereichen Personal und Marketing – erarbeiten wir in einem Workshop genau diese sogenannten SMARTen Zielen und stellen diese dann der Behörden- oder Verwaltungsleitung vor. SMART steht dabei für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert.

So ein Realitätscheck kann dann durchaus auch weniger angenehme Wahrheiten zutage fördern…!?

In der Tat. Und wir als Agentur fungieren gewissermaßen auch als Spiegel für die uns beauftragende Behörde oder Kommune. Wir können hier als externe Dienstleister natürlich deutlich offener und direkter kommunizieren als interne Beschäftigte gegenüber ihren Vorgesetzten. Schonungslos ist in diesem Zusammenhang ein großes Wort – aber nichts wäre schlimmer, als eine Wunschvorstellung zu kommunizieren, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.

Wie geht’s dann weiter?

Im nächsten Schritt arbeiten wir sogenannte Personas heraus. Eine Persona ist die Verbildlichung der Zielgruppe – im Prinzip ein fiktiver Nutzer mit spezifischen Merkmalen. Wir definieren Personas tatsächlich bis ins kleinste Detail, um ihre Bedürfnisse, Fähigkeiten und Vorlieben zu verstehen. Dann identifizieren wir die Kanäle, auf denen genau diese Zielgruppen erreicht werden. Nehmen wir mal im ersten Schritt die Generation Z.  Die Gen Z erreichen wir gut über TikTok, sie ist schneller unterwegs, ihr ist die Work-Life Balance wichtiger als ein unbefristeter Vertrag.

Die Bedürfnisse einer jeden Zielgruppe auf der richtigen Plattform in der richtigen Ansprache zu treffen, das ist wichtig. Erst wenn man seine Zielgruppe verstanden hat, also um ihre Bedürfnisse, Ängste und Herausforderungen weiß, kann man als Arbeitgeber genau das herausarbeiten und nach außen tragen. Entscheidend ist, für jede Zielgruppe die richtigen und passenden Kanäle zu identifizieren. Sogenannter Doublecontent – gleiche Inhalte und Ansprache auf allen Plattformen – zieht einfach nicht mehr. Das ist keineswegs trivial, denn hier passieren die häufigsten Fehler. Oftmals werden beispielsweise Fotos mit wahnsinnig viel Text im Bild als Jobangebot auf Facebook, Instagram und TikTok gepostet. Hauptsache auf allen Kanälen ein bisschen was machen – und wenn wir was gemacht haben, nutzen wir es überall. Das wird nicht funktionieren. Grundsätzlich sind auch wir Freunde davon, nachhaltig zu arbeiten und Inhalte zu reaktivieren- allerdings muss auch hier die Ansprache passend sein und das jeweilige Bild zielgruppengerecht aufgearbeitet werden. Wir arbeiten z. B. gern mit unterschiedlichen Schlüsselbildern, um einen Wiedererkennungswert für unterschiedliche Kategorien zu etablieren.

Welche Fehler werden häufig noch gemacht?

Etwa, nicht auf die detaillierten Jobangebote zu verweisen. Hier würden wir beispielsweise einen Link  auf die Landingpage der Kommunen mit der Stellenausschreibung setzen. Besonders schön ist es, wenn man hier eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter gewinnen kann, um ein Reel (Video) aufzunehmen, in der Beschäftigte aus ihrer Sicht kommunizieren, was Job und Arbeitgeber so besonders machen, welche Benefits Bewerber haben, etc. Mitarbeiter werben so für ihren Arbeitgeber und suchen neue Kollegen. Das ist natürlich etwas anderes als Arbeitgeber, die Mitarbeiter suchen.

Kurzum: Gesicht zeigen. Nahbarkeit schaffen nach dem Motto: In der Stadtverwaltung, Menschen wie Du und ich. Ein Kardinalfehler liegt regelmäßig in nicht vorhandenem oder nur unzulänglichem Communitymanagement. Die Menschen wollen gehört werden, erwarten gute Antworten auf ihre Fragen und Anregungen. Social Media ist keine Einbahnstraße, sondern ein schneller Kommunikationsweg, bei dem ein Dialog erwartet wird.

Welche Rolle nimmt Magic Connection bei der Entwicklung einer Arbeitgebermarke ein und warum ist es in vielen Fällen tatsächlich ratsam externe Expertise hinzuzuziehen?

Wir sehen uns als Sparringspartner und arbeiten nicht nur die Strategie aus, pitchen Content Ideen, realisieren diese, bilden Mitarbeiter aus, um langfristig und nachhaltig erfolgreiches Employer Branding zu machen, sondern unterstützen auch im so sehr unterschätzten Bereich des Communitymanagements und in der Krisenkommunikation.

Wir wollen Kommunen dazu befähigen, sich selbst zu helfen. Von den ersten kleinen Schritten, die sie mit uns an der Hand machen, sind wir da – bis sie sozusagen allein laufen können. Und natürlich stehen wir unseren Kunden auch nach der gemeinsamen Zeit als Berater zur Seite. Wir haben allerdings auch Kunden, die uns für Jahre buchen, weil es sie günstiger kommt und flexibler ist, als zwei Vollzeitkräfte einzustellen. (DEKOM, 10.06.2024) Mehr Infos hier…

Vielen Dank!

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Einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge fehlen in Deutschlands Kommunen bis 2025 allein rund 115.000 Erzieherinnen und Erzieher und rund 430.000 Betreuungsplätze – mit gravierenden Folgen für Eltern und Arbeitsmarkt. Insgesamt werden dem öffentlichen Sektor laut einer aktuellen Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland bis 2030 voraussichtlich schon eine Million Fachkräfte fehlen. Hauptgrund für den Fachkräftemangel ist der demografische Wandel mit der bevorstehenden Pensionierung der geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer. Dies erfordert gezielte, innovative und zeitgemäße Maßnahmen des kommunalen Personalmanagements. Arbeitgeber müssen unter anderem als attraktiv und einzigartig nach innen und außen wahrgenommen werden, um Mitarbeitende zu binden und neue potenzielle Beschäftigte zu gewinnen. Eine wertvolle Maßnahme hierfür ist das Employer Branding – der Aufbau und die Pflege einer authentischen Arbeitgebermarke. Die Arbeitgebermarke zahlt aktiv sowohl auf die Mitarbeitergewinnung als auch auf die -bindung ein und unterstützt die Organisation in der Sicherung der Zukunfts- und Handlungsfähigkeit. Weiterhin kann die Markenbildung dazu beitragen, ein Bewusstsein für die eigene Wahrnehmung nach innen und außen zu gewinnen und diese Erkenntnisse strategisch zu nutzen. Darüber, warum Employer Branding für immer mehr Kommunen unverzichtbar ist und wie Stadtverwaltungen und kommunale Unternehmen eine authentische Arbeitgebermarke entwickeln können, haben wir uns mit Social Media & Digital Expertin Mona Zorob von der renommierten Hürther Full-Service-Agentur Magic Connection unterhalten.  Im ersten Teil des Interviews gehen wir in dieser DEKOM Ausgabe der Frage nach, was sich hinter der Begrifflichkeit Employer Branding verbirgt und warum auch Arbeitgeber der öffentlichen Hand nicht mehr umhinkommen, sich als Arbeitgebermarke zu positionieren.  

Frau Zorob, was versteht man unter Employer Branding?

Employer Branding ist die Summe aller Maßnahmen, die ein Unternehmen trifft, um eine Arbeitgebermarke aufzubauen und zu stärken. Das Besondere ist der ganzheitliche Ansatz. Employer Branding liegt nicht nur in der Verantwortung der Personalabteilung, sondern geht idealerweise in die DNA aller Mitarbeitenden über und wird so Teil der Unternehmenskultur. Es ist ein hervorragendes, vielfach bewährtes Tool, um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für vakante Stellen zu finden und langfristig zu binden.

Warum wird Employer Branding – auch im Bereich der Kommunalverwaltung und Daseinsvorsorge so relevant?

Längst gibt es auch in den Verwaltungen und kommunalen Einrichtungen bzw. Betrieben deutlich mehr offene Stellen als Bewerber. Ging es für Personalverantwortliche früher vor allem die Frage, was Mitarbeitende bzw. künftig Mitarbeitende für das Unternehmen tun können, geht es inzwischen eher um die Fragestellung, was ein Arbeitgeber für Mitarbeitende bzw. potenziell Mitarbeitende tun kann.

Kurzum, es gilt sich im Wettbewerb um Mitarbeitende und Talente als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst gilt per se als sicher und sinnstiftend. Warum brauchen öffentliche Arbeitgeber Employer Branding trotzdem?

Sinnhaftigkeit und Sicherheit sind Merkmale für die nahezu alle Beschäftigungsverhältnisse im öffentlich Dienst. Das gilt für Verwaltungsbeamte ebenso wie für das Kitapersonal oder Beschäftigte auf Bauhöfen. Der Wettbewerb um Personal besteht nicht zuletzt deshalb gerade auch innerhalb der öffentlichen Hand. Hier geht es dann um die Qualität und Attraktivität des Arbeitgebers und die der jeweiligen Beschäftigung. Mit dem obligatorischen Obstkorb oder kostenlosem Sprudelwasser ist es natürlich nicht getan.

Vielmehr geht es um Faktoren wie eine gute Bezahlung, ein gutes Arbeitsklima, interessante Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, eine ausgewogene Work-Life-Balance, Homeoffice-Möglichkeiten usw.  Employer Branding geht aber weit über die Sammlung und Exponierung möglichst vieler Attraktivitätsfaktoren hinaus. Denn Attraktivität gibt es nie absolut. Eine Beschäftigung bei einer Gemeindeverwaltung im ländlichen Raum kann dank kurzer Wege und familiären Umgangs miteinander deutlich attraktiver sein, als ein besser bezahlter Arbeitsplatz im Stadtwerkekonzern der benachbarten Metropole. Auch eine kleine Kommune kann mit günstigem Bauland, großer Entscheidungsbefugnis im Job und weitgehenden Homeoffice-Möglichkeiten gegenüber großen Behörden mit besseren Aufstiegschancen und Kita-Plätzen punkten. Die Entwicklung und Etablierung einer Arbeitgebermarke ist ein Prozess, der zunächst innerhalb der Organisation Wirkung entfalten muss, damit die Beschäftigten die Arbeitgebermarke zuerst verstehen, verinnerlichen und nach außen hin verkörpern.  

Mehr dazu wie Kommunen eine Arbeitgebermarke entwickeln und definieren können, wie der Prozess innerhalb einer Organisation angestoßen und die Belegschaft miteinbezogen werden kann, welche Rolle Social Media spielt und warum die Hinzuziehung externer Expertise in vielen Fällen ratsam ist, geht es im zweiten Teil des Interviews in der nächsten DEKOM – Ausgabe. (DEKOM, 27.05.2024) Mehr Infos hier…

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Die Qualität politisch administrativer Entscheidungen und der daraus resultierenden Handlungen der Verwaltung hängen maßgeblich davon ab, inwieweit Akteurinnen und Akteure in der Lage sind, Wissen strategisch zu erschließen, zu vernetzen und optimal zu nutzen. Gutes Wissensmanagement verbessert und beschleunigt Prozesse innerhalb von Organisationsstrukturen nachhaltig. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltungen lernen jeden Tag – aus Erfahrungen, von Kolleginnen und Kollegen, von Bürgerinnen und Bürgern, aus Seminaren und Fortbildungen. In seiner Gesamtheit bildet dieses Wissen die Basis für eine funktionierende Verwaltung und ist die wichtigste Ressource für die tägliche (Zusammen-) Arbeit in Kommunen und für ein zukunftsfähiges Dienstleistungsangebot der Verwaltungen.  Dieses Wissen liegt jedoch immer bei den Mitarbeitern und nicht bei der Verwaltung selbst. Mittels Wissensmanagement können Verwaltungen sicherstellen, dass Erfahrungen, Expertise und Informationen, die innerhalb ihrer Strukturen vorhanden sind, nicht nur bewahrt, sondern auch aktiv genutzt werden. Dies fördert nicht nur Innovation, sondern ermöglicht auch eine schnellere Anpassung an Veränderungen in der Umgebung. Auf diese Weise kontinuierlich lernende Organisationen können so besser auf Herausforderungen reagieren und ihre Leistungsfähigkeit steigern. Der renommierte kommunale Bildungsanbieter cogniport wählt beim Wissensmanagement einen besonderen Ansatz. cogniport nutzt seine selbstentwickelte zentrale Lernplattform –   acadeMe – zur Wissensbündelung, Speicherung und Weitergabe bzw. Nutzbarmachung der Inhalte. „Wirklich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter einer Organisation kann bei dieser Lösung gleichberechtigt Inhalte auf die Plattform hochladen. Jeder Akteur ist zugleich Schüler und Lehrer. Die Wissensgeber bleiben anonym – das senkt die Hemmschwelle jedes einzelnen Akteurs, eigenständig Lerneinheiten hochzuladen und macht so die Schwarmintelligenz der gesamten Organisation für jeden Beschäftigten umfassend nutzbar“, erklärt cogniport – Geschäftsführer Christoph Grosswardt. „Bearbeitet, angepasst und regelmäßig aktualisiert werden Inhalte von einem aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Organisation bestehenden Redaktionsteam. Das trägt zur Vermeidung von Redundanzen und zur effizienteren Nutzung von Ressourcen bei. Mitarbeiter können auf bereits vorhandenes Wissen zugreifen, anstatt wiederholt dieselben Informationen zu erstellen. Dies fördert die Produktivität und reduziert Arbeitsaufwände, betont Grosswardt. Zusammengefasst: acadeMe ist eine strukturierte und sichere Plattform, um Wissensressourcen wie Dokumente, Videos, und Informationen zentral zu speichern. Sie ermöglicht einen einfachen Zugriff auf die gewünschten Inhalte und trägt zur Vermeidung von Informationsverlusten bei. Die Inhalte und Lerneinheiten lassen sich beliebig zu individuellen Lernpfaden kombinieren. Die Plattform verfügt über eine leistungsstarke Suchfunktion und Volltextindizierung – sie erlaubt das Hochladen, Speichern und Abrufen von Informationen in jedweder Form – ob Video, Foto, Audio oder Text – acadeMe – wandelt die Inhalte in das gewünschte Format um, erkennt bzw. übersetzt die Sprache und versieht die Inhalte ggf. mit Untertiteln. Kurzum, der Autor produziert den Inhalt, acadeMe erledigt den Rest. Die Nutzung von acadeMe ist vollständig browserbasiert und bedarf keinerlei Installation auf Endgeräten. Auch ist zur Produktion der Inhalte keine spezielle Software erforderlich. „In einer Zeit, in der Informationen schnell veraltet sind und die Dynamik der Geschäftswelt ständige Veränderungen erfordert, ist ein strukturiertes Wissensmanagement unerlässlich. Es ermöglicht eine anpassungsfähige Organisation, die kontinuierlich von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen profitieren kann. Letztendlich trägt effektives Wissensmanagement zur Schaffung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Kultur bei“, so Grosswardt weiter. Mehr Informationen über die cogniport-Lösungen im Bereich Wissensmanagement und die Verwaltungslernplattform acadeMe stehen auf der Webseite https://cogniport.de/wissensmanagement/ bereit. Hier kann auch eine Live-Demo vereinbart werden.

Über cogniport

Als der Experte für lebenslanges Lernen liegt der Fokus der cogniport darauf, kommunale Verwaltungen mit maßgeschneiderten Bildungslösungen zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern, darunter die Kommunale Datenverarbeitungszentrale Rhein-Erft-Rur, regio iT und Südwestfalen IT, bietet die cogniport ein umfassendes Produktportfolio an. Getreu dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ versteht die cogniport die Bedürfnisse der kommunalen Verwaltungen und wissen, welche Herausforderungen eine Kommune im digitalen Zeitalter zu bewältigen hat. Von Präsenz- und Online-Schulungen bis hin zu Hybrid-Formaten, eLearning und Wissensmanagement – cogniport bringt ihr Wissen auf das nächste Level. (DEKOM, 27.05.2024) Mehr Infos hier…

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Deutschland wird Bosnien und Herzegowina auf dessen Weg zum EU-Beitritt weiter unterstützen. Das sagte Bundeskanzler Scholz beim Besuch des bosnischen Staatschefs Bećirović. Er dankte dem Balkanstaat für seine Solidarität mit der Ukraine in ihrer Verteidigung gegen die russische Aggression. Es sei ihm ein Anliegen gewesen, Denis Bećirović früh nach dessen Übernahme des Vorsitzes des Staatspräsidiums von Bosnien-Herzegowina in Berlin zu begrüßen. Das sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Gespräch im Bundeskanzleramt. Deutschland engagiere sich intensiv dafür, dass die Länder des Westlichen Balkans eine Zukunft in der EU erhalten, bekräftigte der Kanzler. „Der Beitritt ist überfällig.“ Denn das Versprechen für die Mitgliedschaft liegt nun schon mehr als 20 Jahre zurück. Der Beschluss des Europäischen Rates im März 2024, Beitrittsverhandlungen mit Bosnien-Herzegowina zu eröffnen, sei deshalb eine Anerkennung für die Fortschritte gewesen, die das Land in den vergangenen Jahren unternommen habe. Dies sende ein klares Signal an die reformorientierten Kräfte im Land und an die Bürgerinnen und Bürger in der gesamten Region: „Wir meinen es ernst mit der EU-Perspektive“, so Scholz. Gleichzeitig war diese historische Entscheidung aber auch eine Aufforderung, die weiteren vor einem EU-Beitritt nötigen Reformen nun entschlossen und rasch voranzutreiben. Schließlich sei der Erweiterungsprozess leistungsbasiert. „Es führen keine Abkürzungen oder Sonderwege in die Europäische Union“, unterstrich der Bundeskanzler. Ihm sei klar, dass dieser Weg herausfordernd, aber die Reformbemühungen lohnten sich – „am meisten für die Kandidatenländer selbst“ so Scholz. Er habe Bećirović in dem konstruktiven Gespräch die Unterstützung der Bundesregierung zugesagt. Auch der Ausbau der regionalen Zusammenarbeit auf dem Westbalkan war Thema der Unterredung der beiden Politiker. Bundeskanzler Scholz wies auf den vor zehn Jahren von Deutschland initiierten Berlin-Prozess hin, der das richtige Instrument für die regionale Zusammenarbeit sei. Vor allem den Gemeinsamen Regionalen Markt gelte es weiter zu stärken. Scholz sprach von seiner Erwartung, dass Bosnien und Herzegowina die ausstehenden Mobilitätsabkommen ratifiziere und auch die in Berlin im November 2022 beschlossene Energieerklärung annehme. Deutschland ist wichtigster Handelspartner des Westbalkanstaates und steht für rund 14 Prozent des gesamten Außenhandels Bosnien und Herzegowinas. Auch bei ausländischen Direktinvestitionen nehmen die Mitgliedsstaaten der EU eine führende Rolle ein. Sie vereinen rund 60 Prozent des Bestands an ausländischen Direktinvestitionen bis einschließlich 2022 auf sich, so die Zahlen der Zentralbank des Landes. An der Spitze der Investorenliste steht Österreich, Deutschland folgt auf Platz sechs. Um die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen und weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für Direktinvestitionen ging es zuletzt auch bei der Frankfurter Montagsgesellschaft. Unter dem Titel „Tigerstaat des Balkans: Bosnien ante portas EU“ diskutierten in der Villa Rothschild u. a. die bosnische Generalkonsulin Višnja Lončar, Konfliktforscher Dr. Thorsten Gromes, sowie der CEO der bosnischen ASA Bank, Samir Mustafić – Möglichkeiten und Chancen für Investitionen in Bosnien und Herzegowina. (Bundesregierung, 07.05.2024) Ganzer Artikel hier…

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Im Rahmen einer Web-Konferenz des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) am 4. Juni 2024 stellen die VKU – Partner EBERO FAB, ZDE und Smart City System Lösungsansätze für die Stadt von morgen vor. Mittels Digitalisierung soll eine Smart City effizienter, nachhaltiger und fortschrittlicher sein. Das kann diverse Bereiche, wie die Infrastruktur, Gebäude, Mobilität, Dienstleistungen oder die Sicherheit betreffen.  Das Webinar beleuchtet unterschiedlichste Facetten der Smart City von rechtlichen Rahmenbedingungen bis hin zu strategischen und technischen Leitplanken einer intelligenten Stadt und skizziert ganzheitliche Lösungen – insbesondere entlang der Fragestellungen, welche Herausforderungen bringen Smart Cities für Stadtwerke mit sich und welche Best-Practice Ansätze gibt es bereits? In diesem Zusammenhang werden verschiedene Projekte der drei Partner-Unternehmen des Webinars vorgestellt. Etwa die Smarte Grenzregion im Norden Schleswig-Holsteins, bei denen die drei Unternehmen gemeinsam smarte Lösungen auch für den ländlichen Raum entwickeln oder das intelligente Verkehrssteuerungsprojekt „Kreuzung frei“ der Stadtwerke Lübeck – bei dem Parkplatzsensoren die Freihaltung von Rettungswegen gewährleisten sollen. Zudem befasst sich das Webinar mit strategischen und technischen Leitplanken – also der passgenauen Dimensionierung von Smart City Projekten. Hier lauern einige Fallstricke. Häufig sind Smart City Projekte zum Scheitern verurteilt, weil sie insgesamt zu groß sind und die Umsetzung letztlich zu aufwendig ist – da spielt z B. mit hinein, dass tatsächlich nur das geliefert und installiert wird, was auch bestellt wurde. (VKU, 13.05.2024) Mehr Infos hier…

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Ob Klimaresilienz, Chancen der Digitalisierung, optimierte Abwasserreinigung oder globale Wassergerechtigkeit – die Umwelttechnologiemesse IFAT Munich 2024 ist erneut ein Spiegel aktueller Themenfelder der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Zu den diesjährigen Leitthemen der Münchner Branchenschau gehören die Anpassungen an die Folgen des Klimawandels. Im Veranstaltungsprogramm der Messe finden sich dazu gleich mehrere Termine, die Teilaspekte aus dieser drängenden gesellschaftlichen Aufgabe aufgreifen. Beispielsweise richten die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfälle e.V. (DWA), der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Verband kommunaler Unternehmen am 16. Mai den „Tag der resilienten Kommunen“ aus.  Für mehr Klimaresilienz sind Städte und Gemeinden unter anderem aufgefordert, mit den Auswirkungen von zunehmenden und verschärften Trockenphasen und Starkniederschlägen zurechtzukommen. Ein hoffnungsvolles Konzept hierfür ist die wasserbewusste Stadt, auch als Schwammstadt bezeichnet. Für deren Umsetzung liefern IFAT-Aussteller hilfreiche Bausteine. Eine bedeutende marktgestaltende Wirkung können ferner neue gesetzliche Vorgaben haben – namentlich auf EU-Ebene. Ein aktuelles Beispiel ist die Europäische Kommunalabwasserrichtlinie. Diese wurde nach über 30 Jahren umfassend überarbeitet, der Kompromiss aus Brüssel liegt nun vor. „Die dabei vorgesehenen Veränderungen werden einen erheblichen Einfluss auf die Abwasserbehandlung in Europa haben, insbesondere für die Entfernung von anthropogenen Spurenstoffen, bei der Steigerung der Energieeffizienz und Eigenenergieerzeugung auf kommunalen Kläranlagen oder für die Behandlung von Mischwasser“, betont DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel. Lösungsansätze für diese anspruchsvollen Herausforderungen rücken auf der diesjährigen IFAT entsprechend in den Fokus. Weltmarktführer BOLLFILTER präsentiert maßgeschneiderte und effiziente Filtrationslösungen, die den höchsten Qualitäts- und Umweltstandards entsprechen. In Ergänzung zu den bekannten Filtrationslösungen hat BOLLFILTER in jüngster Zeit spezielle Anwendungen der Membranfiltration in unseren Kernmärkten eingeführt, die eine mehr als 100-fach feinere Filtration ermöglichen als vor diesem innovativen Konzeptwechsel. BOLLFILTER  leisten in ihren Anwendungsbereichen einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung unserer Lebensbedingungen, indem sie natürliche Ressourcen schonen, die Umweltbelastung minimieren und wertvolle Materialien möglichst effizient nutzen.  Im Zusammenhang mit der vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen erzielt das eigens von BOLLFILTER gegründete Startup BOLLBRANIC ganz bemerkenswerte Ergebnisse mit keramischen High-End Siliziumcarbid-Membranen.  Dabei handelt es sich um eine Technologie, die weltweit nur sehr wenige Unternehmen beherrschen. Die ursprünglich zur Rauchgasentschwefelung von Schiffen entwickelten Membranen eignen sich aufgrund ihrer Eigenschaften auch hervorragend für die Abwasser aufbereitung. Sie sind robust, chemisch inert, beständig gegen Säuren und Laugen und können mehrfach regeneriert werden. Darüber hinaus weisen sie einen wesentlich höheren Durchfluss (Flux) im Vergleich zu Polymermembranen auf, was sich positiv auf den Platz- und Energiebedarf auswirkt. Insbesondere in Kombination mit einer Aktivkohlestufe eignen sich keramische Membranen zur Beseitigung von Spurenstoffen in der 4. Klärstufe. In diesem Zusammenhang konnte BOLLBRANIC gemeinsam mit einem Partner für das Anlagendesign bereits eine Reihe von Referenzprojekten mit Wasseraufbereitungsanlagen – nicht nur hierzulande – sondern auch in China, Australien und Italien – mit durchaus bemerkenswertem Erfolg – umsetzen. Vor dem Hintergrund, dass die EU-Kommission den Ausbau aller Kläranlagen mit 4. Reinigungsstufen zur Entfernung von Spurenstoffen bis zum Jahr 2035 fordert, will BOLLBRANIC seine SiC- Membranen jetzt im Rahmen eines Testbetriebs der 4. Klärstufe einer kommunalen Kläranlage in Deutschland über einen längeren Zeitraum erproben. (DEKOM/IFAT, 13.05.2024) Ganzer Artikel hier…

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Soziale Medien, wie Facebook, Instagram und Twitter, sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Über digitale Netzwerke wird mit Freundinnen und Freunden kommuniziert und   Alltagserlebnisse geteilt.  Es werden Veranstaltungen und Netzwerke organsiert und politische Diskussionen geführt.  Dadurch haben sich auch die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die Kommunikation mit politischen Akteuren und der öffentlichen Verwaltung verändert. Nicht nur wird vielfach vorausgesetzt, dass Städte und Gemeinden auch in den sozialen Medien vertreten sind, der Logik dieser Medien folgend werden niedrigschwellige Kommunikation, schnelle Reaktionszeiten und hohe Responsivität eingefordert. Längst verstehen sich die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nur als Adressierte, sondern wollen sich über digitale Tools aktiv beteiligen und einbringen. Behörden und Kommunen müssen dem veränderten Mediennutzungsverhalten mit entsprechenden Kommunikationsstrategien Rechnung tragen. Worauf Kommunen dabei achten sollten erklärt Felix Wesseler, Geschäftsführer der auf Social-Media-Kampagnen spezialisierten Full-Service-Agentur Magic Connection im DEKOM-Interview.

Herr Wesseler, nahezu 90 Prozent der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland sind inzwischen auf Social Media aktiv. Augenscheinlich können Facebook & Co. erheblich zu Transparenz und Bürgernähe beitragen…

Felix Wesseler: Zweifellos bieten Social-Media-Kanäle den Verwaltungen vor Ort hervorragende Möglichkeiten mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt oder zu treten, Entscheidungen transparent zu machen oder Themen aus dem Rathaus ganz allgemein an die Bürgerinnen und Bürger heranzutragen. Die inhaltliche Bandbreite ist enorm und reicht von amtlichen Bekanntmachungen und Imagekampagnen über lokale Auswirkungen globaler Krisen bis hin zur Positionierung der Verwaltung oder Stadtwerke als attraktiver Arbeitgeber oder Ausbildungsbetrieb. Kurzum; über soziale Medien können die vielen Menschen, erreicht werden, die sich täglich im Netz informieren und austauschen. 

Was gilt es für Kommunalverwaltungen und Behörden bei etwaigen Social-Media-Aktivitäten zu beachten?

Der Einsatz sozialer Medien muss sehr gezielt erfolgen und strategisch geplant werden. Die Botschaften müssen zielgruppengerecht und authentisch verbreitet werden und zwar auf den Kanälen, die von den Bürgerinnen und Bürgern auch genutzt werden. Ganz entscheidend für die erfolgreiche Social Media Kommunikation ist ein professioneller Umgang mit der hohen Dynamik in den sozialen Netzwerken. Hier bedarf es einer gewissen Reaktionsschnelligkeit, der in den Verwaltungen häufig fehlende Ressourcen, hierarchische Strukturen und zeitintensive interne Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse entgegenstehen. Nahezu jede Social-Media-Aktivität stellt gewissermaßen eine offizielle Äußerung der jeweiligen Organisation dar. Und, ganz wichtig: Social Media ist keine Einbahnstraße. Es gilt grundsätzlich, in den Dialog mit der Zielgruppe zu treten – und nicht einfach nur Botschaften zu senden.

Im öffentlichen Sektor ist das ein sehr sensibler Bereich. Hier bleiben offizielle Statements in der Regel ja der Behördenleitung vorbehalten…

Dennoch braucht es für Social Media Kommunikation kurze Freigabewege, etwa durch Ansiedlung kommunalen Social-Media-Aktivitäten bei der städtischen Pressestelle. Ich empfehle Kommunen von vornherein klare Verantwortlichkeiten, Rollen und Aufgaben schaffen und gleichzeitig Freiräume zu lassen, die eine dynamische und authentische Reaktion auf Anfragen gewährleisten.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat schon vor einem Jahr die Abschaltung der Facebookseite Bundesregierung angeordnet und drängt auf ein generelles Social Media Verbot für die öffentliche Hand, weil die gängigen Plattformen seiner Auffassung nach gegen die DSGVO verstoßen würden. Derzeit beschäftigt sich das Verwaltungsgericht Köln damit. Wie bewerten Sie dieses Vorgehen?

Aus meiner Sicht ist das vollkommen absurd und hat nicht viel mit der Lebenswirklichkeit zu tun. Natürlich erwarten die Menschen zu Recht, dass Behörden und Kommunen in den sozialen Netzwerken aktiv sind. Gerade, wenn es um kurzfristige, schnelle Kommunikation in Krisensituationen geht, sind soziale Netzwerke für Behörden unabdingbar. Denken Sie an die Corona-Pandemie oder den Beginn des Ukraine-Kriegs, als viele Geflüchtete zu uns nach Deutschland kamen. Ich gehe davon aus, dass das Bundespresseamt Erfolg haben wird mit seiner Klage gegen das Verbot. Es wäre grob fahrlässig, auf diesen schnellen Informationskanal für die Bürgerinnen und Bürger zu verzichten.

Gleichwohl hat der Bundesdatenschutzbeauftrage mit seinem Vorgehen vielerorts für Verunsicherung gesorgt…

Das ist tatsächlich sehr bedauerlich. Wir beschäftigen uns als Agentur sehr intensiv auch mit Awareness- und Präventionskampagnen. Viele Städte, Gemeinden und Behörden aus dem Gesundheits- und Jugendschutzbereich entwickeln derzeit Aufklärungskampagnen im Zusammenhang mit der Cannabislegalisierung – natürlich vor allem auch zur Bespielung der sozialen Medien. Da wirken Datenschutzbedenken geschuldete Verbotsbestrebungen natürlich absolut kontraproduktiv. Aus meiner Sicht überwiegt hier eindeutig das öffentliche Interesse im Hinblick auf Aufklärung in puncto Risiken bei Cannabis-Konsum, sodass wir als Agentur Kommunen dringend raten, Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram aktiv zur Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern zu nutzen. Wir arbeiten als Kommunikations-Agentur mit einer auf Datenschutz spezialisierten Kölner Kanzlei zusammen und lassen zudem durch eigene Anwälte unserer Firmengruppe besonders datenschutzrechtlich herausfordernde Themen für unsere Kunden vorab prüfen. Das ist so nicht selbstverständlich in der Agentur-Landschaft, aber so schaffen wir Rechtssicherheit für Klienten auch auf Social Media.

Warum ist es für Städte und Gemeinden ratsam sich für die Durchführung von Social-Media-Aktivitäten und die Entwicklung entsprechender Kommunikationsstrategien externe Unterstützung von Agenturen ins Boot zu holen?

Es fängt bei den Verantwortlichen für die Kommunikation in Social Media an, die es für den Dialog im Netz zu schulen gilt – sofern die Arbeit denn von den Kommunen selbst erbracht werden soll. Social Media Profis bei Agenturen verbringen täglich den Großteil ihrer Zeit online und können Trends, Stimmungen und ihre Entwicklung sehr schnell erkennen und darauf reagieren, ggf. unter Zuhilfenahme von KI-Systemen. Im besten Falle haben Agenturen zudem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Zielgruppen, die angesprochen werden sollen, um eben glaubwürdig und in der angemessenen Tonalität kommunizieren zu können, ohne lächerlich zu wirken oder langweilig. Wir beschäftigen beispielsweise mehrere Online-Redakteurinnen und Redakteure, die der sogenannten Generation Z angehören, sodass wir authentisch mit der jungen Zielgruppe kommunizieren können. Nicht zuletzt können Agenturen natürlich auch Randzeiten z.B. beim Communitymanagement abdecken, etwa Wochenenden oder Abendstunden, in denen natürlich auch Kommentare gepostet werden, auf die sofort reagiert werden muss, oder z.B. zügig wertiges Bewegtbildmaterial erstellen, weil die Mitarbeiter genau darauf spezialisiert sind. Und grundsätzlich schadet ein ehrlicher Blick von außen, von einem unabhängigen Dritten, bei der Entwicklung von Kommunikationsstrategien nicht – im Gegenteil: Ein Sparringspartner hilft manchmal ungemein. (DEKOM, 22.04.2024) Mehr Infos hier…

Vielen Dank.

Felix Wesseler ist Geschäftsführer gehörenden Fullserviceagentur Magic Connection. Magic Connection ist Teil der All3Media Gruppe, zu der weltweit rund 50 Unternehmen aus dem Entertainment-Sektor zählen. Magic Connection schafft Synergien mit Kunden und Kundinnen aus der Unterhaltungsbranche, der öffentlichen Hand und der Industrie und bringt diese in den Bereichen Social Media Management, PR & Communications Consulting sowie Influencer Marketing voran.

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Anlässlich des bundesweiten Zukunftstags zur beruflichen Orientierung für Jungen und Mädchen am 25. April 2024 gewährt auch einer der führenden deutschen Infrastrukturausstatter, EBERO FAB, jungen Talenten Einblicke in spannende und zukunftsfähige Berufsfelder im logistischen und kaufmännischen Bereich. Schülerinnen und Schüler können am Zukunftstag alle 15 EBERO Niederlassungen in Deutschland erkunden, sich einen Eindruck von EBERO FAB als Arbeitgeber verschaffen und sich dabei ausführlich über die Berufe Lagerlogistik und Groß- und Außenhandelsmanagement informieren. Als Ansprechpartner stehen den jungen Besuchern die  EBERO Auszubildenen an den jeweiligen Standorten zur Verfügung. Anmeldungen für den Besuch einer EBERO Niederlassung im Rahmen des diesjährigen Zukunftstags sind unter Angabe des Standortes noch per E-Mail unter folgender Adresse möglich: antje.winands@ebero-fab.com. EBERO bildet seit mehr als zwei Jahrzehnten Fachkräftenachwuchs in verschiedenen Berufen aus. Das Unternehmen ist ein anerkannter mehrfach ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb – u. a. für sein besonderes Engagement für die duale Berufsausbildung und den Fachkräftenachwuchs. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 14 Auszubildene und sucht aktuell noch Azubis für die Standorte Edewecht, Pulheim und Norderstedt – aktuelle Angebote finden Sie unter Stellenangebote | EBERO FAB. Erstmals bietet EBERO am Standort Pulheim in diesem Jahr die Ausbildung zum Berufskraftfahrer an. Hierzu sind auch Quereinsteiger und Umschüler herzlich willkommen. (DEKOM/EBERO, 22.04.2024) Mehr Infos hier…

Hintergrund Zukunftstag

Der Zukunftstag bietet Schülerinnen und Schülern die Chance, Berufe und Studienfelder kennenzulernen, die sie sonst noch selten für sich in Betracht ziehen. Denn nach wie vor gilt: Junge Erwachsene entscheiden sich häufig für Berufe oder Studienfächer, die den gängigen Rollenvorstellungen entsprechen. Genau um diese Klischees im Berufsleben aufzubrechen und den Horizont zu erweitern, gibt es den Aktionstag. Der Tag bietet technik-begeisterten Schülerinnen und kaufmännisch-interessierten Schülern die Chance, in spannende Berufe reinzuschnuppern und ihre Stärken herauszufinden – frei von etwaigen Vorurteilen.

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Die rheinlandpfälzische Stadt Speyer startet auf der kommunalen Kläranlage ein Pilotprojekt zur Erprobung einer vierten Reinigungsstufe. Dr. Maria Montero-Muth, Stadträtin der Fraktion „Unabhängig für Speyer“ (UfS) hatte das Thema der vierten Klärstufe bereits 2017 in den Stadtrat eingebracht und 2022 erneut im Werksausschuss deren Einführung gefordert. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass nun nach so langer Zeit endlich zumindest ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht wird“, so Dr. Maria Montero-Muth. Dieses dürfe allerdings nicht auf ein halbes Jahr begrenzt sein. Die UfS setzt sich für eine dauerhafte Verstetigung ein. Der Anstieg sogenannter Spurenstoffe wie Arzneimittel, hormonell wirksame Substanzen, „Alltags-Chemikalien“ wie etwa Haushaltsreiniger, Duschgels etc. sind zwar in sehr geringen, aber stetig zunehmenden Mengen im Grundwasser und sogar Trinkwasser nachweisbar. Die Spurenstoffe gelangen über den Abfluss ins Abwasser. Die Rückstände können zudem erhebliche Schäden an unserem Ökosystem verursachen. So ist etwa wissenschaftlich belegt, dass Spuren von Hormonen die Fortpflanzung von Fischen beeinträchtigt und Antibiotika durch die Nahrungskette auch zu multiresistenten Keimen bei Menschen führen können. Bei anderen Spurenelementen ist noch unklar, wie schädlich sie sich auf die Umwelt auswirken. Durch die Einführung einer vierten Klärstufe mit Pulveraktivkohle werden Spurenstoffe wie Medikamente, Rostschutzmittel, Röntgenkontrastmittel etc. aus dem Wasser herausgefiltert. Zum Schutz der Umwelt, aber auch der Menschen ist die dauerhafte Einführung einer vierten Klärstufe daher dringend erforderlich, so Dr. Maria Montero-Muth im DEKOM-Interview.

Seit 2017 machen Sie sich für den Zubau einer 4. Reinigungsstufe in Speyer stark – letztlich erfolgreich. Dennoch hat es sieben Jahre gedauert. Warum gestaltete sich der Prozess so langwierig?

Dr. Maria Montero-Muth: In Deutschland besteht keine gesetzliche Verpflichtung zur Elimination von Spurenstoffen in Kläranlagen. Baden-Württemberg hat eine Vorreiterrolle eingenommen und vor rund 15 Jahren mit der Einführung der 4. Klärstufe begonnen. Es ist das Bundesland mit den anzahlmäßig meisten Kläranlagen mit einer Reinigungsstufe zur gezielten Spurenstoffentfernung. Das Bundesland hat dieses Ziel politisch und finanziell gefördert. Das Kompetenzzentrum Spurenstoffe Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart wurde aufgebaut. Es gibt Handlungsempfehlungen und Knowhow für die Umsetzung derartiger Reinigungsstufen. Das ist wichtig, denn die Kläranlagenbetreiber betreten mit der 4. Klärstufe „Neuland“. Sie benötigen zur Umsetzung finanziellen und betrieblichen Support. Das Land Rheinland-Pfalz hat kürzlich begonnen durch Finanzierung von Machbarkeitsstudien und Pilotprojekten potentielle Kläranlagebetreiber bei der Einführung der 4. Klärstufe zu unterstützen.

Im Hauptberuf sind Sie Internistin und kennen die Gefahren, durch verunreinigtes Wasser. Welche Stoffe sind aus Ihrer Sicht besonders problematisch für uns Menschen und was kann die 4. Klärstufe in diesem Zusammenhang bewirken?

Dr. Maria Montero-Muth: Die Liste der Spurenstoffe ist lang. Inhaltstoffe z.B. aus Medikamenten, Duftstoffen, Reinigungsmittel, Kosmetika, Weichmacher Industriechemikalien, Korrosionsmittel, Herbiziden zählen zu den typischen organischen anthropogenen Spurenstoffen. Viele davon gelangen über das häusliche Abwasser in die Kläranlagen. Weitere Quellen bilden in der Industrie, das Gewerbe oder auch Gesundheitseinrichtungen. In den Kläranlagen werden Spurenstoffe in den heutige gängigen Reinigungsstufen derzeit nicht oder un- vollständig abgebaut. Deshalb gelangen diese Spurenstoffe in die Gewässer und teilweise bis ins Grundwasser und möglicherweise ins Trinkwasser. Für die ökotoxikologische Beurteilung vieler Spurenstoffe fehlt das Wissen, fehlen Grenzwerte insbesondere für Transformationsprodukte. Es gibt Indizien, dass die Spurenstoffe ökotoxisch für die Tierwelt und Pflanzenwelt sind.  Für den Menschen sind derzeit keine unmittelbaren Auswirkungen zu befürchten. Es gibt aber kaum Erkenntnisse über mögliche kombinatorische Effekte der Stoffe sowie deren Langzeitwirkungen in der Umwelt. Zum allgemeinen Schutz kann der Eintrag von Spurenstoffen in die Gewässer durch die 4. Reinigungsstufe verringert werden.

Die Dürreperioden der letzten Jahre haben gezeigt, dass Wasser auch hierzulande endlich ist. Brauchen wir grundsätzlich ein anderes Verständnis für die Ressource Wasser?

Dr. Maria Montero-Muth: Wasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Diese Ressource ist ein knappes, wertvolles Gut weltweit geworden. Aufklärungskampagnen helfen den Bürgern das Wasser bewusster im Alltag einzusetzen. Unsere Stadtwerke sensibilisieren seit Jahren die Bevölkerung durch regelmäßige Aufklärungsberichte: „Wie der Wasserverbrauch gesenkt werden kann“.  Ein weiteres Instrument das Bewusstsein im Umgang mit dem Wasser zu verbessern, ist auch durch eine Erhöhung der Gebühren zu erzielen. Das sehen wir analog im Bereich Energieverbrauch.

Der Bau einer vierten Klärstufe ist vergleichsweise teuer und bedarf erheblicher Investitionen. Wie können Kommunen das stemmen? Die EU- Kommunalabwasserrichtlinie hebt in der aktuellen Fassung auf das Verursacherprinzip (80/20) ab. Ist das aus Ihrer Sicht sinnvoll?

Oder bezugnehmend auf die vorherige Frage- wären höhere Gebühren für die Verbraucher nicht sinnvoller, um den Wert der kostbaren Ressource Wasser spürbar zu machen? Das Land muss den Kommunen mit finanziellem und betrieblichem Support bei der Umsetzung der 4. Reinigungsstufe unterstützen.  Im laufenden Unterhalt der 4. Klärstufe können Gelder aus der EU- Kommunalabwasserrichtlinie den Kommunen helfen. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit der EU-Kommunalabwasserrichtlinie ist schwer zu beantworten. Einerseits könnte es dahingehend zum Umdenken bei den Verursachern führen, die Suche nach leicht abbaubaren, umweltverträglicheren Endprodukten zu beschleunigen. Allerdings werden die Verursacher die Mehrkosten der Produkte an den Verbraucher weitergeben. Viele Medikamente werden derzeit im Ausland außerhalb der EU produziert. Wie geht die EU mit den importierten Arzneien um? Wir erleben jetzt schon Medikamentenumstellungen wegen Lieferengpässen. Laut Kläranlagenbetreiber ist diese Richtlinie noch nicht in nationales Recht übertragen worden. Es besteht noch ein großes Fragezeichen wie die Umsetzung erfolgen soll. Letztlich ist ein Umdenken bei den Verursachern und insbesondere auch bei den Verbrauchern – also uns allen – im Umgang mit dem Wasser nötig. (DEKOM/UfS/Speyer-Kurier, 26.02.2024/22.04.2024) Ganzer Artikel hier…

Vielen Dank!

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Das erste private Allgemeinkrankenhaus in Sarajevo öffnete am 6. April offiziell seine Türen für Patienten. Das ASA Hospital stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Bosnien und Herzegowina dar und unterstreicht das große Engagement der Hastor-Stiftung für die Wohlstands- und Gesellschaftsentwicklung in BIH. Die vor zwei Jahrzehnten ins Leben gerufene Hastor-Stiftung fördert u. a. zukunftweisende Bildungs- und Wissenschaftsprojekte, um jungen Menschen und Talenten mehr Möglichkeiten zu bieten sich und ihre Ideen in BiH zu verwirklichen. Das ASA Hospital stellt einen weiteren Schritt zur Verwirklichung dieser Mission dar. Das neue Hospital in der Hauptstadt Sarajevo hält mehr als zehn medizinische Fachbereiche vor und verfügt über rund 200 Betten. Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Realisiert wurde das Projekt von der bosnisch-herzegowinischen ASA-Group gemeinsam mit namhaften europäischen Partnern wie der Internationalen Medizinischen Universität Wien (IMUV).  „Der Antrieb und die Idee hinter der Gründung des ASA Hospital sind das Ergebnis einer langfristigen Strategie zur Entwicklung von Gesundheitsaktivitäten innerhalb der ASA-Gruppe, die darauf abzielt, die Gesundheitsversorgung für alle unsere Bürger zu verbessern und die Kapazitäten des gesamten Gesundheitssystems von Bosnien und Herzegowina zu stärken. Mit diesem Ziel vor Augen wurde ASA Medical gegründet, das alle unsere Gesundheitseinrichtungen in einer Untergruppe vereinen wird, mit dem gemeinsamen Ziel, die Kapazitäten des Gesundheitssystems von Bosnien-Herzegowina zu stärken und zu stärken und so unser Engagement für Investitionen in den Wohlstand und Fortschritt des Gesundheitssystems weiter zu demonstrieren der gesamten Gesellschaft“, betonte Prof. Dr. Rasim Jusufovic, Vorstandsvorsitzender des ASA Hospital. Mit einem erstklassigen Expertenteam mit langjähriger Erfahrung und einer strategischen Partnerschaft mit der Medizinischen Universität Wien International und dem AKH Wien bietet dieses Krankenhaus hohe Standards in der Leistungserbringung sowie Zugang zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Entwicklung gemeinsamer wissenschaftlicher Forschungsprojekte. Nicht zuletzt tragen Gemeinschaftsprojekte mit europäischen Partnern in der Größenordnung des ASA – Hospitals dem – in Hinblick auf einen möglichen EU-Beitritt – notwendigen Reformprozess Bosnien-Herzegowinas in vielerlei Hinsicht Rechnung. Sie erfordern enge Verzahnungen mit Unternehmen und Institutionen aus der EU und schaffen dadurch nicht zuletzt ein sicheres und attraktives Umfeld für ausländische Direktinvestitionen. Das ASA-Hospital in Sarajevo ist beispielhaft für die Aufbruchstimmung und hohe Dynamik, die der EU-Beitrittsprozess in Bosnien und Herzegowina entfacht – nicht nur im Gesundheitssektor, sondern auch in anderen Bereichen, wie der Energiewirtschaft. Über die Integration in die EU herrscht in Bosnien-Herzegowina breiter politischer Konsens – auch die Öffentlichkeit befürwortet mehrheitlich den Beitritt des Landes in die Gemeinschaft. Ende März wurde BiH offiziell der Status als EU-Beitrittskandidat zuerkannt und gleichsam weitere Reformschritte angemahnt. (ASA Bolinca, 10.04.2024) Ganzer Artikel hier…  Mehr Infos zum ASA Hospital hier…

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Während in anderen Wirtschaftszweigen Tausende von Arbeitsplätzen abgebaut werden, kämpft der Energiesektor verzweifelt um qualifiziertes Personal. Eine aktuelle Analyse von LinkedIn enthüllt, dass es sowohl in Deutschland als auch weltweit an qualifizierten Fachkräften mangelt, um die vereinbarten Klimaziele zu verwirklichen. Inmitten der Energiekrise gewinnt der Ausbau erneuerbarer Energien zunehmend an Bedeutung. Doch stellt sich die Frage, ob ausreichend Fachkräfte dafür verfügbar sind. Um die Ziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bereich Wind- und Solarenergie bis zum Jahr 2030 zu erreichen und einen beschleunigten Ausbau dieser Energiequellen voranzutreiben, ist es unerlässlich, auch die Anzahl der qualifizierten Fachkräfte in diesen Bereichen zu erhöhen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren, die den hohen Anforderungen gerecht werden können. Dies kann zu Verzögerungen bei Projekten und höheren Kosten führen. Der Fachkräftemangel führt teilweise dazu, dass entscheidende Projekte nicht umgesetzt werden können, was wiederum die Fortschritte in Richtung Energiewende beeinträchtigen könnte. „Die Auswertung unserer Daten zeigt, dass weltweit und in allen Branchen grüne Fachkräfte fehlen. Unternehmen schaffen zwar zunehmend grüne Arbeitsplätze, aber es gibt schlicht nicht genügend qualifizierte Fachkräfte, um diese Stellen zu besetzen und unseren Bedarf langfristig zu decken. Unsere Daten zeigen zwar, dass LinkedIn Mitglieder ihren Profilen zunehmend grüne Kompetenzen hinzufügen, aber dies geschieht nicht schnell genug. Damit wir unsere Klimaziele erreichen können, müssen klimapolitische Maßnahmen von umfassenden Schulungs- und Ausbildungsprogrammen begleitet werden, die von Unternehmen aktiv gefördert werden“, kommentiert Barbara Wittmann, Country Managerin bei LinkedIn DACH Ergebnisse der Untersuchung. Grundsätzlich weist Deutschland im Bereich grüner Fachkräfte eine solide Basis auf: Mit einem Anteil von 16,8 % aller Berufstätigen gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Anteilen an grünen Talenten – nur Österreich (17,6 %) weist einen höheren Anteil auf. Dennoch ist der Anteil der grünen Talente in Deutschland in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt nur um 5,0 % pro Jahr gestiegen. Im Vergleich dazu verzeichneten andere Länder wie Frankreich (7,4 %), das Vereinigte Königreich (5,7 %) oder die USA (5,4 %) einen etwas stärkeren Anstieg. Das bedeutet, dass, obwohl der Anteil grüner Talente weltweit kontinuierlich wächst, dieser Fortschritt nicht schnell genug erfolgt, um der steigenden Nachfrage der grünen Wirtschaft gerecht zu werden. Gleichzeitig verdeutlichen Daten von LinkedIn, dass es in der grünen Wirtschaft nicht nur an qualifizierten Fachkräften mangelt, sondern auch eine Unterrepräsentation von Frauen im sogenannten grünen Talentpool besteht. Weltweit machen Frauen lediglich ein Drittel (33 %) der grünen Talente aus, wobei der Frauenanteil in Deutschland mit 25 % sogar noch geringer ist. Im Gesamten verfügt in Deutschland nur etwa jede achte Frau (12,3 %) unter allen Arbeitnehmern über grüne Fähigkeiten oder Berufserfahrung, verglichen mit gut einem Fünftel der Männer (21,8 %). Mit einem Unterschied von 9,5 Prozentpunkten ist der grüne Gender Gap in Deutschland nicht nur der größte (gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 8,4 %), sondern wächst auch besonders schnell. Seit 2016 ist der grüne Gender Gap in Deutschland um 2,9 Prozentpunkte gestiegen, verglichen mit einem Wachstum von 2,7 Prozentpunkten in Frankreich und 1,4 Prozentpunkten im Vereinigten Königreich. Die Kluft zwischen den Geschlechtern in Führungspositionen sei dieser Untersuchung zufolge sogar noch ausgeprägter – es bildet sich eine sogenannte „Green Ceiling“. In den Erneuerbaren Energien, einer der Branchen, die die grüne Transformation maßgeblich vorantreiben, liegt der Frauenanteil in Führungspositionen weltweit bei 25 %, im Vergleich zu 31 % in anderen Branchen. Deutschland hinkt mit einem Frauenanteil von 18 % in Führungspositionen im Bereich Erneuerbare Energien deutlich hinter dem weltweiten Durchschnitt zurück. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Bereich erneuerbare Energien liegt in Frankreich bei 33 %, im Vereinigten Königreich bei 22 % und in den USA bei 25 %.  „Die grüne Wirtschaft bietet bereits jetzt und langfristig sehr gute Karrierechancen, an denen auch Frauen und andere marginalisierte Gruppen auf dem Arbeitsmarkt teilhaben sollten. Um die Green Ceiling einzureißen und zu verhindern, dass der Gender Gap langfristig gesamtgesellschaftlich wieder stärker wächst, müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dringend Barrieren abbauen und allen Arbeitnehmer*innen Zugang zur grünen Wirtschaft und zu grünen Jobs ermöglichen”, sagte die Expertin. Eine immer bedeutendere Rolle bei der Erhöhung des Frauenanteils in den Unternehmensführungen kommt Headhuntern und Personalberatungsfirmen zu – und in allen Branchen und Bereichen in denen Frauen immer noch unterrepräsentiert sind. Dazu zählt zweifellos die Energiewirtschaft. Die weitaus überwiegende Zahl der Stadtwerke und kommunaler Versorgungsunternehmen sind hierzulande noch fest in Männerhand, weiß Jonathan Lichter, Geschäftsführer der auf die Personalberatung im Energiesektor spezialisierten Callidus Energie: „Vorstände in EVU sind häufig Ingenieure und das Studium der Ingenieurswissenschaften ist nach wie vor männerdominiert – gerade in der Elektrotechnik, auch wenn sich da ein bisschen was tut.“ Bei Callidus Energie legen wir deshalb ein besonderes Augenmerk darauf, Frauen für Führungspositionen im Bereich der Energiewirtschaft zu gewinnen, so Lichter weiter: „Wir sind mittendrin in einer gigantischen Transformation, die nicht zuletzt auch tief in die Unternehmenskultur hineinwirkt. Da geht es um Themen wie Hierarchieabbau, Offenheit für Innovationen und Empathie, um Talente zu entwickeln. Das sind alles sind alles Themen, die gerade Frauen sehr gut voranbringen können. Sowohl unterschiedliche Studien, als auch unsere Erfahrungen aus der Vermittlungspraxis belegen eindeutig, dass Unternehmen nachhaltig erfolgreicher sind, wenn mehr Frauen Führungsverantwortung innehaben und so den Ausbau von Infrastruktur und Geschäft maßgeblich prägen. So können weibliche Führungskräfte den Abbau starrer Hierarchien fördern und gleichzeitig die intrinsische Motivation der Mitarbeiterinnen wie Mitarbeiter entfachen.“ Mit anderen Worten: Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, der nicht allein in der Verantwortung der Regierungen liegt, die Förderung von Ausbildung, Umschulung und Weiterbildungen zu intensivieren. Auch Unternehmen und Arbeitnehmer sind aufgefordert, aktiv zu werden. Unternehmen sollten genau evaluieren, welche grünen Fähigkeiten sie für die Realisierung ihrer Klimaziele benötigen, und potenzielle Qualifikationslücken durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen sowie kompetenzbasiertes Recruiting gezielt schließen. (Ingenieur/DEKOM, 11.02.2024/22.04.2024) Ganzer Artikel hier…

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Deutschland verliert durch die globale Erwärmung jedes Jahr etwa 2,5 Kubikkilometer Wasser. Das geht aus dem neuen Monitoringbericht zur „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ hervor, den Umweltbundesamt (UBA) und Bundesumweltministerium Ende November vorgestellt haben. Hochgerechnet auf 20 Jahre entspricht das der Wassermenge im Bodensee. Die Ressource Wasser wird auch in unseren Breiten zunehmend knapp. Nachhaltiges Wassermanagement und Wassersparsamkeit werden immer wichtiger. Umso dramatischer erscheinen die enormen Trinkwasserverluste von 1,3 Milliarden Litern, die hierzulande tagtäglich durch marode Leitungen und kaputte Rohre ungenutzt im Erdreich versickern. Darüber haben wir uns mit Carsten Schweneker, CEO der auf Infrastrukturtechnologie, Logistik- und Smartcity – Lösungen spezialisierten EBERO AG, unterhalten. Im zweiten Teil unseres Interviews erklärt Schweneker, welche Maßnahmen jetzt von Nöten sind und was zuerst getan werden sollte.

Was muss eine Kommune jetzt machen, um die Trinkwasserversorgung in den Griff bekommen?

Carsten Schweneker: Aus meiner Sicht sind zunächst zwei Dinge wichtig. Erstens muss der Frage nachgegangen werden, wo die Verluste entstehen. Das ist nicht so einfach wie es klingt.  Dafür benötigt man Sensoriken und Analysegeräte. Wir haben diese Instrumente auch im Programm aber sie werden sehr wenig nachgefragt.

Woran liegt das?

Carsten Schweneker: Man muss sehen, dass Wasserknappheit hierzulande bislang kein nennenswertes Problem war. In anderen Ländern rund um den Erdball sieht das deutlich anderes aus. Südeuropäische Länder etwa, die ohnehin über wenig Wasser verfügen, haben längst permanente Monitorings etabliert. Wo Wasser knapp ist, werden Wasserverluste restriktiver beobachtet und analysiert. Defekte Leitungen werden schnell instandgesetzt – oder wo notwendig durch neue ersetzt.

Also mehr Transparenz?

Carsten Schweneker: Es gibt Leitungen – etwa in Köln – die sind zum Teil weit über 100 Jahre alt und immer noch dicht und funktionstüchtig. Da besteht dann tatsächlich kein Grund die auszuwechseln. Aber auch das weiß man natürlich nur, wenn man Kenntnis über den aktuellen Zustand des Leitungsnetzes hat. Aufschluss darüber erhält man eben nur durch regelmäßiges Monitoring.

Laut Umweltbundesamt ist der relative Wasserverlust in Deutschland im weltweiten Vergleich am größten und schnellsten…

Carsten Schweneker: Ein ganz wichtiger Punkt, der die Frage nach dem künftigen Wasserbedarf und der künftig verfügbaren Wassermenge aufwirft. Hier wird es schon in naher Zukunft erhebliche Verwerfungen geben. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) geht davon aus, dass die klimatischen Bedingungen in der Region Unterweser in 30 Jahren denen der Stadt Toulouse in Südfrankreich ähneln.

Welche Maßnahmen macht das erforderlich?

Carsten Schweneker: Der OOWV baut dort tatsächlich Transportleitungen in neue Brunnen. Einfach vor dem Hintergrund, dass es das heute noch zur Verfügung stehende Wasser in dieser Region in Zukunft nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden sein wird.  Deshalb werden heute schon neue Quellen erschlossen, aus denen das Wasser dann über längere Distanzen dorthin transportiert werden kann, wo es gebraucht wird.

Werden Ressourcen knapp, ist Sparsamkeit von Nöten…

Carsten Schweneker: In der Tat liegt in Einsparungen natürlich ein weiterer wichtiger Hebel. Nicht für alle Anwendungsfälle wird Trinkwasser benötigt. Man kann sehr wohl Regenwasser nehmen, um zu duschen und man kann Regenwasser nehmen, um die Toilettenspülung zu betreiben, den Garten zu bewässern und das Auto zu waschen usw. Für solcherlei Nutzungen braucht es schlicht kein Trinkwasser. Das lässt sich prima über den Preis steuern. Höhere Preise für teureres Trinkwasser lassen sich durch sparsame Nutzung kompensieren.

Das gilt nicht nur für die einzelnen Haushalte, sondern z. B. auch für die Bewässerung öffentlicher Grünanlagen und Bäume.

Carsten Schweneker: Letztere spenden Schatten und sorgen für ein gutes Mikroklima in den Innenstädten. Allerdings stellt die Bewässerung während Hitzeperioden eine Herausforderung dar. Hier gibt es eine Vielzahl technologsicher Möglichkeiten – z. B. automatische Tröpfchenbewässerung – die gegenüber der herkömmlichen Bewässerung mit Gießwägen, Stativregnern oder dem Schlauch, erhebliches Einsparpotenzial haben.

Vielen Dank.

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Marode Leitungen, kaputte Rohre, veraltete Versorgungsnetze: Täglich versickern in Deutschland etwa 1,3 Milliarden Liter Trinkwasser ungenutzt im Boden. Angesichts zunehmender Dürreperioden auch in unseren Breitengraden und den damit einhergehenden allsommerlichen Wassersparapellen vieler Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – eigentlich nur schwer nachvollziehbar.  Dazu, wie es so weit kommen konnte, was jetzt dringend getan werden muss und wie Kommunen künftig nachhaltiger mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen können, haben wir ein zweiteiliges Interview mit Carsten Schweneker, CEO der auf Infrastrukturtechnologie, Logistik- und Smartcity – Lösungen spezialisierten EBERO AG, geführt.

Herr Schweneker, jeden Tag versickert hierzulande Trinkwasser in einer Menge mit der fünf Millionen Haushalte versorgt werden könnten. Das klingt nach enormen Verlusten. Hat das bisher niemand gemerkt?

Vor dem Hintergrund, dass Deutschland immer ein sehr wasserreiches Land war hat das im Grunde genommen nie jemanden groß interessiert. Die Verbraucher nicht, weil die Wasserpreise bislang eher moderat und bezahlbar waren und die Entscheidungsträger in den Kommunen nicht, weil die Sanierung des Trinkwassersystems einfach sehr teuer ist und es ja auch ohne weiterhin funktioniert. Letztlich hat ja nie jemand gesagt, ich kriege kein Wasser.

Im Sommer wird Wasser zunehmend knapp – da hat sich offenbar etwas verändert in den letzten Jahren?

Ja, das ändert sich ja gerade massiv durch die Klimaveränderung und die damit einhergehende Verschiebung des Regenaufkommens. Auf lange Trockenphasen folgen Starkregenereignisse. Das viele Wasser in den Niederschlagsphasen können wir gar nicht halten, wobei das auch Teil der Lösung wäre. Stattdessen muss das Wasser weggeleitet werden. Dafür braucht es auch Pumpen. Ein wichtiger Punkt, der mir in der öffentlichen Diskussion häufig zu kurz kommt.

Inwiefern?

Ohne Pumpen funktionieren Wasserleitungen nicht. Hinter jedem Liter Wasser der in einen Haushalt fließt steht eine Pumpleistung und damit ein Energieverbrauch in nicht unerheblichem Maße. Wenn ich das Wasser einfach verrieseln lasse laufen meine Pumpen für verlorenes Wasser. Das ist dann doppelt umweltschädigend. Zum einen ist das wertvolle Wasser verloren und zum anderen habe ich enormen Energieverbrauch für null Leistung.

Sie haben eingangs schon mal die Entscheidungsträger in den Kommunen angesprochen. Wer ist denn überhaupt für die Trinkwasserversorgungsnetze in Deutschland zuständig?

Die Wasserversorgungsnetze und die Aufsicht darüber sind in kommunaler Hand. Die Kommunen haben im Rahmen der Daseinsvorsorge die Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung Wasser erhält. Wie sie das löst ist ihr weitgehend selbst überlassen. Sie kann die Wasserversorgung über ein Stadtwerk lösen, sie kann einen Wasserversorgungsverband gründen oder sich einem solchen Verband anschließen. Gelder für Instandhaltung und Ertüchtigung der Wasserleitungen müssen natürlich die Kommunalpolitiker bewilligen und bereitstellen. Sie entscheiden am Ende auch über die Höhe des Wassergeldes – und da beginnt dann eigentlich auch immer schon die Problematik.

Warum?

Ich kenne wenig Politiker, die sich trauen die Gebühren für Wasser zu erhöhen. Entgelterhöhungen sind unpopulär und kommen bei den Wählern selten gut an. Politiker suggerieren der Bevölkerung lieber, dass sie die Preise im Griff haben. Wenn aber Investitionen in die Versorgungsnetze dauerhaft ausbleiben, kommt es eben zu Schäden und Wasserverlusten in den enormen Ausmaßen, über die wir hier gerade reden. Insofern müssen Wasserverbände und Versorgungsunternehmen in die Lage versetzt werden so zu wirtschaften, dass sie auch investieren können.

Also höhere Gebühren…?

Will man die maroden Leitungen wieder auf Vordermann bringen, wird man nicht umhinkommen, die auch die Wassergelder auf den Prüfstand zu stellen und ggf. zu erhöhen. Wobei man sich hier im marginalen Bereich bewegt. Die Rede ist von vielleicht zwei, drei Cent pro Kubikmeter Wasser, die dafür schon ausreichen würden.

Welche konkreten Maßnahmen Kommunen und Wasserverbände jetzt ergreifen und umsetzen müssen, welche Technologien und Verfahren dafür zur Verfügung stehen und wie der Wasserbedarf der Gegenwart gedeckt werden kann, ohne den Wasserbedarf künftiger Generationen zu gefährden – erfahren Sie im zweiten Teil unseres Interviews mit EBERO AG – CEO Carsten Schweneker in der nächsten Ausgabe des DEKOM Anfang Dezember.  (DEKOM, 20.11.2023) Mehr Infos hier…

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